Heliosphere 2265 Band 3: Enthüllungen
Story:
Die HYPERION liefert das Fraktal, das sie geholt haben, bei der NOVA-Raumstation ab. Jetzt soll die Besatzung etwas Ruhe und Erholung kriegen, was jedoch scheitert, als das System von Feinden angegriffen wird. Und derweil bereitet Admiral Michalew eine Enthüllung vor, die ihm helfen soll, an die Macht zu gelangen.
Meinung:
Bislang präsentiert sich Andreas Suchaneks "Heliosphere 2265"-Reihe als Garantie für spannende Unterhaltung. Ob das auch mit Band 3 "Enthüllungen" anhält, wird sich zeigen.
Nach der letzten Mission bringt die HYPERION das zweite Fragment zur NOVA-Raumstation, wo auch das erste sich befindet. Gleichzeitig ist das System, in dem sie sich befinden, ein Urlaubsplanet, so dass die Besatzung Ruhe und Erholung finden kann. Doch während ein Teil der Crew bereits auf dem Planeten ist, bemerkt man an Bord des Schiffes ungewöhnliches. Und plötzlich befindet man sich in einem groß angelegten Angriff unbekannter Aggressoren.
Derweil versucht Admiral Michalew auf der Erde seine Macht weiter auszubauen. Er hat eine Enthüllung vorbereitet, die alle erschüttern soll. Doch geschieht auch wirklich alles nach seinem Plan?
Bereits in den letzten Romanen hat man eine Ahnung von den wahrhaft byzantinischen Intrigen, die Michalew gesponnen hat. Er war ein klarer Antisympath. Doch dann hat Andreas Suchanek gegen Ende der letzten Ausgabe, die hier besprochen wurde, einen Plottwist eingebaut, den man so nicht hat kommen sehen.
Er treibt diese interessante Entwicklung mit "Enthüllungen" weiter. Und führt dabei auch einige Andeutungen weiter aus, die er in den letzten Ausgaben eingestreut hat. Nämlich, dass da auch noch eine dritte Fraktion zu Werk ist, die mit den beiden anderen nur marginal zu tun hat. Exakt jene Fraktion wird jetzt mit dieser Geschichte das erste Mal richtig aktiv. Sie zeigt ihre Macht, ohne dass dabei deutlich wird, wer sie jetzt exakt sind. Sie sind ein Mysterium, dass der Autor versteht, faszinierend darzustellen.
Doch er spinnt nicht nur einige Plotfäden weiter, sondern legt auch neue an. Dabei wird der Fokus auf Alpha 365 gelegt, den Sicherheitschef an Bord der HYPERION. Bei ihm wird ein ungeheurer Verdacht angelegt, als er diverse Anschläge auf den angeblichen Computermanipulator verhindert, der die Tat Commander Ishida anhängen wollte. Auch hier stellt sich die Frage, wer hier wen manipuliert.
Ein Großteil der Handlung nimmt dabei natürlich die Darstellung der Schlacht im Alzir-System dar. Wobei "Schlacht"? "Massaker" wäre das richtige Wort. Denn die Kräfte in dem System werden als hoffnungslos unterlegen dargestellt. Die Hoffnungslosigkeit der Situation wird von Andreas Suchanek grandios dargestellt. Sie ist greifbar. Er verheimlicht nichts und verschont den Leser auch nicht.
Dies gelingt ihm, in dem er wiederholt persönliche Szenen einstreut. Wenn ein Kapitän sich mit seinem Schiff opfert, weil er sonst keine andere Möglichkeit sieht, lässt das keinen kalt. Einfach, weil die Gründe dafür glaubwürdig dargestellt werden. Hier ist kein Pathos oder ähnliches zu Gange. Es ist einfach die letzte Option!
Doch auch die Ereignisse auf der Erde werden spannend dargestellt. Die Enthüllung über die Parliden, bzw. was sie anstellen, ist atemberaubend. Was auch darauf zutrifft, was Michalew daraus macht. Nur so viel sei gesagt: Die nächste Ausgabe wird spannend werden.
Ganz ohne Pathos geht es am Ende dann doch nicht. Es gibt Szenen, in denen die Dialoge vor Schmalz nur so triefen. Etwa, wenn ein Geliebter seiner Geliebten sagt, sie solle ihn zurücklassen. Da übertreibt es der Autor mit dem Drama.
Doch abgesehen davon ist "Enthüllungen" ein spannender Roman, in den man "Reinschauen" sollte.
Fazit:
Andreas Suchaneks "Heliosphere 2265 Band 3: Enthüllungen" ist ein Roman, der an emotionaler Schlagkraft kaum zu überbieten ist. Zum einen baut er einige Plots weiter aus, wie zum Beispiel Admiral Michalews Plan für einen Umsturz auf der Erde. Dazu zählt auch das Mysterium um jene dritte Fraktion, die im Hintergrund ihre Fäden zieht. Doch auch neue Plotfäden werden angelegt, wie zum Beispiel ein Verdacht, den der Sicherheitschef der HYPERION, Alpha 365 hegt. Ein Großteil der Handlung wird durch das Massaker im Alzir-System eingenommen, wo der Leser nicht verschont wird. Dabei beeindrucken vor allem kleine persönliche Momente. Auch was auf der Erde geschieht, bleibt faszinierend. Schade sind nur die Szenen, in denen er auf Pathos nicht verzichten kann.
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