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Metro 2033/Metro 2034

Story:

Nach einem nuklearen Krieg hat sich ein Großteil der Moskauer Bevölkerung in die Tunnel und Röhren ihrer Ubahnen verkrochen. Dort haben sie im Laufe der Jahre sich ein neues Leben aufgebaut. Und dort müssen sie tagtäglich ums Überleben kämpfen.



Meinung:

Bei den Jubiläumsausgaben der Reihe "50 Jahre Science-Fiction bei Heyne" nimmt Dmitry Glukhovskys "Metro"-Reihe den Platz für Romane der Neuzeit ein. Denn die beiden Teile "Metro 2033" und "Metro 2034", die jetzt in einem Band zusammen herausgebracht werden, sind "erst" in diesem Jahrtausend herausgebracht worden.

Der Autor wurde 1979 in Russland geboren. Er arbeitet als Autor und als Journalist. Sein Debütwerk "Metro 2033" schrieb er mit 18 Jahren. Er stellte die Geschichte danach auf seiner Webseite frei zur Verfügung. Es wurde ein voller Erfolg, der zunächst 2005 in Russland und 2007 dann auch hier in Deutschland in Printform herausgebracht wurde. Der Roman diente auch als Grundlage für eine erfolgreiche Videospielreihe und soll zudem verfilmt werden. Eine Fortsetzung wurde 2009 unter dem Titel "Metro 2034" herausgebracht. Dmitry Glukhovsky hat in Israel, Deutschland und Frankreich gelebt. Er spricht neben seiner Muttersprache auch Englisch, Französisch, Hebräisch und Armenisch flüssig und kann Deutsch und etwas Spanisch lesen.

Moskau 2033: Nach einem nuklearen Krieg hat sich die Bevölkerung der Stadt in die Tunnel der U-Bahn geflüchtet. Dort gründeten sie kleinere Staaten und schon bald gab es Krieg zwischen den Fraktionen der "Roten Linie", Kommunisten, und denen des "Vierten Reichs", Faschisten. Nur die Existenz Hanse, die die Ringstationen bevölkern, verhindert das Schlimmste.

In dieser Zeit lebt Artyom. Er ist ein 20-jähriger, der vor dem nuklearen Holocaust geboren wurde. Seine ursprüngliche Heimat wurde von fleischfressenden Ratten ausgelöscht und er selbst von einem Militäroffizier gerettet. Es zieht ihn in die Ferne und so nutzt er schon bald die erste Gelegenheit, die sich ihm bietet, um ins Moskauer U-bahnnetz aufzubrechen. Doch die Reise ist gefährlich und man kann nicht jedem trauen, den man begegnet.

Ein Jahr später, am anderen Ende der Metro, macht sich eine kleine Gruppe auf, um eine gefährliche Bedrohung zu bekämpfen. Auch ihre Reise ist nicht einfach. Vor allem, da die Reisenden sich gegenseitig misstrauen und teilweise nicht freiwillig an ihr teilnehmen.

Die "Metro"-Geschichten sind düstere Romane, die teilweise schon fast einen depressiven Eindruck machen. Man merkt den Geschichten an, dass es Dmitry Glukhovsky nicht darum geht, eine Story zu schreiben, in der die Helden am Ende alles zum Besseren wenden. Stattdessen beschreibt er Protagonisten, die vor allem damit beschäftigt sind, nicht selber zu sterben. Denn die Umgebung, in der sie leben, ist absolut tödlich.

Das macht der Autor dem Leser praktisch von Beginn an klar. Die Wache, an der Artyom teilnimmt, fürchtet sich praktisch vor allem. Entweder sind es die mysteriösen Schwarzen, wegen ihrer verbrannten Hautfarbe so genannt, monströse Ratten oder eine Fraktion, die es auf ihre Station abgesehen hat. Das Leben im Untergrund ist kein Zuckerschlecken, der Tod lauert überall und in vielfältiger Gestalt.

Es gelingt Dmitry Glukhovsky perfekt, diesen Untergrund, die titelgebende Metro mit Leben zu erfüllen. Und das sogar in beiden Romanen. Es existieren zwar Schnittmengen zwischen den beiden Erzählungen. Doch größtenteils existieren sie für sich und erzählen von anderen Aspekten des Lebens unter der Erde. Und man hat nicht das Gefühl, das dem Autoren das Material ausgeht. Im Gegenteil: Wiederholt gibt es kurze Einblicke in das Leben anderer Stationen, die man gemeinsam mit seinen Protagonisten durchreist. Szenen, in denen man gerne länger verweilen möchte, es aber nicht kann, weil man weiter muss.

Das alles sorgt dafür, dass man den Eindruck einer wohldurchdachten Realität erhält. Alles, worüber der Autor schreibt, hat Hand und Fuß. Man merkt, wie viel Arbeit er sich bei der Erstellung des Universums gemacht hat, wenn er zum Beispiel beschreibt, woraus die Bewohner der Station, in der Artyom zunächst lebt, einen Tee machen, mit dem sie Handel treiben.

Doch auch die Protagonisten wirken glaubwürdig. Vor allem, wenn man liest, was für eine Wandlung sie im Laufe der spannend geschriebenen Handlung durchmachen. Ist Artyom zu Beginn noch blauäugig und etwas naiv, was die Fremde angeht, so ändert sich das, je weiter er durch die Metro reist. Das große Thema seiner Reise ist der Kampf gegen die Schwarzen, den Dmitry Glukhovsky mit einer wunderbar bitteren Pointe abschließt, die klar macht, dass seine Geschichten keine glänzenden Helden kennt.

Auch Hunter, die handlungstragende Figur von Metro 2034 ist da nicht anders. Wobei er die Entwicklung, die Artyom vorher durchmachte, schon hinter sich hat. Ihm ist alles egal, nur er selbst nicht. Und doch verhindert das nicht, dass er sich am Ende doch um andere kümmert, wenn auch nicht freiwillig.

Es sind zwei wunderbare Romane, die der Heyne-Verlag jetzt wieder herausgebracht hat. Sie sind zusammengenommen ein "Klassiker" und verdienen den "Splashhit".



Fazit:

Mit "Metro 2033/Metro 2034" bringt der Heyne-Verlag Dmitry Glukhovskys Klassiker in einem Band gesammelt heraus. Und so erlebt man zwei starke post-apokalyptische Geschichten, die einen Einblick in eine Welt gegeben, in der der Tod überall lauert. Dies wird von dem Autoren glaubwürdig dargestellt und man wird dadurch auch in den Bann der Geschichten gezogen. Es sind düstere Erzählungen, die man liest, in denen es keine strahlenden Helden gibt. Und so erlebt man die Abenteuer zweier unterschiedlicher Figuren in einer vielfältigen Welt.



Metro 2033/Metro 2034 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Dmitry Glukhovsky
Metro 2033/Metro 2034
Metro 2033, Metro 2034

Übersetzer: M. David Drevs
Erscheinungsjahr: 14. April 2014



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Heyne Verlag

Preis:
€ 9,99

ISBN:
978-3-453-31593-8

1 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Faszinierende Welt
  • Realistisch dargestellt
  • Düstere Geschichten
  • Keine strahlenden Helden
  • Vielfältiger Kosmos
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 14.12.2014
Kategorie: Science Fiction
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