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L.A. Girls Confidential - Sean McCall

Story:

L.A. Girls Confidential aus der Reihe der Frühjahrsneuerscheinungen des schweizerischen Aktband-Spezialisten Edition Skylight, zeigt eine Werkschau der Aktarbeiten vom in Los Angeles ansässigen Mode- und Werbefotograf Sean McCall. Neben Arbeiten für Allure, Bazaar, Glamour, GQ, Mademoiselle, Sunset und Vogue hat der seit drei Dekaden tätige Fotograf und Kameramann einen reichlich gefüllten Backcataloge mit allerlei nackter Haut zu bieten, von dem eine Auswahl in diesem neuen Aktbildband gesammelt erscheint. Ein großer Teil des Buches nehmen McCalls Arbeiten mit Burlesque-Muse Dita von Teese ein. L.A. Girls Confidential stellt den Schaffensbereich der erotischen Aktfotografie McCalls vor und enthält vom Verlag in enger Zusammenarbeit mit dem Fotografen ausgewählte Abbildungen.



Meinung:

Neben der brünetten Schönheit, die sich auf einem edlen Sessel räkelt, prangert das weitreichend bekannte Stadtlogo der Spielermetropole Las Vegas in abgewandelter Form. Anstatt den Besucher mit dem markanten Satz "Welcome to fabulous Las Vegas" in der sogenannten Sin City zu begrüßen, offenbart und verspricht dem Betrachter die Abwandlung L.A. Girls Confidential streng vertraulich und geheimes (confidential zu deutsch: vertraulich, geheim) Material aus McCalls Welt der Aktfotografie. Durch dieses Logodesign und die Herstellung des Bezuges auf Amerikas Westküstenmegametropole Los Angeles erweckt der Band die Erwartungshaltung, Bilder im noir-Stil, der sowohl eng mit dem L.A. der 40er und 50er sowie dem Las Vegas der gleichen Zeitspanne, in der Mafia und Gangster Hochkonjunktur hatten, zu zeigen.

Nicht erst durch den hervorragenden Neo Noir-Crimethriller L.A. Confidential, der 1997 nur wegen des Titanic-Siegeszuges nicht mit Oscars überschüttet wurde, ist der Begriff Confidential mit dieser Zeitspanne verbunden. Die Erwartung auf Fotoarbeiten, die mit derartige Themen, Stilen, Gestaltungsweisen oder Inhalten aufwarten, wird leider weitestgehend enttäuscht. Von Teese bringt ihre gänzlich eigene Klasse und eine Menge burlesquer Einflüsse mit. Außer ihr erscheinen jedoch alle weiteren Fotoarbeiten kaum zusammenhängend oder thematisch verknüpft. Das verbindende Element fehlt, von einem narrativen Überbau ganz zu schweigen. Wer sich von dieser Erwartungshaltung lösen kann oder sie erst gar nicht einnimmt, findet mit L.A. Girls Confidential einen Aktband voller aufreizender Werke vor, die teils sehr deutlich in die Ecke der Pornografie-nahen Männermagazine tendieren.

In der einleitenden Kurzbiografie erzählt McCall von seiner im Jugendalter aufkommenden Leidenschaft für Fotografie und die Liebe zur Epoche der 30er und 40er Jahre. Um diese nachzuzeichnen habe er immer wieder mit von Teese zusammengearbeitet, welche die Verkörperung all seiner stilistischen Vorstellungen darstellte. Während der weiteren Laufbahn habe er Professionen entwickelt, die in sein fotografisches Interesse einfließen konnten und daraufhin das berufliche Schaffen in allen Kategorien prägten. Aktfotografie habe immer einen besonderen Aspekt ausgemacht, weil vor allem hier Expertisen in Sachen Lichttechnik einfließen konnten. Eigene Entwicklungen sollten McCalls Arbeiten von der Anderer abgrenzen. Wer auf seine Webseite schaut, wird im Bereich Mode und Glamour in der Tat hervorragende Fotokompositionen vorfinden, die zu gefallen wissen.

