Die Brut des Feuers
Story:
Daemron der Schlächter ist durch ein mächtiges, magisches Siegel geschützt. Um es zu brechen lässt er vier Kinder in der normalen Welt geboren werden. Sie sollen ihn befreien. Oder ihn für immer festsetzen.
Meinung:
Hier auf Splashbooks kennt man Drew Karpyshyn vor allem durch seine Romane zur "Mass Effect"-Reihe. Und auch sonst hat er viele Geschichten zu Videospielreihen geschrieben. "Die Brut des Feuers" ist sein erstes Buch, das auf eigenen Ideen beruht. Eine Fortsetzung ist im August dieses Jahres in den USA erschienen. Ob und wann diese auch hierzulande herauskommen wird, steht noch nicht fest.
Unbemerkt von den Sterblichen existiert der Krieger Daemron der Schlächter. Er will sich an den Menschen für seine Verbannung rächen. Und beschwört deshalb mächtige Magie heraus. Unter einem blutigen Mond sollen vier Kinder geboren werden, die jeweils für eine seine vier Inkarnationen stehen: Hexer, Krieger, Prophet und König.
Die Geburten der vier vom Chaos berührten sind schwierig. Und praktisch von den ersten Minuten ihres Lebens an müssen sie um eben jenes kämpfen. Bei einigen ist die Mutter im Kindbett gestorben, bei anderen der Vater. Bald sind sie auf der Flucht und auf der Suche nach ihrer Bestimmung. Denn es wurde die Ankunft eines besonderen Kindes prophezeit. Doch welches der Vier das ist, ist unklar.
Düster, brutal und schrecklich: Das sind drei Bezeichnungen für die Geschichte dieses Buches. Mitreißend, spannend und unvorhersehbar: Das sind drei andere, mit denen der Roman definiert werden kann. Denn Drew Karpyshyn schreibt eine Erzählung, die sich nicht so einfach in die Erwartungen des Lesers passen will.
Was das Buch vor allem definiert, ist die Frage, welches Kind welche Funktion annimmt. Denn das ist alles andere als klar. Immer dann, wenn man meint, das Drew Karpyshyn jetzt definitiv festlegt, das ein Kind der Prophet sein wird, dreht er die Verhältnisse auf den Kopf.
Vor allem die Frage nach dem Hexer ist nicht so einfach zu beantworten. Es scheint nur klar, dass sie bei dem Chaos-Zauberer Rexol in die Lehre gehen. Oder etwa nicht? Auf jeden Fall verbraucht dieser Magier seine Lehrlinge mit einer unglaublichen Schnelligkeit. Und er scheut sich auch nicht davor zurück, eine besonders vielverspreche herzugeben, um sein Leben zu retten.
Ist er deshalb ein Antagonist? Nein. Denn in der Welt von "Die Brut des Feuers" sind die Verhältnisse nie eindeutig. Es gibt ein Königreich, die das Chaos verehren. Ebenso gibt es auch eine Kirche, die eben diese Anhänger verfolgt. Wer ist jetzt gut und wer ist böse? Das ist das Unglaubliche an diesem Roman, dass es darauf keine eindeutige Antwort gibt. Es sind viel mehr Schattierungen, die man liest.
Und die Kinder? Man empfindet Mitleid mit ihnen, denn sie machen viel durch. Nicht nur, dass sie ihre Eltern verlieren. Auch Vertraute werden von ihnen genommen. Und ihr Leben ändert sich ständig. Cassandra ist zuerst eine Gelehrte Rexols, ehe sie dann ein Mitglied des Ordens wird, der sich der Bekämpfung des Chaos widmet. Es lässt sich nie genau vorhersagen, was das Schicksal bzw. der Autor als nächstes mit ihnen vorhat.
Auf jeden Fall ist "Die Brut des Feuers" ein hervorragend geschriebenes Buch. Es ist ein "Klassiker" und verdient den "Splashhit".
Fazit:
"Die Brut des Feuers" ist Drew Karpyshyn erster Roman, der auf eigenen Ideen beruht. Dabei schreibt er eine Erzählung, die mit den Erwartungen des Lesers spielt. Nichts ist in der Geschichte in Stein gemeißelt. Dabei gibt es keinen klaren Antagonisten, sondern vielmehr verschiedene Schattierungen, da jede Figur ihre guten und schlechten Seiten hat. Gleichzeitig empfindet man mit den Kindern Mitleid, da sie viel durchmachen. Der Roman ist hervorragend geschrieben und sollte unbedingt gelesen werden.
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