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Das Lied von Eis und Feuer 09: Der Sohn des Greifen

Story:

Daenerys Targaryen ist zwar die Herrin über die Drachen. Doch die Städte, die sie befreit hat, bedrohen ihre eigene Freiheit. Tyrion Lennister ist nach dem Mord an seinem Vater auf der Flucht. Und auf der Mauer muss Jon Schnee sich auf seiner Position als Kommandant der Nachtwache behaupten.



Meinung:

Mit "Der Sohn der Greifen" und dem Nachfolgeband "Der Tanz der Drachen" erscheinen nun die vorerst letzten Romane von George R. R. Martins Serie "Das Lied von Eis und Feuer". Weitere Bände sind zwar angekündigt und es sind auch erste Teaser-Kapitel veröffentlicht worden. Doch wer den Schriftsteller kennt ahnt, dass es womöglich noch etwas dauern wird, bis "The Winds of Winter" herauskommen wird. Wenn es soweit ist, kann man sicherlich davon ausgehen, dass einige Fans erneut nicht mit der Übersetzung einverstanden sein werden, obwohl diese Haltung im Grunde eigentlich hanebüchen ist.

Im Prinzip hat es Daenerys Targaryen geschafft. Sie hat viele Städte erobert und den Handel und die Haltung von Sklaven abgeschafft. Doch statt Frieden herrscht Unsicherheit. Ihre eigenen Männer können sich nicht mehr frei auf den Straßen bewegen, weil sie sonst umgebracht werden. Und sie selber sieht sich ohne richtige Verbündete, während ein Krieg mit anderen Ländern droht.

Derweil muss sich Jon Schnee als neuer Lord Kommandant der Nachtwache behaupten. Seine Entscheidung die Wilderlinge in die Wache mit aufzunehmen wird mit Unruhe aufgenommen. Seine Führung wird ständig angezweifelt, so dass er sich mit jedem Mittel beweisen muss. Dazu gehört auch die eigenhändige Exekution eines Befehl Verweigerers.

Und Tyrion Lennister ist auf dem Weg zu Daenerys. Dabei wird er Mitglied einer interessanten Gruppe an Gefährten, die vor allem einen bestimmten Jungen schützen. Wie es scheint, ist eben jener von wichtiger Herkunft und soll womöglich bald den Thron von Westeros erobern. Doch dann wird Tyrion gefangen genommen und muss schon bald um sein Leben fürchten.

Nichts hat der "Das Lied von Eis und Feuer"-Reihe so sehr geschadet, wie die beiden vorherigen Romane. Zeit der Krähen und Die dunkle Königin überzeugten nicht wirklich, was vor allem daran lag, dass der Autor viele neue Charaktere in die Handlung einbrachte und die sich insgesamt kaum fortbewegte. Natürlich stellt sich einem als Leser dann die Frage, wie es mit den Nachfolge-Bänden aussieht.

Zumindest bei "Der Sohn der Greifen" lautet die Antwort: Besser, aber nicht viel. So ist es schön, endlich neues von Tyrion Lennister, Jon Schnee und Daenerys zu lesen. Und alle drei befinden sich in einer Situation, die alles andere als beneidenswert ist.

Besonders schön ist es, dass man endlich wieder neues von Tyrion Lennister lesen kann. Nicht umsonst ist er eine der beliebtesten Protagonisten der gesamten Reihe. Sein Witz und scharfer Verstand helfen ihm auch jetzt wieder, wo er sich auf der Flucht befindet. Dabei wird klar, dass er trotz seines Status als Flüchtling nichts von seiner scharfen Zunge verloren hat. Er hat sich mit der Lage arrangiert und weiß noch nicht so recht, was die Zukunft für ihn bringen wird.

Das gilt auch für Königin Daenerys. Hier zeigt George R. R. Martin deutlich, das in seiner Serie keine gute Tat ungesühnt bleibt. So hat die Königin zwar die Sklavenbucht erobert und die Sklaverei abgeschafft. Doch statt Frieden herrscht Unruhe in ihrem Königreich. Und sie selbst weiß nicht, wem sie vertrauen kann. Eine Lage, die dem Leser ans Herzen geht. Zu sehr würde er sich wünschen, dass einmal alles gut wird.

Doch dem ist nicht der Fall. Man befindet sich schließlich nicht in irgendeinem x-beliebige Fantasy-Schmonzen, sondern in "Das Lied von Eis und Feuer". Hier herrscht Hoffnungslosigkeit und Verrat vor. Und man hat das Gefühl, dass der Autor noch nie zuvor so sehr seine Figuren gequält hat. Besonders was dem Charakter Stinker widerfährt ist grausam. Und doch geradezu typisch für diese Serie, in der vor allem wichtige Personen erst lange leiden müssen, ehe sie von ihrem Schicksal erlöst werden. Dies ist es vor allem, was die Reihe ausmacht. Dies, und die hervorragenden Charakterisierungen Martins.

Und doch… Doch muss man sagen, dass "Der Sohn des Greifen" sich zäh liest. Der Funke will nicht überspringen. Oft genug setzt man an, nur um ein paar Seiten den Roman wieder beiseite zu legen. Das liegt unter anderem daran, dass das Buch sehr lange braucht, bis es endlich einen gefangen nimmt. Hierbei zeigt sich außerdem den Fehler, den der Autor in den beiden Vorgängerbüchern tat. Denn die Zeit ist für viele Personen nicht stehengeblieben und so muss er den Leser erst in die neue Situation einführen. Und wenn man bedenkt, dass der letzte Auftritt einiger Protagonisten bereits deutlich zurückliegt, gilt es einiges zu beschreiben und zu erklären.

Dennoch ist "Der Sohn des Greifen" ein gutes Buch. Es ist kein Überflieger, aber dennoch zum "Reinschauen" geeignet.



Fazit:

Ist "Das Lied von Eis und Feuer 09: Der Sohn des Greifen" besser als seine Vorgänger? Diese Frage stellt sich einem beim Lesen des Romans. Wenn man fertig ist, lautet das Fazit, dass das Buch besser aber nicht überragend geworden ist. So ist es schön, wieder von Tyrion Lennister, Daenerys Targaryen und Jon Schnee zu lesen. Doch andererseits braucht der Band lange, um in die Gänge zu kommen. Hier merkt man deutlich, wie sehr die beiden Vorgängerromane der Buchserie schadeten.



Das Lied von Eis und Feuer 09: Der Sohn des Greifen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 09: Der Sohn des Greifen
A Dance with Dragons (Pages 1-499 + Appendix)

Übersetzer: Andreas Helweg
Erscheinungsjahr: 21. Mai 2012



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Blanvalet

Preis:
€ 16,00

ISBN:
978-3-7645-31014-1

832 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Wiedersehen mit Tyrion Lennister
  • Hervorragende Charakterisierung
Negativ aufgefallen
  • Funke will nicht überspringen
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Rezension vom: 18.12.2012
Kategorie: Rezensionen
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