In 80 Welten durch den Tag: Warum Geeks einfach mehr (vom) Leben haben
Story:
Ein Geek zu sein ist mit das schönste im Leben. Für so jemanden ist das Leben bunt und lebendig. Er weiß, dass die nächste Abwechslung des Alltags nur einen Gedanken, nur eine Erinnerung entfernt ist. Und zelebriert es dementsprechend.
Meinung:
Es war 2013, als Christian Humberg und Andrea Bottlinger mit "Sorge dich nicht, beame!" einen Lebensführer der geekigen Art schrieben. Ein Jahr später kam "Geek, Pray, Love" heraus, und war ein erneutes Vergnügen zu lesen. Und jetzt? Wie bei vielen Sachen sind aller guten Dinge Drei. Und so erscheint der Abschluss (?) "In 80 Welten durch den Tag: Warum Geeks einfach mehr (vom) Leben haben" jetzt im Cross Cult-Verlag.
Es ist ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Man kennt sich sozusagen schon und weiß, was einen erwartet. Nämlich ein äußerst vergnügliches Buch, das den Geek in einem selbst anspricht. Denn man weiß als Leser, das die Autoren ebenso solche sind, wie einer selbst.
Denn natürlich liefern Andrea Bottlinger und Christian Humberg erneut den etwas anderen Ratgeber ab. Und wer schon immer verzweifelt auf der Suche nach einer Lektüre war, mit der man Nicht-Geeks erklären konnte, wieso man eben einer ist: Mit diesem Buch hat man das perfekte Mittel dafür.
Man wird sich dabei ertappen, wie man an vielen Stellen bestätigend mit dem Kopf nickt oder laut sagt "Jawohl, das kann ich bestätigen". Das Kapitel, dass sich mit der Herablassung des Feuilletons über die Lieblingsgenres der Geeks beschäftigt, dürfte für viele die Erleuchtung sein, da es einfach perfekt wiedergibt, was man selber beobachtet. Man fühlt sich getröstet, dass man nicht der einzige ist, der über diese Engstirnigkeit sich aufregen könnte.
Und doch ist "In 80 Welten durch den Tag" mehr als nur die Bestätigung eigener Beobachtungen. Es ist auch eine Art Reiseführer durch die verschiedenen, bunten Welten der Geeks. Natürlich herrlich augenzwinkernd geschrieben.
Schon allein die Beschreibung der Sehenswürdigkeiten der verschiedenen Geekwelten dürfte für Schmunzeln sorgen. Sie ist punktgenau, absolut stimmig und richtig und gleichzeitig eine Liebesbezeugung gegenüber den unterschiedlichen Realitäten, von denen man Fan sein kann. Man merkt einfach dem Buch an, das hier Fans, richtige Geeks am Werk waren.
Das Buch ist allerdings auch für Nicht-Geeks interessant. Es ist auch für diese Menschen geschrieben. Sie finden jede Menge interessante Informationen, die es ihnen vielleicht erleichtern könnten, die Mentalität der Geeks nachvollziehen zu können.
Überhaupt der Humor des Buches. Erneut beweisen Andrea Bottlinger und Christian Humberg ihr Gespür, ihr Timing für Komik. Sie beschreiben die Geek-Szene mit einem herrlichen Augenzwinkern. Sie nehmen die verschiedenen Eigenheiten auf die Schippe, ohne dass es beleidigend wirkt. Auch daran merkt man, dass sie Geeks sind, sonst könnten sie das nicht so locker machen.
Natürlich sind auch die Illustrationen von Martin Frei hervorragend. Sie passen zu dem Buch, akzentuieren das Geschriebene und ergänzen es. Und gleichzeitig ist es auch ein Zeichen seines Könnens, da er mit Cover seine Vielfältigkeit unter Beweis stellt, da er da einen vollkommen anderen Darstellungsstil zeigt.
Keine Zweifel also: Das Duo hat erneut geliefert. Das Buch ist erneut ein "Klassiker" und hat den "Splashhit" verdient.
Fazit:
Erneut haben Andrea Bottlinger und Christian Humberg geliefert. Mit "In 80 Welten durch den Tag: Warum Geeks einfach mehr (vom) Leben haben" haben sie ein Buch von Geeks nicht nur für andere Geeks geschrieben. Auch Nichtgeeks dürften etwas von dem Band haben, um die Mentalität dieser besonderen Sorte von Menschen nachvollziehen zu können. Dieses Sachbuch wurde mit einem gewissen Augenzwinkern geschrieben, was dem Titel sehr gut tut. Die Illustrationen von Martin Frei tun ihr übriges, um das Buch endgültig zu einem Pflichtkauf zu machen.
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