Total War: Das Schwert des Attila
Story:
Das römische Reich steht vor dem Untergang. Von Korruption zerfressen ist es nicht in der Lage, dem Ansturm der Vandalen und anderen Gefahren sich entgegenzusetzen. Doch die größte Gefahr kommt aus dem Osten. Denn aus den Steppen Asiens kommen die Hunnen, angeführt von Attila. Und niemand scheint ihn aufhalten zu können.
Meinung:
Es ist jetzt anderthalb Jahre her, dass mit "Total War: Rome 2: Zerstört Karthago" der Panini Verlag die Buchadaption des gleichnamigen Computerspiels herausbrachte. Seit damals ist ein Spiele-Nachfolger herausgekommen, zu dem es natürlich auch einen Roman gibt. Das Spiel heißt "Total War: Attila" und der Roman, erneut geschrieben von David Gibbins, fügt noch hinzu: "Das Schwert des Attila".
Das römische Reich steht im Jahr 439 vorm Zusammenbruch. Es zieht sich aus den britischen Kolonien zurück und die Vandalen unter der Führung von Geiserich ziehen plündernd durchs Land. Es sind keine guten Zeiten für Römer, die sich noch an die glorreichen Zeiten erinnern. Und dann droht da auch noch eine Bedrohung aus dem Osten.
Die Hunnen, so nennen sie sich. Sie sind ein Reitervolk aus den Steppen Asiens. Und sie werden angeführt von Attila. Sie verbreiten Angst und Schrecken. Nichts und niemand scheint sie aufhalten zu können. Bis sich einige aufrichtige Römer auf den Weg machen, den Hunnen eine Niederlage zu bereiten, die sie ein für alle Mal aufhält.
Genauso wie das Spiel ist auch der Roman eine Fortsetzung von "Rome II". Und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass der Autor gleich geblieben ist. Schließlich ist David Gibbins ein Experte für Rom.
Und das zeigt sich auch wiederholt im Laufe des Romans. Unzählige Details, wie die Ausbildung von Soldaten oder die Zusammensetzung von römischen Einheiten, sind deutliche Zeichen der Fachkenntnisse. Besonders, wenn er auf die Unterschiede zwischen damals und der Handlungsgegenwart eingeht, fühlt man sich, als ob man zu der damaligen Zeit gelebt hat.
Doch ansonsten ist leider alles beim Alten geblieben. David Gibbins schafft es leider immer noch nicht, eine Geschichte zu schreiben, die einen über einen längeren Zeitraum fesselt. Denn so gut seine historischen Kenntnisse sind, so miserabel ist der Rest.
Das fängt schon bei den Dialogen an. Kurze Gespräche sind kein Problem. Doch sobald die Gespräche länger sind oder es mehr zu sagen gibt, sackt die Qualität schlagartig nach unten. Dann klingen sie hölzern und unnatürlich. Teilweise ist es auch so, dass er versucht, Zuviel Wissen in zu wenig Platz reinzustopfen, was das Lesen noch unerträglicher macht.
Auch die Handlung an sich ist leider grottig. Man hätte sich mehr von Attila gewünscht. Doch stattdessen konzentriert sich David Gibbins mit Flavius auf einen Protagonisten, der der Prototyp eines aufrechten Römers ist, der nicht dekadent ist. Es ist langweilig, sein Leben zu lesen. Selbst dann, als er seinen wagemutigen Plan in die Tat umsetzt, direkt gegen Attila vorzugehen.
Und die Schlachten? Sind leider immer noch uninteressant. David Gibbins meint, durch übermäßig dargestellte, blutige Details den Leser ins Schlachtgeschehen hineinziehen zu können. Doch er übertreibt und erzeugt so das Gegenteil. Man ist abgestoßen und hat daher keinen Grund, dem Ablauf der Handlung weiterhin zu folgen.
Und deshalb ist der Band genau wie der Vorgänger "Nur Für Fans" etwas.
Fazit:
Das gute bei David Gibbins "Total War: Schwert des Attila" ist, dass der Autor noch immer ein Experte fürs Historische ist. Da kann das Buch problemlos überzeugen. Beim Rest? Eher nicht. Die Handlung ist langweilig, die Gespräche grauenhaft. Man hätte sich mehr von Attila gewünscht. Stattdessen muss man sich mit einem generischen, römischen Helden abgeben. Selbst die übermäßig blutig geschilderten Kampfszenen, fesseln das Interesse des Lesers nicht.
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