Die geheime Sprache der Kunst: Die Bedeutung von Symbolen und Figuren in der abendländischen Malerei
Story:
Wer sich ein Gemälde anguckt, sieht auf dem ersten Blick nicht, was bestimmte Details angeht. Erst bei einer näheren Analyse entschlüsselt sich die Symbolik. Wodurch bei einem zweiten Blick das Bild eine neue Bedeutung erhält.
Meinung:
Wenn ein mittelalterliches Gemälde eine Hochzeit darstellt, wer käme schon darauf, in einem gespiegelten Fenster ein Kreuz zu sehen? Ein normaler Mensch wahrscheinlich nicht. Doch für Kunstexperten sind es gerade diese kleinen Details, die das Anschauen solcher Bilder zu einem Vergnügen machen. Sarah Carr-Gomm versucht mit "Die geheime Sprache der Kunst: Die Bedeutung von Symbolen und Figuren in der abendländischen Malerei" einem interessieren Leser eine entsprechende Einführung zu geben. Das Buch wurde bereits 2006 im Bassermann-Verlag herausgebracht. Es handelt sich hierbei als um eine Neuauflage.
Leider ist über die Autorin nichts bekannt. Allerdings scheint sie eine Kunstexpertin zu sein, da viele weitere ihrer Bücher über dieses Themengebiet handeln.
Das Buch selbst ist in fünf Abschnitte unterteilt, die sich mit verschiedenen Themen beschäftigen. So werden "Mythen und Sagen" ebenso behandelt, wie auch "Heilige und ihre Wunder". Insgesamt 75 Bilder werden so abgebildet und behandelt.
Dabei ist der Aufbau eines jeden Kapitels gleich. Zunächst werden die einzelnen Bilder vorgestellt. Man findet dort Titel, Maler und Lebensdaten des Künstlers. Danach wird kurz der Inhalt analysiert, ehe das Hauptthema vorgestellt wird und für weitere Themen auf den zweiten Teil des Kapitels verwiesen wird.
Dort wird noch einmal ausführlich auf die verschiedenen Themen des Kapitels eingegangen. Es gibt Querverweise zu anderen Symbolen und man lernt viel über die verschiedenen Sagen und Ursprünge jener verwendeten. In dieser Hinsicht lässt das Buch keinen Wunsch offen.
Generell muss man auch betonen, dass die Autorin versucht, ein Maximum an verschiedenen Themen und Querverweisen in eine nur begrenzte Anzahl an Seiten zu bringen. Und gleichzeitig schafft sie es auch noch, alles so zu besprechen, dass man nicht den Eindruck erhält, dass sie auf Informationen für den Leser verzichtet hat. Respekt vor dieser Leistung!
Doch wunschlos glücklich wird man mit dem Band auch wiederrum nicht. Es gibt viele kleinere Mankos, die einem das Lesen zwar nicht vermiesen. Die aber am Ende doch dafür sorgen, dass es kein rundum gelungenes Buch ist.
Hauptmanko ist sicherlich, dass nicht alles erklärt wird. Es gibt einige Gemälde, wo es Aspekte gibt, auf die nicht eingegangen wird. So wird beispielsweise nicht darauf erklärt, wieso die Athene in "Pallas vertreibt die Laster aus dem Hain der Tugenden" einen abgebrochenen Speer trägt.
Auch ist es schade, dass Frau Carr-Gromm in den näheren Erläuterungen nicht immer Bildauschnitte der 75 ganz abgedruckten Gemälde verwendet. Häufig genug kommen Bilder vor, die nicht Teil des Buches sind. Sie verdeutlichen zwar, was die Autorin darstellen möchte. Doch wäre es einfach schöner gewesen, wenn sie für die Erklärung wirklich nur ihre ausgewählten Hauptwerke benutzt hätte.
Trotzdem bietet der Band genügend Material, damit man in die Materie eintauchen kann. Man sollte also definitiv "Reinschauen".
Fazit:
Was verbirgt sich hinter verschiedenen Symbolen auf vielen Gemälden. Das versucht Sarah Carr-Gomm in "Die geheime Sprache der Kund: Die Bedeutung von Symbolen und Figuren in der abendländischen Malerei" zu erklären. 75 Gemälde werden so von ihr erklärt, wobei sie es schafft ein Maximum an Informationen in eine begrenzte Seitenzahl zu schreiben, ohne dass man den Eindruck hat, dass auf Informationen verzichtet wurde. Vor allem erläutert sie klar und logisch. Doch nicht alles wird aufgeklärt. Manche Dinge bleiben rätselhaft, und bei den Erläuterungen werden auch Gemälde verwendet, die nicht Teil des Buches sind.
|