Journeyman: 1 Mann, 5 Kontinente und jede Menge Jobs
Story:
Nachdem er mit seinem Studium fertig war, war für Fabian Sixtus Körner klar, dass er um die Welt reisen wollte. Und überall hatte er vor, für Kost und Logis arbeiten. Was würde er unterwegs erleben?
Meinung:
Viele junge Leute legen zwischen ihrem Abitur und dem Studium oder zwischen dem Studium und ihrer Arbeit eine Auszeit ein. Das sind dann Wochen und Monate, in denen sie ferne Länder bereisen. Ungefähr genauso, wie es auch Fabian Sixtus Körner gemacht hat. Der hat von seinen Erfahrungen in "Journey Man: 1 Mann, 5 Kontinente und jede Menge Jobs" berichtet.
Der Autor wurde 1981 geboren. Er studierte Innenarchitektur und nach seiner Diplomarbeit war klar, dass er die Welt bereisen wollte. Um während der Reise nicht zu verhungern, wollte er für Kost und Logis arbeiten. Und so startete er im Januar 2010 von Wiesbaden auf eine Welttour, die ihn rundum den Globus führte. Zwei Jahre lang bereiste er alle Kontinente der Erde.
Der Plan von Fabian Sixtus Körner klingt zugegebenermaßen wahnwitzig. Er hat nicht viel Geld auf dem Konto und will trotzdem die Welt bereisen und dabei nur für Kost und Logis arbeiten? Geht das denn? Zumindest versucht er es. Und er scheut sich vor keiner Herausforderung.
Denn nicht jeder Job, den er annimmt, entspricht auch dem, was er studiert hat. So soll er in Indien einen vertikalen Garten bauen, obwohl er kein Bauarchitekt ist. Es spricht trotzdem für ihn, dass er sich an diese Herausforderung wagt.
Das Buch ist dabei auch ein schöner Einblick in die Mentalität der verschiedenen Landsleute. Und der passende Umgang mit ihnen. Mehr als einmal muss der Autor feststellen, dass er mit seiner typisch deutschen Denkweise nicht weiterkommt. Auch wenn es zu schon fast tragikomischen Momenten kommt, etwa als eine Lieferung dringend benötigter Bauteile sich verspätet und dann auch noch auf eine Art angeliefert wird, dies sie nutzlos machen. Die Erklärung, die Körner dafür kriegt, reizt einem zum Lachen, auch wenn es eher Ungläubigkeit ist, die einen dazu bringt.
Gleichzeitig geht der Autor auch mit der Zeit. Wiederholt sind QR-Codes in den Kapiteln eingebaut, mit denen man zu zusätzlichem Material, wie beispielsweise Videos, weitergeleitet wird, wodurch das Gelesene nochmal erweitert wird. Dennoch verzichtet er nicht auf Fotos, die ebenfalls mit in diesem Buch abgedruckt sind.
"Journey Man" lässt sich angenehm lesen. Doch schon recht bald stößt man auf einen Aspekt, der einem am Kopf kratzen lässt. Es geht dabei vor allem um das Geld. In der ersten Fotostrecke ist ein Bild abgedruckt, in dem der Kontostand des Autors nach dem Kauf des ersten Flugtickets abgebildet ist. Es ist nicht mehr viel Geld auf dem Konto, bei weitem nicht genug, um die weiteren Flugreisen und andere Ausgaben auf Dauer begleichen zu können. Doch geht er nie darauf ein, wann und wie er die nötige Knete verdient, um seine "Walz", wie er seine Reise auch nennt, durchführen zu können. Vermutlich durch die diversen Jobs, die er annimmt. Doch hat man die das Gefühl, dass er damit auch die nötige Kohle zusammenkriegt.
Es ist dieser Aspekt, der einem das Lesen verleidet. Ist man allerdings bereits, das Manko einfach zu akzeptieren, kriegt man ein Buch, das hiermit zum "Reinschauen" empfohlen wird.
Fazit:
Fabian Sixtus Körner berichtet in "Journey Man" von einem wahnwitzigem Vorhaben. Zwei Jahre die Welt bereisen und dabei nur für Kost und Logis arbeiten. Was er darüber berichtet, ist vor allem ein schönes Bild der unterschiedlichen Mentalitäten, die in anderen Ländern herrschen. Gleichzeitig gibt es auch verschiedene QR-Codes, die zu weiterem Material führen, dass das Gelesene nochmal unterstreicht und online erweitert. Schade nur, dass der Geldaspekt im Laufe des Bandes untergeht. So geht der Autor nur selten darauf ein, woher er all das Geld für seine Unternehmungen verdient.
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