1001 Ideen, die unser Denken beeinflussen: Ausgewählt und vorgestellt von 32 Wissenschaftlern
Story:
Man hat zahlreiche Ideen im Laufe des Lebens. Doch nur wenige schaffen es, zu etwas wirklich Großem zu werden. Zu Geistesblitzen, die das Leben verändern.
Meinung:
Als "1001 Ideen, die unser Denken beeinflussen" in der Herbst-Vorschau der Edition Olms vorgestellt wurde, überwog beim Redakteur die Skepsis. Es herrschte der Voreindruck, dass den Machern hinter der "1001"-Buchreihe wohl langsam die Themen ausgegangen sind. Denn sonst hätten sie sich vermutlich nicht für ein so schwammiges entschieden, wie eben den Ideen.
Denn was ist eine solche überhaupt? Wie will man das eingrenzen? Lässt sich das überhaupt richtig definieren?
Geht man von Robert Arp, dem Herausgeber des Buches, aus, dann ja. Der Herausgeber ist US-Amerikaner und wurde 1970 geboren. Er ist Philosoph, Ontologe und technischer Redakteur. Er studierte an der Catholic University of America (Washington DC), wo er seinen Master in Philosophie machte. Seinen Doktor der Philosophie erhielt er 2005 an der Saint Louis University. Er hat viele Bücher geschrieben oder mitgearbeitet. Dazu gehört zum Beispiel auch "Die Philosophie bei Batman".
Das Besondere an diesem Buch ist, dass es eben keine einfache, chronologische Aneinanderreihung von Ideen ist. Vielmehr werden diese auch in diverse Kategorien aufgeteilt. "Kunst und Architektur" erwartet einen ebenso wie "Politik und Gesellschaft" oder "Religion". Das heißt, dass man den Band auf vielerlei Art und Weise genießen kann. Entweder man arbeitet ihn wirklich von vorne bis hinten durch. Oder man wählt eine Epoche aus, die einen interessiert. Oder eben eine Kategorie, die einem gefällt.
Doch es ist nicht nur diese Leseflexibilität, die dieses Buch so unverwechselbar macht. Es ist auch, wie die Texte geschrieben sind. Man könnte jetzt befürchten, dass dadurch, dass verhältnismäßig viele Philosophen unter den Mitarbeitern vertreten sind, die einzelnen Ideenbeschreibungen für den Normalleser zu unverständlich formuliert sind. Doch das Gegenteil ist der Fall: Jeder einzelne Beitrag ist kurz, prägnant und verständlich formuliert. Der jeweilige Gedanken hinter der Idee wird dadurch deutlich und nachvollziehbar. Und das ist nicht selbstverständlich.
Überhaupt beeindruckt der Band auch durch die Tatsache, dass eben nicht nur erfolgreiche Ideen aufgenommen wurden. Auch Fehlschläge wie die Prohibition werden aufgeführt. Und das auf eine Art und Weise, in der deutlich wird, was einerseits hinter diesem Einfall steckt. Und andererseits auch neutral aufgeführt wird, woran es gescheitert ist. Klar, bedingt durch die Kürze der Beiträge, mindestens eine halbe Din A 4-Seite, selten mehr als eine ganze, kann man jetzt keine detaillierte Geschichtslektion erwarten. Doch das ist auch nicht Sinn und Zweck des Bandes. Vielmehr geht es darum, einen Querschnitt durch tausende von Jahren menschlicher Ideen und Einfälle zu liefern. Und das schafft das Buch mit Bravour!
Denn wo sonst kann man Ideen wie Bauchtanz in demselben Buch finden, wie der Dadaismus oder der Jazz? Eben nur in "1001 Ideen"! Und das ist ein weiterer Grund dafür, wieso der Band so gelungen ist, dass er als abschließende Wertung den "Klassiker" und den "Splashhit" erhält.
Fazit:
Robert Arp hat mit seinen Mitarbeitern das Buch "1001 Ideen, die unser Denken beeinflussen" zusammengestellt. Und das Schöne an diesem Band ist, dass es für jeden zu verstehen ist. Auch kann man es auf verschiedene Art und Weise lesen. Nicht minder beeindruckend ist außerdem die Tatsache, dass eben nicht nur erfolgreiche Ideen aufgenommen wurden, sondern auch Fehlschläge zu finden sind. Dabei wird neutral erklärt, wie es zu diesen kam.
|