Assassin's Creed: Unity: Roman zum Game
Story:
Paris im Jahr 1789: In den Wirren der Revolution werden auch zwei Menschen verwickelt, die bald Teil eines Konflikts sind, der älter und tödlicher ist, als der aktuelle. Arno und Èlise finden sich schon bald auf den verschiedenen Seiten des jahrhundertealten Krieges zwischen Templern und Assassinen wieder. Und müssen damit um ihre Liebe und ihr Leben kämpfen.
Meinung:
Es ist Tradition, dass jedes Jahr ein neues "Assassin's Creed"-Spiel herauskommt. Und das dazu auch eine Romanadaption von Oliver Bowden publiziert wird. Wobei der Autor in den letzten Jahren bewiesen hat, dass er in der Lage ist, die Vorlage frei zu interpretieren, wie man bereits bei "Assassin's Creed Forsaken - Verlassen" feststellen durfte, wo er sich auf Haytham Kenway konzentrierte und nicht auf den eigentlichen Protagonisten, Connor. Dasselbe Prinzip findet man auch in "Assassin's Creed Unity" vor.
Die Kindheit von Èlise de la Serre war eine glückliche. Bis ihre Mutter schwer erkrankte und bald darauf starb. Èlise blieb auch weiterhin ein freiheitsliebendes Mädchen, das sich nur schwer an die Regeln ihrer Lehrer hielt. Denn insgeheim wurde sie daraufhin erzogen, das Erbe ihres Vaters anzutreten, einem Großmeister der Templer.
Doch bald wird er ermordet, und sie macht sich auf die Suche nach den Tätern. Sie hat dabei nur wenige Verbündete und kann noch weniger Personen trauen. Der einzige ist ihr Adoptivbruder Arno, der jedoch nach dem Tod ihres Vaters verschwindet. Und als sie ihm wiederbegegnet, hat auch er sich verändert. Denn er ist ein Assassine geworden und damit quasi ihr natürlicher Feind!
"Assassin's Creed Unity" gilt vielen Fans der Serie als das schlechteste Spiel der gesamten Reihe. Das Videospiel hatte mit vielen Problemen zu kämpfen, unter anderem auch in Sachen Story. Da stellt sich die Frage, wie Oliver Bowden damit umgehen würde?
Im Grunde ganz geschickt. Er ignoriert wie auch in den anderen Büchern die Gegenwartsebene und konzentriert sich vielmehr auf die Vergangenheit. Und auch hier nimmt er sich die nötige Freiheit, um eine eigene Geschichte zu erzählen, die zwar noch mit dem Spiel zu tun hat, aber sich auch gleichzeitig weit genug davon entfernt, um nicht in die Auswirkungen der Storyprobleme zu geraten.
Wie bereits eingangs erwähnt, wählt der Autor eine Erzählweise, die an "Forsaken" erinnert. Dieses Mal steht Èlise im Vordergrund der Handlung. Und gleichzeitig verschmilzt er ihre Erzählebene mit der von Arno. Jener liest zu einem Zeitpunkt nach dem Spiel in den Tagebüchern seiner Geliebten. Wie das zusammenpasst, muss man lesen. Nur so viel: Die Illusion, das Tagebuch eines Mädchens zu der Zeit kurz vor, während und nach der französischen Revolution zu lesen, wird fast durchgehend aufrechterhalten. Nur selten gibt es Einbrüche, die dann jedoch dramaturgisch notwendig sind.
Durch diese Erzählweise gelingt es dem Autor sowohl Arno als auch Èlise zu charakterisieren, wobei natürlich sie mehr im Vordergrund steht. Was auch die richtige Entscheidung ist, da sie eine faszinierende Persönlichkeit ist. Eine Templerin, die jedoch von dem ständigen Konflikt mit den Assassinen nicht viel hält. Und gleichzeitig auch eine Persönlichkeit, die von dem Wunsch beseelt ist, die Mörder ihres Vaters zu suchen und zu stellen. Ein Ziel, dass sie über alles stellt.
Was sich daraus entwickelt, muss man gelesen haben. Denn der Roman ist spannend geschrieben und man wird ihn so schnell nicht aus der Hand legen. Es ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".
Fazit:
Mit "Assassin's Creed: Unity" liefert Oliver Bowden jetzt den neusten Roman basierend auf dem gleichnamigen Spiel vor. Und wie bereits bei "Assassin's Creed: Forsaken" wählt er eine Erzählweise, mit dem er die Fehler der Vorlage vermeidet. Er schreibt hauptsächlich aus der Perspektive von Èlise und das in Form von Tagebucheinträgen. Und so charakterisiert er eine junge, unabhängige Frau, die schon bald den Wunsch nach Rache über alles stellt. Dass sie eine Templerin ist und ihr Adoptivbruder ein Assassine, verleiht der Story zusätzliche Würze. Das Buch ist spannend geschrieben und einen Blick ins Wert mindestens wert.
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