WebAttack: Der Staat als Stalker
Story:
Wem gehört die Zukunft? Wirklich uns Menschen? Oder dem Staat und den Großkonzernen, denen wir uns ausliefern.
Meinung:
Die Aufarbeitung des NSA-Skandals lässt weiterhin auf sich warten. Und es sieht auch nicht danach aus, als ob sich diese Untersuchung positiv entwickeln wird. Das könnte ein Zeichen dafür sein, wie wenig dem Staat daran liegt, die Kontrolle über das Internet dem Bürger zu übergeben. Wenn man Roman Maria Koidls Buch "WebAttack: Der Staat als Stalker" liest, ist dies geradezu symptomatisch.
Der Autor wurde 1967 geboren. Er arbeitet von Zürich aus als Publizist und Unternehmer. Er lehrte an der Wiener Hochschule für angewandte Kunst Kommunikation und Wissenstransfer. Des Weiteren veröffentlichte er die SPIEGEL-Beststeller Scheißkerle und Blender. Bekanntheit erlangte er als Internetberaters des Kanzlerkandidaten Peer Steinbrücks.
Wenn man das Cover und die Rückseite des Buches liest, könnte man der Meinung sein, dass der Autor pure Panikmache betreibt. Der Gedanke "Ich habe nichts zu verbergen", der zu Recht auch auf der Rückseite genannt wird, dürfte einem im Kopf herumspuken. Zwar hat sich durch den NSA-Skandal ein leichtes Unbehagen ausgelöst. Doch am Ende beruhigt man sich damit, dass am Ende wahrscheinlich eh alles nicht so schlimm ist.
Wie falsch man damit liegen kann, beweist dieses Buch. Von Beginn macht Roman Mario Koidl klar, was der aktuelle Stand der Dinge ist und was uns droht. Und was er schreibt, ist längst von jeglicher Panikmache weit entfernt! Es sind reale Aspekte, die er beschreibt. Die Entwicklung, vor der er warnt, findet bereits jetzt statt!
Natürlich könnte man bemängeln, dass der Tonfall des Textes zu polemisch ist. Dass der Autor dadurch seine Aussagen hintertreibt. Doch in diesem Fall passt es zur Intention des Buches. Herr Koidl geht es nicht darum sachlich nüchtern über eine potentielle Entwicklung zu schreiben. Viel mehr will er aufrütteln, er will warnen. Und das lässt sich nicht durch Zurückhaltung erreichen.
Dabei ist seine Sprache klar und verständlich. Das gilt auch für seine Beispiele, die nachvollziehbar und gerade deshalb so prägnant sind. Auch dies dient dem Zweck, den Leser aufzurütteln.
"WebAttack" wird keinen kalt lassen. Das Buch wird einen hinreißen und man wird vieles überdenken müssen. Dieser Band ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit" obendrein. Unbedingt kaufen!
Fazit:
Mit "WebAttack: Der Staat als Stalker" schreibt Roman Mario Koidl ein mitreißend geschriebenes Buch. Der Autor will aufrütteln, und dass gelingt ihm perfekt. Dazu zählt auch, dass der Schreibstil nicht zurückhaltend ausfällt, sondern eindeutig polemisch geschrieben. Und er kann keinen Mut verbreiten, denn die aktuellen Aspekte, über die er schreibt, sind längst über jede Panikmache hinaus.
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