Honor Harrington Band 29: Das Mesa-Komplott
Story:
Ein Krieg zwischen Manticore und der Solaren Liga lässt sich nicht mehr vermeiden. Vor allem deshalb nicht, weil Mesa im Hintergrund die Fäden zieht. Doch der Sieger scheint jetzt schon festzustehen!
Meinung:
Wer bislang Zweifel daran hatte, dass der Krieg zwischen der Solaren Liga und Manticore überhaupt ausbrechen würde, der wird mit "Das Mesa-Komplott" eines besseren belehrt. Das Buch, welches eine direkte Fortsetzung von "Im Donner der Schlacht" ist, macht sozusagen Nägel mit Köpfen. Doch wieso ist man als Leser dann am Ende so unbefriedigt?
Es war nicht anders zu erwarten. Die Solare Liga dringt mit über 400 Superdreadnoughts ins Sonnensystem von Manticore vor, in der Absicht die Sternennation zu unterwerfen. Doch es kommt anders als gedacht. Denn Manticore hat viele Verbündete, die die Angriffsflotte in die Ecke drängen. Doch noch ehe der unterlegene leitende Offizier der Angreifer sich ergeben kann, manipuliert Mesa erneut das Geschehen und es kommt zur Schlacht, die das Sternenimperium haushoch gewinnt.
Die Schockwellen dieses Ereignisses durchziehen den gesamten Weltraum. Die eigentlichen Machthaber der Liga versuchen deshalb alles, um ihre Macht zu sichern. Sie manipulieren die Wahrheit und versuchen alles Mögliche, um die Schuld auf andere zu lenken. Dabei ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis die Solare Liga untergehen wird. Doch was wird danach passieren?
"Das Mesa-Komplott" ist so ziemlich das schlechteste "Honor Harrington"-Buch der bisherigen Reihe. David Weber präsentiert einen Roman, der in allen Aspekten enttäuscht. Selbst die Schlachten, die normalerweise seine Spezialität sind, können nicht übertünchen, dass der Autor ein Werk abliefert, was sich nur langweilig liest.
"Im Donner der Schlacht" arbeitete auf die Schlacht zwischen Manticore und der Solaren Liga hin, die zu Beginn von "Das Mesa-Komplott" auch stattfindet. Dabei war von Anfang an klar, dass das Sternenimperum vor allem durch seine Verbündete nicht einfach so aufgeben würde. Wer jetzt gehofft hatte, David Weber würde mit seiner gewohnten Ausführlichkeit und Brillanz den Verlauf des Gefechts beschreiben, der wird enttäuscht werden.
Tatsächlich handelt der Autor die Schlacht innerhalb von zwei Sätzen ab. Man erfährt, dass sie passiert, dann fängt ein neues Kapitel an und praktisch nebenbei erfährt man vom totalen Sieg Manticores. Und das soll es gewesen sein? Hier bleibt David Weber deutlich hinter seinen bisherigen Fähigkeiten zurück!
Auch muss man den Spannungsbogen bemängeln. Der leidet sowieso auf Grund der Entscheidung Bastei Lübbes, die Vorlage erneut auf zwei Romane aufzuspalten. Doch selbst, wenn man die Bände am Stück liest, bemerkt man, dass es David Weber nicht gelingt, nach der Schlacht erneut den Leser zu packen. Stattdessen plätschert die Handlung vor sich hin, bis das Buch auf einmal aufhört. Fast so, als ob erneut der deutsche Verlag hier den Handlungsfaden abgeschnitten hat. Doch das trifft in diesem Fall nicht zu. Stattdessen liegt die Schuld alleine beim Autor.
Außerdem kann es David Weber einfach nicht lassen, seitenlange Dialoge zu schreiben, die einfach nur langweilig sind. Vor allem, weil sich aus den Gesprächen nichts ergibt. Die Charaktere sind in ihrer Darstellung festgezurrt, und können sich nur wenig weiterentwickeln. Noch schlimmer: Mit der Weile klingen die Figuren gleich. Es macht keinen Unterschied, ob jetzt Honor Harrington redet oder Elizabeth Winton. Sie lesen und hören sich beide gleich an.
Es ist ein kaum zu glaubender Absturz, der sich hier ereignet hat. "Das Mesa-Komplott" erhält nämlich "Keine Empfehlung". Was für eine Schmach.
Fazit:
David Weber liefert mit "Honor Harrington Band 29: Das Mesa-Komplott" seinen schlechtesten Roman bislang ab. Nichts an dem Buch stimmt! Die Schlacht wird nicht ausführlich geschildert, und das Ergebnis erfährt man praktisch nur nebenbei. Der Spannungsbogen ist vollkommen hinüber, und es wird immer nur seitenweise geredet und geredet und geredet. Noch schlimmer ist, dass die Charaktere irgendwann anfangen, gleich zu klingen. Dieser Band ist ein Flopp!
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