Perry Rhodan Neo 45: Mutanten in Not
Story:
Während Perry Rhodan im All unterwegs ist, verlaufen die Dinge auf der Erde relativ normal. Ein Rugbyspiel zwischen Naats und Menschen wird geplant, der Mutant Andrè Noir wird verfolgt und der Starkoch Rhino geht einem betrügerischen Verdacht nach.
Meinung:
Nach langer Zeit schreibt Leo Lukas erneut etwas für "Perry Rhodan Neo". Sein letztes Werk war Zielpunkt Arkon, in dem er auch den Sternekoch Rhino einführte. Jener spielt auch in "Mutanten in Not" eine gewisse Rolle.
Auf der Erde kommt es zu einem ungewöhnlichen Ereignis. Die Naats beobachten ein Rugby-Spiel und sind davon hellauf begeistert. Sie wollen ebenfalls spielen, und so wird eine außergewöhnliche Partie geplant. Naats gegen eine Weltauswahl der Menschen in einer Rugby-Partie. Dr. Haggard soll dies planen.
Dabei hat dieser selber gerade andere Sorgen. Immer mehr Mutanten kriegen eine Art Schnupfen und verlieren oder verändern ihre Kräfte. Er steht dabei vor einem Rätsel, woran dies liegen könnte.
Derweil verfolgt die Mutantin und ehemalige Polizistin Caroline den mysteriösen Andrè Noir. Jener ist dabei all jene Personen zu töten, die ihn einst kannten. Er zieht dabei eine blutige Spur quer über die ganze Welt, und Caroline ist ihm immer dicht auf den Fersen, ohne ihn jedoch je richtig einholen zu können.
Und der Chefkoch Rhino wird bei seinem Ehrgefühl gepackt. Er, der als einziger Zugang zu außerirdischen Gewürzen hat, vermutet, dass ein großer Rivale von ihm falsch spielt. Denn jener behauptet, Gerichte mit außerirdischen Zutaten zu kochen. Rhino will ihn deswegen auffliegen lassen, doch ist dies leichter gesagt als getan.
Für diejenigen, die den Roman noch nicht gelesen haben, eine Warnung. Man wird einen Leo Lukas erleben, der sich bei der Recherche Mühe gegeben hat, und dies entsprechend in seine Geschichte hat einfließen lassen. Hat man den Band zu Ende gelesen, wird man wesentlich mehr über Rugby wissen, als noch zuvor. Und das ist nicht schlecht.
Die Ausgangssituation ist ein geplantes Rugbyspiel zwischen Naats und Menschen. Was verrückt klingt, da die Naats schließlich deutlich stärker und kräftiger sind, als die Erdenbewohner, wird von Leo Lukas allerdings logisch begründet. Und man merkt ihm wirklich an, dass er beim Schreiben dieser Handlungsebene den Spaß seines Lebens hatte. Allein schon die Dialoge in ihr sprühen nur so vor Wortwitz.
Doch das Taschenheft besteht ja nicht nur aus dieser Handlung. Auch andere Handlungsebenen sind vorhanden. Darunter ist die vielleicht wichtigste überhaupt, die Suche nach Andrè Noir. Wer sich noch an Perry Rhodan Band 39: Der König von Chittagong erinnert, wird sich ebenso dieser Figur entsinnen, die charismatisch und mysteriös zugleich war. Der Schleier des Geheimnisvollen wird in dieser Ausgabe ansatzweise gelüftet, ohne dass man wirklich alles über den Mutanten erfährt. So wird der Leser schön bei der Stange gehalten, weil man unbedingt mehr über ihn wissen möchte. Und das Ende dürfte dabei für viele Spekulationen sorgen.
Schade ist nur, dass dabei die Handlungsebene um Rhino vergleichsweise untergeht. Leo Lukas kann den Ereignissen rund um den Starkoch nicht ganz so viel Platz widmen, wie man es gerne hätte. Zwar kann er dieses Manko teilweise durch die hervorragende Charakterisierung aller Figuren auffangen. Doch am Ende bleibt das Gefühl zurück, das hier mehr drinnen gewesen wäre, wenn dieser Plot ebenso mehr Seiten erhalten hätte.
Der Gesamthandlungsfortschritt fällt natürlich wieder eher mikroskopisch aus. Fragen werden keine geklärt, wie beispielsweise, was der Plan von Andrè Noir genau ist. Es werden im Gegenteil immer nur neue aufgeworfen. Dies macht das Leseerlebnis zu einem äußerst frustrierenden.
Am Ende zählt, das Leo Lukas einen flüssig zu lesenden Roman geschrieben hat. Es gibt zwar einige Mankos, doch letzten Endes kann man das Buch zum "Reinschauen" empfehlen.
Fazit:
"Mutanten in Not" lautet der programmatische Titel von Leo Lukas "Perry Rhodan Neo 45". Im Mittelpunkt der Handlung steht jedoch das Rugby-Spiel Mensch gegen Naats, dessen Vorbereitungen der Autor mit einer unglaublichen Verve beschreibt. Hier merkt man ihm das Interesse an der Thematik an. Auch die anderen Handlungsebenen werden von ihm hervorragend geschrieben, auch wenn der Plot rund um den Sternekoch Rhino etwas enttäuscht. Hier hätte man sich mehr Platz zur Entfaltung gewünscht. Der Gesamthandlungsfortschritt ist natürlich wieder eher frustrierend. Geklärt wird nichts, eher werden ständig neue Fragen aufgeworfen, was schade ist.
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