Das 10. Gebot - Women's Murder Club
Story:
Obwohl Lindsay Boxer unter der Haube ist, kann sie die Flitterwochen nicht genießen. Ein neuer Fall fordert die Aufmerksamkeit des Detectives. Und auch bei den restlichen Damen des Women's Murder Club gibt es neue und interessante Entwicklungen.
Meinung:
James Patterson ist ein Vielschreiber. Über 108 Bücher wurden mit seinem Namen auf dem Cover veröffentlicht. Doch er hat nicht alle selber geschrieben, sondern viele mit Co-Autoren. Wie auch die "Women's Murder Club"-Reihe, deren zehnter Band jetzt unter dem Titel "Das 10. Gebot" auf Deutsch vorliegt.
Die Romanserie umfasst inzwischen 12 Bände. Es ist allerdings unklar, wann die nächsten beiden Bücher hierzulande herauskommen.
James Patterson wurde 1947 in Newburgh, New York geboren. Er studierte Anglistik am Manhattan College, wo er auch seinen Bachelor erhielt. Seinen Master macht er an der Vanderbilt-Universität. Bis 1996 arbeitete er in der Werbebranche, und konzentrierte sich seitdem vollständig auf das Schreiben.
Seine Co-Autorin Maxine Paetro kennt ihren Partner seit 1979. Es ist unbekannt, wann sie geboren wurde. Bevor sie mit Patterson anfing, den "Women's Murder Club" weiterzuschreiben, hat sie bereits selber andere Bücher herausgebracht. Sie ist vor allem für ihren Garten bekannt, der in vielen entsprechenden Magazinen gewürdigt wurde.
Detective Lindsay Boxer ist unter der Haube. Was sie nicht für möglich hielt, ist geschehen. Sie hat geheiratet. Doch leider bleibt ihr nicht viel Zeit, die Flitterwochen zu genießen. Denn ein Mädchen im Teenageralter wird auf der Straße aufgegabelt. Sie hat anscheinend kurz vorher ein Baby zur Welt gebracht, von dem jede Spur fehlt. Und der Detective soll den Fall übernehmen.
Auch ihre Freundin Yuki Castellano steht unter Druck. Sie ist Bezirksstaatsanwältin, und arbeitet an ihrem größten Fall. Eine Ehefrau soll ihren Mann vor den Augen ihrer Kinder umgebracht haben. Doch schnell stellt sich heraus, dass der Fall verzwickter sein könnte, als ursprünglich gedacht.
Es ist unklar, welchen Anteil Maxine Paetro an der Story hat, und welchen James Patterson. Beide Autoren ergänzen sich vom Schreibstil her bestens. Und das macht sich schon zu Beginn bemerkbar.
Der Leser wird sofort in den Status Quo der Romanreihe eingeführt. Er lernt die wichtigsten Charaktere mitsamt ihren Eigenheiten kennen und um was es geht. Der kurze Prolog, der von Detective Lindsay Boxer direkt erzählt wird, führt dann auch direkt in die eigentliche Handlung über. Und in der ist kein Vorwissen nötig.
Das Autorenpaar versteht sich darauf, alle Mitglieder des titelgebenden "Murder Club(s)" in Szene zu setzen. Nahezu jeder Charakter hat eine eigene Handlung, seinen eigenen Kriminalfall, um den er sich kümmern muss. Und gleichzeitig ist da auch das Privatleben, wie beispielsweise die Ehe von Lindsay Boxer, die einen Großteil der Geschichte erzählt.
Doch am Ende führt diese Menge an Plots dazu, dass sich kein einziger richtig entwickeln kann. Stattdessen hat man das Gefühl, dass das Autorenpaar zu viel will. Einerseits will es einen Thriller schreiben, andererseits aber auch die romantische Seite der Story nicht vernachlässigen. Es will alle Hauptfiguren gleichberechtig behandeln, will aber auch im selben Moment die Probleme beschreiben, die Lindsay Boxers Job für ihr Privatleben bedeutet. Das Ergebnis ist eine halbgare Mischung aus vielen Handlungssträngen, von denen kein einziger überzeugt. Ja, das führt sogar dazu, dass man sich schnell langweilt.
Man fragt sich, wo ist die Spannung geblieben? Was soll das Interesse dauerhaft an den Roman binden? Die Antworten fallen immer unbefriedigend aus.
Letzten Endes ist "Das 10. Gebot" weder Fisch noch Fleisch. "Für Zwischendurch" ist nett zu lesen. Mehr aber auch nicht.
Fazit:
"Das 10. Gebot - Women's Murder Club" ist offen für Neueinsteiger. Es wird zum Verständnis der Handlung keinerlei Vorkenntnisse benötigt, da die Geschichte für sich alleine steht. Auch verstehen es James Patterson und Maxine Paetro ihre Figuren in Szene zu setzen. Man hat nie das Gefühl, dass eine Person zu Gunsten einer anderen vernachlässigt wird. Doch dies führt zu einer Menge an Plots, so dass sich kein einziger richtig entwickeln kann. Man langweilt sich, da auch überhaupt keine Spannung aufkommt. Das Interesse, den Roman von Anfang bis Ende durchzulesen ist daher kaum vorhanden.
|