1001 Bücher: die Sie lesen sollten, bevor das Leben vorbei ist
Story:
Bücher! Man kann zwar ohne sie leben, doch mit ihnen ist das Leben interessanter. Man taucht ab in fremde Welten, erlebt wilde Abenteuer und erfährt wissenswertes. Und das alles, ohne den eigenen Stuhl zu verlassen.
Meinung:
Die Reihe der "1001"-Sachbücher verliert nie an Aktualität. Dafür sorgt schon der Olms-Verlag, der die einzelnen Bände regelmäßig in einer aktualisierten Neuausgabe herausbringt. Und sie liegt jetzt die fünfte Auflage der "1001 Bücher: die Sie lesen sollten, bevor das Leben vorbei ist" vor.
Der Herausgeber dieser Ausgabe ist Peter Boxall. Jener ist außerordentlicher Professor für englische Literatur an der University of Sussex. Er schreibt für Zeitschriften wie Textual Practice und The Yearbook of English Studies und arbeitet als Mitherausgeber von The Year's Work in Cricital and Culturla Theory. Er veröffentlichte zahlreiche Studien zum Roman und Drama des 20. Jahrhunderts.
Das Vorwort wurde von Peter Akroyd geschrieben, einem 1949 geborenen Schriftsteller, Biographen und Kritiker. Er ist Mitglied der Royal Society of Literature und arbeitet als Chef-Literaturkritiker der Times und als Radiomoderator.
Insgesamt 157 Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Journalisten haben 1001 Bücher zusammengestellt. Jetzt könnte man befürchten, dass auf Grund des Herausgebers die Auswahl Anglozentrisch sein könnte. Doch bereits das erste Werk setzt ein Ausrufezeichen gegen diese Furcht.
Denn zu allererst wird "Tausendundeine Nacht" vorgestellt, was nun wahrlich kein englischer Titel ist. Es ist ein Zeichen dafür, dass der Herausgeber bereitwillig über den Tellerrand geguckt hat. Zwar ist ein Großteil der ausgewählten Werke ursprünglich im englischsprachigen Raum erschienen. Doch muss man dies im Verhältnis sehen. Denn geschätzt knapp mehr als die Hälfte geht an Romane, die ursprünglich auf Japanisch, Polnisch oder Deutsch in den Handel kamen!
Auch bei den Genres gibt es keine Denkverbote. Während die Mehrzahl der Titel natürlich sich im Bereich der allgemeinen Belletristik tummeln, werden auch Bücher wie "2001 - Odyssee im Weltraum" und "Der Herr der Ringe" vorgestellt. Für die Freunde der sogenannten "Graphic Novels" gibt es außerdem einen Eintrag zu "Die Wächter", dem Kult-Comic von Alan Moore und Dave Gibbons.
Ebenso gelungen wie die Titelauswahl ist die deutsche Übersetzung. Jedes Werk wird mit dem deutschen Namen aufgelistet. Falls dies, wegen einer noch nicht erfolgten Übersetzung, nicht der Fall ist, wird der Originalname aufgeschrieben und dies dementsprechend gekennzeichnet.
Auch das sonst so übliche Manko der "1001"-Serie, die mangelnde Bebilderung, greift hier nicht. Da die Buchcover sich im Laufe der Zeit wandelten und auch von Land zu Land unterschiedlich sind, stört das Wegfallen mancher Titelbilder nicht. Stattdessen gibt es Fotos der jeweiligen Autoren, was durchaus passend ist.
Der massive Band lädt dazu ein, sich als vielbelesener Mensch hinzusetzen und nachzugucken, welches Buch man schon gelesen hat und welches nicht. Eventuell wird man davon dann inspiriert, sich das eine oder andere Werk zuzulegen um es dann zu lesen. Dadurch hätte dann "1001 Bücher" seinen Zweck voll und ganz erfüllt.
Und so ist es auch kein Wunder, wenn dieser Band die Bewertung "Klassiker" erhält. Selbstverständlich bei so viel Lob auch mit einem "Splashhit" dazu.
Fazit:
"1001 Bücher" ist ein Buch für Buchliebhaber. Die Liste an Titeln ist ebenso bunt, wie vielfältig. Die ausgewählten Werke sind um die Hälfte aus dem nicht-englisch-sprachigen Raum, und jedes bekannte literarische Genre wird durch mindestens einen Titel vertreten. Die deutsche Übersetzung ist gelungen und man fühlt sich durch diesen Band dazu inspiriert, mal den einen oder anderen Roman zu lesen.
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