Beim Blättern durch L.A. Girls Confidential allerdings sind diese eher weniger festzustellen. Hier wechseln sich wirklich sehenswerte Schwarzweiss-Fotografien (viele im Porträtstil, mit zum Teil verdeckten Körperregionen, die ansprechend gestaltet vor allem das Modell und deren Gesichter als die Nacktheit zentriert) mit sehr freizügigen Abbildungen ab, die eindeutig sexuelle Posen oder Thematiken aufgreifen (Sexspielzeug, eindeutige Tätigkeiten) und vom aufreizender Männermagazinästhetik bis hin zu Fetisch-Thematik jegliche Inhalte darstellen. Kunstvoller erotischer Akt ist allerdings nur in den wenigen sw-Fotos zu erkennen. Alles andere funktioniert so wie intendiert, hat aber eher pornografischen Charakter als künstlerische Ästhetik zu bieten. Zwischen diesen Extremen schwappt L.A. Girls Confidential immer wieder hin und her, wobei die gestalterisch anspruchsvolleren Werke, die weniger auf sexuelle Stimulation aus sind, rein vom Verhältnis deutlich in der Minderheit sind.

Freude der Burlesque-Fotografie werden vor allem an den Werken mit Dita von Teese Gefallen finden, die eindeutig McCalls Stäken deutlich hervorheben. Insgesamt ist zu bemängeln, dass der Band den thematischen Bogen nur zum Teil einhält. Viele Abbildungen wirken wie lose eingestreut, haben nichts mit noir-Ästhetik oder der confidential-Thematik zu tun. Weder finden sich narrative Elemente oder Zusammenhänge, noch sind Kulissen aus L.A. oder Vegas zu erkennen. Dies mindernd die Freude am Band immens. Der Bildband ist für Erotik-Interessierte sicher einen Blick wert und hat mit vielen aufreizenden Strecken und Werken einiges dahingehend zu bieten. Freunde künstlerischer Aktfotografie, die sich an ausgefeilten Bildkompositionen, Spiel mit Licht und Schatten oder der Femme fatale/Burlesque-Ettikett laben möchten, erhalten dazu leider nur bedingt die Möglichkeit. Eine genauere Aufteilung der enthaltenen Strecken bzw. eine andere thematische Ausrichtung wären in der Tat sinnvoller gewesen, um keine falschen Erwartungen aufkommen zu lassen oder klarer auszudrücken, welches die Schwerpunkte in McCalls fotografischem Schaffen sind. In dieser Form wirkt der Band wie ein buntes Potpourri verschiedener Ideen und Stile. Jede für sich genommen mag ihre Qualitäten haben, aber zusammen passt das eher weniger.



Fazit:

L.A. Girls Confidential ist Sean McCalls erster Aktbildband, in dem er seine über die letzten drei Dekaden entstandenen Werke u. a. mit Dita von Teese gesammelt präsentiert. Durch Titel und Coverdesign wird Bezug auf die Periode der 30er und 40er Jahre genommen. Los Angeles und Las Vegas scheinen im Zentrum zu stehen. Leider greift der Band nur in den wirklich sehenswerten Schwarzweißfotografien diese Thematik auf. Den Rest bilden freizügige, in direkt sexuellem Kontext stehende Strecken, die eher weniger durch ausgefeilte Bildkomposition auffallen, als durch ihre offensive Ausrichtung auf Sexualität. Dies wirkt bei einem als ästhetisch und auf kunstvolle Aktfotografie angeteaserten Bildband ein wenig fehl am Platz, obwohl Ausrichtung und Wirkung der Werke durchaus in sich stimmig sind. Sie sind nur nicht als erotische Aktfotografie einzuordnen, weshalb der Band keine rote Linie hat und eher wie eine lose zusammengestellt Ansammlung verschiedener Fotoprojekte McCalls wirkt, als dass wirklich ein thematisch zusammenhängendes Fotobuch vorliegt. Zudem ist - wenn überhaupt - nur ein geringer Bezug zu den beiden im Titel genannten Metropolen festzustellen. Weder besonders auffällige Kulissen sind zu sehen, noch, wie bereits erwähnt, findet sich ein eindeutiger ästhetischer Bezug zum thematischem Unterbau.



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Sean McCall
L.A. Girls Confidential - Sean McCall
Originalsprache: Deutsch, Englisch
Erscheinungsjahr: 1. Mai 2015



Autor der Besprechung:
Marcus Offermanns

Verlag:
Edition Skylight

Preis:
€ 29,95

ISBN:
978-3037666579

144 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Hohe Qualität, Papier und EInband stabil
  • Schwarzweiß-Fotografien sprechen an
Negativ aufgefallen
  • Kaum thematischer Zusammenhang
  • Serh freizügig, direkt auf Sexualität anspielende Strecken
  • Wenig künstlerisch-ästhetischer Akt
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Rezension vom: 22.05.2015
Kategorie: Rezensionen
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