Terror der Tentakel
Story:
Mollusk war schon alles: Eroberer, Erfinder, Superschurke. Nichts kommt ihm an Genialität gleich. So kommt es, dass es durchaus ein wenig langweilig werden kann, als Imperator der Welt, wenn es nichts mehr zu erfinden und erforschen gibt. Und gerade, als es so wirkt, dass es nichts weiter zu tun gibt, landet ein Team von Venuskriegern direkt vor ihm. Ein Echsenvolk, das ihn als Feind betrachtet seit er versuchte ihren Planeten zu erobern. Wie kommt es also, dass sie behaupten, dass sein Leben in Gefahr wäre? Sogar in Schutzhaft wollen sie ihn nehmen! Dabei interessiert ihn viel mehr: Wer könnte es auf ihn abgesehen haben?
Meinung:
In einem Sonnensystem, das den unseren bis auf die Planeten gleicht, lebt Mollusk, Eroberer des Planeten Terra. Doch das Erobern ferner Welten hat er nun bereits erreicht und auch sonst scheint es in der Welt der Wissenschaft nicht mehr so viel zu geben, was er noch nicht erforscht hätte. Gerade als es scheint langweilig zu werden, wird ein Mordversuch an ihm verübt. Zu seinem Schutz wird zudem auch noch ein Kriegertrupp des Planten Venus geschickt, eine Garde aus Echsenkriegern. Ein Planet den er auch bereits versuchte zu erobern. Der Feind deines Feindes ist dein Freund? Und wer könnte es sein, der ihn versucht aus dem Weg zu räumen? Gemeinsam mit einer Kriegerin von der Venus versucht er diesen Fragen auf den Grund zu gehen!
Die parallele Welt von "Terror der Tentakel" ist ein Spiegelbild unseres Sonnensystems, nur dass jeder einzelne Planet von einem anderen sonderbaren Volk bewohnt wird. Die Erde von den Terranern, die Venus von den Venusianern, der Jupiter von den Jupiterianern... Schnell wird einem klar, dass sich dieses Werk nicht immer ganz ernst nimmt. Schrill und bunt werden die Ereignisse beschrieben. Und "schrill und bunt" passt auch perfekt auf die Hauptcharaktere.
Da wäre zunächst natürlich Mollusk: Der Superschurke, ein Genie das seinesgleichen sucht, und einst der größte aller Eroberer. Allerdings hat er es mit dem Erobern in letzter Zeit nicht mehr so wie einst. Es ist so viel Arbeit, nicht das Einnehmen der Welten, aber das anschließende sich darum kümmern. Als einstiger Bewohner des Planeten Neptun, die für ihre Genialität bekannt sind, ist seine Erscheinungsform jedoch weniger beeindruckend: Er gleicht einem Kraken, mit Tentakeln als Arme und Beine und ohne jegliche Knochen. Wie also ohne Schwierigkeiten durch die Welt kommen? Man baut sich einfach sehr eindrucksvolle Exoskelette. Wirklich, das mit dem Erfinden nimmt der, mehr als nur sehr von sich überzeugte, Mollusk sehr ernst. Dass er hierbei den einen oder anderen Fehltritt machte merkt man schnell, denn einige seiner Fehlschläge laufen einen im Laufe der Geschichte über den Weg. Wortwörtlich. Zudem fragt man sich, ob er wirklich so böse ist, wie behauptet wird...
Dann wäre da noch die nicht ganz freiwillige Leibwächterin Zala. Sie ist eine venusianische Kriegerin, ein Echsenvolk das natürlich dem Namen nach von der Venus kommt. Ehre und Pflichtgefühl sind für sie groß geschrieben, jede ihrer Handlungen wird davon beeinflusst, jede Entscheidung vorher noch einmal mit diesen abgewägt. So ist sie bei der Rettungsperson des Eroberers Mollusk, welcher einst auch ihre Heimat angegriffen hat, ein wenig zwischen den Fronten. Einerseits wurde ihr der Auftrag gegeben, ihn zu beschützen, und sie hat sich an ihren Eid als Kriegerin zu halten. Andererseits ist er ein Feind ihres Volkes, auch wenn Mollusk selbst das nicht mehr so sieht.
Und natürlich Snarg, das Haustier des Imperators. Was es genau ist kann man nicht genau sagen. Aber zu töten ist es definitiv nicht, soviel sei gesagt.
Die drei zusammen sind eine sehr unterhaltsame Mischung. Während der Suche nach den Antworten wandert das ein oder andere Grinsen über die Lippen. A. Lee Martinez spielt mit den Klischees des Sci-Fi und bemüht sich erst gar nicht, eine glaubhafte Ernsthaftigkeit aufzubauen. Das Werk soll vor allem unterhalten, und das tut es. Dass dabei weder eine besondere Inhalts- oder Storytiefe aufgebaut wird, sollte nicht unbedingt als negativer Punkt gefasst werden. Was nicht heißt, dass die eine oder andere spannende und vor allem lustige Storywendung vorkommt. Die Charaktere sind gut gezeichnet, handeln auf klaren Linien ihrer Charakterbeschreibung und sind charmant. Alles in allem also lesenswert!
A. Lee Martinez ist ein amerikanischer Fantasy-Buchautor, der in Dallas, Texas, lebt und vor allem humorvolle Fantasy-Romane schreibt. Berühmt wurde er durch seine Romane "Dinner des Grauens" und "Die Kompanie der Oger".
Fazit:
Wer ein Sci-Fi/Fantasy-Werk lesen möchte, dass vor allem unterhält und weniger eine unglaubliche Inhaltstiefe oder Story aufweist, der wird mit diesem Werk viel Spaß haben. Ein guter Schmöker für Zwischendurch.
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