Perry Rhodan Neo 86: Sternenkinder
Story:
Ras Tschubai ist Gefangener einer fremden Außerirdischen Rasse. Es handelt sich dabei um eine Spezies, die bereits seit langer Zeit die Erde beobachtet. Doch die Anwesenheit der Fremden ist der Auslöser für einen Konflikt, der schon seit längerem im Volk selbst schlummerte.
Meinung:
Nach verhältnismäßig langer Zeit kehrt man zurück in die Handlungsebene von Ras Tschubai. Dieses Mal wird sein Auftreten in "Perry Rhodan Neo 86: Sternenkinder" von Rüdiger Schäfer geschrieben. Damit schreibt der Autor jetzt seinen nunmehr fünften Roman für die Reihe.
Ras Tschubai ist gemeinsam mit Frederick Anderson und dem schwerverwundeten Arkoniden Lor Gefangener der Oristan, die jedoch das Leben des Verletzten nicht mehr retten können. Dank seiner Mutantenfähigkeit gelingt es dem Terraner sich und seinen Mitgefangenen zu befreien. Doch ihr Versuch zu fliehen scheitert, und sie werden zur Heimatwelt ihrer Wächter gebracht.
Die Orristan sehen sich als Nachfahren von Wesen, die früher auf der Erde lebten. Doch diese wurden von ihrer Heimat vertrieben und ließen die Orristan zurück. Ihre Aufgabe ist es, die Ursprungswelt ihrer Vorfahren heimlich zu beobachten und zu hüten. Sollte einer von ihnen entdeckt werden, ist es ihre Pflicht Selbstmord zu begehen.
Doch in der letzten Zeit gab es merkliche Anspannungen. Eine Gruppe von jungen, agressiven Orristan wollen nicht mehr länger hinnehmen, dass sich ihre Spezies versteckt. Sie wollen gegen die Arkoniden direkt vorgehen. Und die Anwesenheit der Fremden könnte der Zündstoff sein, der diesen Konflikt zum Explodieren bringen könnte.
Das Lesen von "Sternenkinder" hat beim Redakteur zwiespältige Gefühle ausgelöst. Denn einerseits schreibt Rüdiger Schäfer eine durchaus gelungene Geschichte, die ihre Momente hat. Doch andererseits hat die Erzählung auch ihre Schwächen, die man nicht ignorieren kann.
Der Roman fängt gut an. Die Darstellung der Gefangenschaft und der Ausbruchsversuch wissen zu überzeugen und lesen sich auch spannend. Vor allem, wie die Mutantenfähigkeit von Ras Tschubai eingesetzt werden, lässt den Charakter in einem guten Licht darstellen. Wenn man das mit seinen letzten Auftritten vergleicht, die zwar auch gut waren, aber im Nachhinein nicht überzeugend, ist das schon ein deutlicher Unterschied.
Und auch die Darstellung der Orristan ist interessant. Ihre Hintergrundgeschichte ist zwar ein Mysterium mehr in der an Rätseln nicht eben armen Neo-Universum. Doch in diesem Fall schlägt Rüdiger Schäfer genau die richtigen Töne an, um das Interesse des Lesers dauerhaft zu fesseln. Das liegt auch an der Kultur dieser Spezies, die im Laufe der Handlung um zahlreiche interessante, kleine Details erweitert wird. Dinge, wie der Fremdenhass oder die Kommunikation mit den Händen, tragen mit dazu bei, dass dieses Volk lebendig wirkt.
Doch darüber hinaus? Passt nur wenig beisammen.
Das Problem liegt unter anderem ironischerweise bei der Darstellung der Orristan. Oder besser gesagt, bei dem Konflikt, in dem sich die Gesellschaft befindet. Denn ausgerechnet dieser wirkt x-beliebig und wurde schon oft in vielen vorherigen "Perry Rhodan"-Romanen verwendet. Und dadurch beißt sich dieser Aspekt mit der sonst so gelungenen restlichen Charakterisierung des Volkes.
Auch wirkt Ras Tschubais Beitrag zum Finale etwas zu zufällig, zu gewollt. Es ist klar, dass dies sein muss, um das Ende herbeizuführen. Doch es wirkt dann einfach zu sehr wie Malen nach Zahlen.
Und das ist der Grund, weshalb diese Ausgabe nur "Für Zwischendurch" empfohlen wird.
Fazit:
Rüdiger Schäfer schreibt "Perry Rhodan Neo 86: Sternenkinder". Und liefert einen Roman, der einen zwiegespalten zurücklässt. Einerseits ist der Beginn mit Ras Tschubai super geworden, vor allem was den Einsatz seiner Mutantenfähigkeit angeht. Auch die Darstellung der Orristan weiß zu gefallen, da sie überwiegend bis ins kleinste Detail lebendig wirken. Doch andererseits wirkt der Konflikt dieses Volkes x-beliebig und Ras Tschubais Beitrag zum Finale zu gewollt.
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