Perry Rhodan Neo 34: Die Ehre der Naats
Story:
Die Schlacht um Gorr beginnt. Und sowohl Novaal als auch sein Gegenüber, der topsidische General Tresk-Takuhn, greifen tief in ihre kriegerische Trickkiste, um den Kampf zu ihren Gunsten zu wenden. Derweil versucht Perry Rhodan zu fliehen, was auch der Plan von Eric Manoli ist. Jener ist immer noch ein Gefangener des Despoten.
Meinung:
Zum zweiten Mal feiert in dieser Staffel ein neuer Autor sein "Perry Rhodan Neo"-Debüt. Nach Christian Humberg greift nun Gerry Haynaly in die Tasten. Sein Roman heißt "Die Ehre der Naats".
Der Autor wurde 1961 in der Nähe von Graz geboren. Er ist Diplomingenieur Dozent an der HTBLA Kaindorf für Netzwerktechnik. Er schrieb bereits Geschichten für die Romanserie "Sternenfaust" und lieferte einige Kurzgeschichten für die "STELLARIS".
Der Kampf um Gorr steht bevor. Als Ablenkung vor der Schlacht gönnt Novaal sich und seinen Leuten sportliche Wettkämpfe, zu denen er auch selber antritt. Er gewinnt seine Wettbewerbe und hat sich dadurch erneut als stark erwiesen. Als es schließlich zur Raumschlacht kommt, werden sein taktisches und strategisches Geschick gefragt. Denn sein Gegenüber, Tresk-Takuhn, ist ihm in Sachen Intelligenz ebenbürtig. Beide liefern sich aus der Entfernung ein Messen ihrer Kräfte und ihres Könnens, unter erheblichen Opfern.
Derweil ist Perry Rhodan immer noch ein Gefangener der Naats. Verzweifelt sucht er nach einer Möglichkeit zu fliehen. Denn das Raumschiff, auf dem er sich befindet, wird von den Ausläufern der Schlacht in Mitleidenschaft gezogen.
Auch Erik Manoli befindet sich immer noch in Gefangenschaft. Der Despot möchte mit ihm gemeinsam durch den reparierten Transmitter gehen. Doch der Terraner will dies verhindern und flieht. Wird er erfolgreich sein?
Mit "Die Ehre der Naats" beginnt das Finale von "Vorstoß nach Arkon". Es kommt zur Schlacht zwischen Topsider und Naats. Und Gerry Haynaly macht klar, dass die Kommandierenden beider Seiten am allerwenigsten für diese Auseinandersetzung können. Denn beide sind sozusagen Opfer der Umstände. Novaal wird von seinem arkonidischen Vorgesetzten erpresst, der seinen Sohn als Geisel hält. Und Tresk-Takuhn weiß genau, dass der Despot ihn bei jedem Widerwort sofort ersetzen kann, mit vermutlich letalen Konsequenzen für das Leben des topsidischen Generals.
Beide Seiten werden von dem Autoren hervorragend dargestellt. Man erkennt ihre Sorgen und Nöte und kann sie nachvollziehen. In der jeweiligen Haut der Zwei möchte man nicht stecken. Es ist eine Mischung aus Hilflosigkeit und Wille zum Handeln, dass sie auszeichnet. Und es macht durchaus Spaß zu lesen, wie sie ihre jeweiligen Trümpfe ausspielen.
Doch abgesehen davon dominiert in dem Roman die Langeweile. Abgesehen von einigen Höhepunkten überzeugt die Schlacht um Gorr nicht. Das Problem ist, dass sie zu ausgewälzt erscheint. Auf Trick erfolgt Gegenmaßnahme, gefolgt von einer weiteren genialen Idee, die ebenso gekontert wird. Und so zieht es sich durch die gesamte Geschichte. Und es scheint im nächsten Band weiterzugehen, was keine erfreuliche Information ist.
Auch die Handlungsebene um Erik Manoli langweilt inzwischen nur noch. Hier wirkt es so, als ob eine gewisse Ideenlosigkeit vorherrscht. So, als ob der Autor nicht wusste, was er mit der Figur machen sollte. Also ließ er sie einfach nochmal fliehen, nur um erneut eingefangen zu werden. Erst am Ende des Romans wird diese Handlungsebene interessant.
Und Perry Rhodan? Sein Beitrag zum Gesamthandlungsfortschritt fällt bestenfalls minimal aus. Auch hier herrscht eine gewisse Ideenlosigkeit. Er wird von einer Zelle zur anderen verfrachtet und versucht, genauso wie Erik Manoli, zu fliehen. Aber auch hier sorgt das Ende dafür, dass plötzlich Interesse erwacht. Allerdings erneut viel zu spät.
Das Debüt von Gerry Haynaly hätte schlechter nicht ausfallen können. Vieles liest sich wie ausgetreten und dementsprechend langweilig. Am Ende ist es eine Ausgabe "Nur Für Fans".
Fazit:
Mit "Die Ehre der Naats" feiert Gerry Haynaly sein "Perry Rhodan Neo"-Debüt. Und nach dem furiosen Roman vorher ist das Lesevergnügen in diesem Fall ernüchternd. Zwar gelingt es dem Autor hervorragend, die beiden Anführer zu charakterisieren. Besonders ihre jeweiligen Tricks in der Schlacht wissen zu gefallen. Doch ansonsten wirkt die Geschichte ideenlos. Der Kampf ist breit ausgewalzt und scheint sich in der nächsten Ausgabe weiter fortzusetzen. Und die Handlungsebenen von Erik Manoli und Perry Rhodan treten auf der Stelle, beziehungsweise erfahren erst im letzten Moment eine interessante Entwicklung. Jedoch viel zu spät, um den negativen Gesamteindruck noch zu verbessern.
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