Sternenseelen – Wenn die Nacht beginnt 1
Story:
Lilliana, genannt Lilly zieht mit ihrer Mutter Moni von Stuttgart in ein kleines Örtchen in den Odenwald. Moni hat dort einen neuen Freund gefunden, und spontan beschlossen mit ihm zusammen in ein Haus zu ziehen. Ganz zum Leid von Lilly, die die vielen Umzüge satt hat. Dazu darf sie dort auf ein Nobelinternat gehen - und das nur weil ihre Mutter und ihr neuer Freund Thomas dort arbeiten. Probleme sind natürlich vorprogrammiert. Doch so schlecht scheint es gar nicht zu sein. Ihr neuer Stiefbruder ist liebenswürdig und auch in der Schule schließt sie schnell neue Bekanntschaften. Wäre da nicht Raphael, den sie wohl auch ganz sympathisch fände, würde dieser nicht ständig zwischen zwei Persönlichkeiten wechseln.
Meinung:
Ein Umzug: Für Lilly nur ein weiterer von vielen, da ihre Mutter, sobald es in einer Beziehung kriselt, das Weite sucht. Doch diesmal war es anders. Sie zogen nicht wieder in irgendeine Stadt, sondern in das ländliche Aurinsbach, mitten in den Odenwald. Wieder ein neuer Anfang, eine neue Schule, und diesmal auch noch eine neue Familie. So richtig wusste Lilly auch noch nicht was sie davon halten sollte. Bis sie dem geheimnisvollen und hübschen Raphael begegnet, der irgendwie Interesse an ihr hatte, und gleichzeitig irgendwie nicht... Sie verstand die Welt nicht mehr.
Eine fantastische Liebesgeschichte, die einen von Anfang an fesselt. Auch wenn sie anfangs alles andere als neu anmutet, und ein paar einzelne Szenen einem bereits aus anderen Büchern sehr bekannt vorkommen. Die Handlung in einer besonderen Privatschule inklusive Schulalltag, die Quotenzicken und ein paar besondere Teenager, die lieber unter sich sind - das ist nichts, was einem nicht schon öfter über den Weg gelaufen ist. Dies wird jedoch schnell hinter sich gelassen, und die Geschichte entwickelt schnell eine liebenswürdige Eigenständigkeit. Mit einigen neuen Elementen die auf das altbekannte treffen lässt es sich für sie begeistern. Die Welt erwacht vor dem geistigen Auge zum Leben. Und mit ihr die Charaktere, die einem schnell ans Herz wachsen.
So zum Beispiel Lilly, die alles andere als auf den Mund gefallen ist, sich erst recht nicht so schnell unterkriegen lässt, und ihre offenherzige Mutter, die einem von der ersten Seite weg sympathisch erscheinen. Die Handlung selbst wird, mit wenigen Ausnahmen, aus der Sicht von Lilly erzählt, wodurch man zu ihrem Charakter die intensivste Bindung aufbauen kann. Sie kommt sehr jung herüber und man kann sich in ihr perfekt den Teenager vorstellen, der sie ist. Doch auch die anderen Figuren kommen authentisch herüber. Auch wenn man über alle gern noch ein wenig mehr erfahren möchte, als geboten wird.
Der charmante fesselnde Schreibstil lässt einen das Buch, einmal angefangen, nur noch schwer aus der Hand legen. Man liest in einem Fluss durch die Kapitel, dass in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben ist, und es kommt dabei nie Langeweile auf. Das Werk selbst ist an eine jüngere Leserschaft gerichtet und dieser angepasst und doch definitiv einen Blick wert für Freunde der Jugendbücher aus dem Fantasiebereich. So wirkt es trotz der vierhundert Seiten fast ein wenig kurz, und man hätte gut noch eine ganze Weile weiter lesen können. So lässt das Ende auf mehr hoffen - und die Fortsetzung ist auch bereits angekündigt.
Die schwarzen und pinken Partien des Covers glänzen leicht im Licht und lassen es durchaus zu einem Blickfang werden, auch ganz ohne leuchtend grelle Farben oder pastellfarbene Gesichter.
Die Autorin von "Sternenseelen - Wenn die Nacht beginnt" ist Kerstin Pflieger, eine in Neuss geborene deutsche Schriftstellerin. Mit ihrem Werk "Die Alchemie der Unsterblichkeit" wurde sie in der Kategorie "Bestes deutschsprachiges Romandebüt" mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Alle ihre Werke sind beim Goldmann-Verlag erschienen. Die Fortsetzung für "Sternenseelen" ist für November 2013 angekündigt, mit dem Untertitel "Solange die Nacht uns trennt".
Fazit:
Ein Freund der romantischen Fantasy wird seine Freude an diesem Werk finden. Von den fast schon klassischen Elementen in diesem Genre ist genauso etwas dabei, wie auch neue erfrischende Ideen in die Geschichte einfließen.
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