Perry Rhodan - Stardust 02: Das Amöbenschiff
Story:
Mit Mühe und Not können Perry Rhodan, Eritrea Kush und Anthur, der Bote der Superintelligenz TALIN, dem unbekannten Angreifer entkommen. Doch bei ihrer Flucht kollidieren sie mit einem Raumschiff aus dem Stardust-System. Und dieses droht, Antriebs- und Führungslos, auf einen fremden Planeten abzustürzen.
Meinung:
Das Autorenteam von "Perry Rhodan Stardust" ist eine bunte Mischung aus Altautoren wie eben Uwe Anton, "Neo"-Veteranen wie Robert Corvus oder Debütanten wie Roman Schleifer. Für diesen Autor ist "Das Amöbenschiff" seine erster, richtiger "Perry Rhodan"-Roman.
Wobei man allerdings auch betonen muss, dass es sich hierbei nicht um einen blutigen Neuanfänger handelt. Schleifer hat bereits viele Kurzgeschichten für die "Stellaris"-Reihe beigesteuert. Und auch der "Perry Rhodan"-Report und diverse Cons haben von seiner Mitarbeit profitiert. Er kennt sich also im "Perryversum" aus, der gebürtige Österreicher.
Ein mysteriöses Raumschiff bedroht Perry Rhodan, Eritrea Kush und Anthur, der Bote der Superintelligenz TALIN. Nur mit List und Tücke gelingt es dem Unsterblichen, diesem fremden Raumer zu entkommen, wenn auch nicht ohne dass es Folgeschäden gibt. Denn kurz vor dem Eintritt in den Linearraum trifft ein Blitz das Schiff, mit dem sie fliehen. Und so stoßen sie unkontrolliert mit dem Stardust-Raumer MASTER OF PUPPETS zusammen. Dass sie dabei nicht zerquetscht werden, ist glücklicher Zufall.
Yarron Odac ist Techniker an Bord des Schiffes. Er ist der Sohn eines bekannten Militärs, doch möchte er mit seinem Vater nichts zu tun haben. Am wohlsten fühlt er sich im Maschinenraum, wo er sich auf aufhält, als es zur Kollision kommt. Schnell stellt sich heraus, dass er vermutlich der einzige ist, der den Raumer wieder reaktiveren kann, ehe das Schlimmste passiert. Doch ob er dazu in der Lage ist?
In der Erstauflage ist es meistens so, dass wenn ein Gastautor einen Roman schreibt, er eine Handlungsvorgabe erhält, die den Gesamthandlungsfortschritt wenn überhaupt nur minimal voran bringen. Meistens hat man es dann mit Geschichten zu tun, in denen vor allem Figuren charakterisiert werden, die nur in dieser einen Ausgabe von zentraler Bedeutung sind und die danach nur am Rande erwähnt werden. Solche Lückenfüller, wie sie auch genannt werden, sind deshalb ein zwiespältiges Lesevergnügen, wie man anhand von "Das Amöbenschiff" gut erkennen kann.
Auf der einen Seite erfährt man mehr über das mysteriöse Raumschiff, das Perry Rhodan und seine Begleiter angegriffen hat. Die Details, die hierbei präsentiert werden, sind vielversprechend. Besonders was Aufbau und Erscheinungsform angehen, wirkt das Schiff fremdartig und faszinierend zugleich. Man kann es kaum erwarten, mehr über den Raumer zu lesen und wer dahinter steckt.
Auch wird Perry Rhodan selbst hervorragend charakterisiert. Es ist selten, dass man das Gefühl hat, dass er wirklich wie jemand wirkt, der tausende von Jahre alt ist und einen dementsprechend großen Wissenschats besitzt. Auf den er im Laufe der Handlung wiederholt zurückgreift, um sich und seine Begleiter zu retten.
Doch darüber hinaus ist es eben ein Lückenfüller. Und noch nicht einmal kein besonders Guter. Es stellt sich überhaupt die Frage, wieso es nötig ist, den Gesamthandlungsfortschritt einer zwölfteiligen Miniserie künstlich in die Länge zu strecken.
Das Problem sind die anderen Figuren neben Perry Rhodan. Yarron Odac schafft es nicht, das Interesse des Lesers zu wecken. Er soll jemanden darstellen, der über seine Schwächen hinauswächst. Und dabei wirkt er ungefähr genauso interessant, wie trocknende Farbe. Er verfügt über kein Charisma und das Image des Underdogs zieht deshalb bei ihm nicht.
Auch ist es schade, das Eritrea Kush nach einem vielversprechenden Auftritt in der ersten Ausgabe in "Das Amöbenschiff" nichts zur Handlung beiträgt. Roman Schleifer stellt sie schnell kalt und als sie dann am Ende des Romans wieder auftritt, wirkt sie fast wie eine andere Person. Der Auftritt ist dann zwar nur kurz, aber es ist doch eklatant, wie ausgetauscht sie wirkt.
Roman Schleifers Debütroman ist perfekter Durchschnitt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Deshalb ist er zum "Für Zwischendurch" empfohlen.
Fazit:
"Perry Rhodan - Stardust 02: Das Amöbenschiff" ist Roman Schleifers Debüt als richtiger Romanautor innerhalb des "Perryversums". Leider darf er zu Beginn einen Lückenfüller schreiben, was angesichts der zwölfteilten Miniserie die Frage aufwirft, wieso es nötig ist, den Gesamthandlungsfortschritt künstlich in die Länge zu strecken. Davon abgesehen hat die Geschichte aber auch ihre guten Seiten. Das mysteriöse Raumschiff wirkt interessant und Perry Rhodan agiert so, wie man es von jemanden mit mehreren Jahrtausenden Erfahrung erwarten würde. Allerdings muss man auch bemängeln, das außer Perry sonst keine Figur überzeugen kann.
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