Perry Rhodan Neo 60: Der Kristallpalast
Story:
Wer immer über das arkonidische Imperium herrscht, residiert im Kristallpalast. Das ist das Ziel von Perry Rhodan, Ishy Matsu und Iwan Goratschin. Dort erhoffen sie sich weitere Hinweise über das Epetranarchiv. Doch stattdessen erwartet sie etwas anderes, was nicht jeder von ihnen überleben wird.
Meinung:
Mit "Der Kristallpalast" endet jetzt die "Arkon"-Staffel von "Perry Rhodan Neo". Den Abschlussband schreibt Rüdiger Schäfer, dessen dritter Roman das jetzt ist. Wobei man nicht davon ausgehen darf, dass dieses Staffel-Ende sich auch in der Geschichte wiederspiegelt. Laut dem Autor wird die nächste Ausgabe nahtlos an seine Erzählung anknüpfen.
Der Kristallpalast ist Heimat des arkonidischen Regenten und zu Gleich Schauplatz des "Kriegs der Kelche". Dadurch wird das Intrigenspiel zwischen den verschiedenen hochadligen Familien bezeichnet, die versuchen, sich gegenseitig auszustechen. Dieser Palast ist auch das Ziel von Perry Rhodan und den anderen, die zum Imperator wollen.
Doch ihre Ankunft bleibt nicht unbemerkt. Der Arbtan Aletai ter Irale wird auf sie aufmerksam und steigert sich immer mehr in eine wahre Art Verfolgungswahn hinein. Er meint, dass sie etwas Böses im Schild führen. Und er setzt alles daran, sie aufzuhalten.
Wer fühlt sich bei "Spiel der Kelche" nicht an das "Spiel der Throne" erinnert, der bekannten Fantasy-Roman-Reihe von George R. R. Martin? Keine Sorge, Rüdiger Schäfer schreibt jetzt keine SciFi-Entsprechung der Vorlage. Doch streut er einige Hommagen an das Meisterwerk ein, was seine Geschichte wunderbar anreichert.
Doch auch bei der Beschreibung des Kristallpalastes an sich kann der Autor überzeugen. Die Erwähnung vieler kleiner Details, wie das hochnäsige Verhalten der Elite der Arkoniden, erzeugt eine gelungene Atmosphäre. Man fühlt sich sofort in den Bann des Handlungsschauplatzes gezogen.
Wer allerdings davon ausgegangen ist, dass die restliche Handlung restlos überzeugen kann, der wird enttäuscht werden. Vor allem ist es das Hauptproblem, das keine Fragen geklärt werden, sondern stattdessen neue aufgemacht werden. Und inzwischen ist der Katalog an wichtigen, noch zu klärenden Punkten ellenlang. Dabei gibt es sogar noch Aspekte, die vor anderthalb Jahre das erste Mal aufgetaucht sind. Es ist frustrierend, dass anscheinend Frank Borsch keinen Wert darauf legt, seinen Autoren Exposees zu geben, in denen mal etwas geklärt wird. Das ist ein Aspekt, der einem das Lesen der "Neo"-Romane etwas verleidet.
Auch die Tatsache, dass sich Perry Rhodan und seine Freunde quasi ungestört zum Imperator vordringen konnten, irritiert. Jener ist schließlich die wichtigste Person des arkondischen Reiches. Und trotzdem können die Terraner fast ungehindert und problemlos zu ihm vordringen? Das verlangt viel Gutglauben seitens des Lesers, zu viel!
Gutglauben betrifft auch die Suche nach dem Epetran-Archiv. Hierüber erfährt man in dieser Ausgabe mehr, und die Informationen, die man erhält, sind … enttäuschend. Genauso wie bei der letzten Ausgabe wirkt diese Entwicklung plotdriven und kann nicht deshalb auch nicht überzeugen. Auch hier wird extrem viel Gutgläubigkeit des Lesers verlangt.
Nein, das war nichts. Der Band ist "Für Zwischendurch" zu empfehlen.
Fazit:
Rüdiger Schäfer schreibt mit "Der Kristallpalast" den Abschlussband der "Arkon"-Staffel. Dabei reichert er seine Geschichten mit kleinen Hommagen an "Spiel der Throne" an. Und er schafft es, dem titelgebenden Palast eine hervorragende Atmosphäre zu geben. Doch abgesehen davon stimmt nicht. Fragen werden natürlich wieder nicht geklärt. Das relativ problemlose Vordringen von Perry und Co. irritiert, genauso wie die Suche nach dem Epetran-Archiv sich enttäuschend entwickelt.
|