Stolz der Kriegerin
Story:
Der neue Auftrag für Laisa und ihre Gefährten lautet, eine Braut ihrem Bräutigam zu überführen. Doch wie es in den Dämmerlanden üblich ist, ist auch diese Mission nicht so einfach, wie sie zunächst erscheint. Und schon bald muss sich das Katzenmädchen auf all ihre Instinkte und Erfahrung verlassen, um zu überleben.
Meinung:
Vor knapp einem Jahr erschien mit Stern der Göttin der erste Teil der Trilogie über das Katzenmädchen Laisa. Und ausgehend von der Erscheinungsweise der bisherigen Teile darf man wohl mit Band Nummer Drei irgendwann gegen Ende des letzten Jahres rechnen. Doch konzentrieren wir uns jetzt auf Nummer zwei, "Stolz der Kriegerin".
Die Dämmerlande wurden einst von den Göttern nach einem verheerenden Krieg erschaffen. Das besondere an jener Welt ist, dass sie in verschiedene Farben aufgeteilt ist. Neben Schwarz und Weiß existiert beispielsweise auch Blaut oder Violett. Doch die Farben sind sich untereinander nicht immer freundlich gesät, und seit die Evaris, jene von den Göttern mit der Bewahrung des Friedens beauftragten Wesen, fast gänzlich verschwunden sind, droht die Situation zu kippen. Dies will ein Aufrührer mit dem Namen Frong zu seinen Gunsten nutzen und so die Dämmerlande unter seine Kontrolle bringen. Doch das Katzenmädchen Laisa und ihre Gefährten konnten seinen letzten Plan durchkreuzen.
Allerdings gibt der Aufrührer so schnell nicht auf. Er beschließt einen neuen Vorstoß, um die Welt zu destabilisieren. Dieses Mal will er die politische Hochzeit zwischen einer grünen Prinzessin und einem schwarzen Prinzen dazu nutzen, um ihrer beider Länder ins Chaos zu stürzen. Er rechnet jedoch nicht damit, dass Laisa mit der Eskorte der Braut beauftragt wurde. Und ganz woanders soll der blaue Prinz Rogon dazu benutzt werden, die violette Kriegerin Tirah wieder zum Leben zu erwecken. Ist auch dies Bestandteil von Frongs Plan?
Und so reist man erneut mit Laisa durch die Dämmerlande, quer durch die verschiedenfarbigen Staaten und erfährt nebenbei einiges mehr über diese Welt. Das ist nun nicht wirklich etwas neues, hat man es in dieser Weise auch bereits im ersten Teil gehabt. Was also ist das Element, das diesen Band von dem Vorgänger unterscheidbar macht?
Es ist die Tatsache, dass die Autorin sich dieses Mal auf weniger Länder konzentriert und diese dadurch mit mehr Details anreichern kann. Man erfährt zum Beispiel von der Existenz einiger Völker, die früher einer anderen Farbe angehörten, sich dann jedoch um entschieden und sich ihrer jetzigen anpassten. Auch das Thema Politik wird angeschnitten, besonders was die Welt des Adels angeht. So ist beispielsweise interessant zu lesen, was die Gründe für diese politische Hochzeit ist, die das Grundelement der Haupthandlung bildet.
Doch ansonsten hat sich an dem Manko des Vorgängers nichts geändert. Noch immer plätschert die Handlung vor sich hin und noch immer ist Laisa eine Protagonistin, der alles gelingt, was sie anfasst. Sie kann in diesem Buch beispielsweise riechen, ob andere magisch beeinflusst sind und diese von der Magie befreien. Fehler unterlaufen nicht ihr, sondern den anderen.
Ihr männlicher Gegenpart ist Rogon, ein Prinz der von anderen unterschätzt wird. Auch er macht keine Fehler, außer zu Beginn, als er der falschen Person vertraut. Mit zwei solch perfekten Protagonisten ist es natürlich kein Wunder, dass die Spannung erst gar nicht aufkommen mag. Denn jede Bedrohung, auch die durch Frong, kann man dann gar nicht mehr ernst nehmen.
Der Roman liest sich zwar nett, doch am Ende langt es nicht aus, um über ein "Für Zwischendurch" hinauszukommen.
Fazit:
Mit "Stolz der Kriegerin" erscheint nun der zweite Teil von Sandra Mellis Trilogie über das Katzenmädchen Laisa. Man erfährt mehr über die Dämmerlande, doch ansonsten vermag kaum Spannung aufkommen. Laisa und der neue Protagonistin Prinz Rogon sind einfach zu perfekt. Sie machen keine Fehler, ihre Gegner schon, was auf die Dauer zu langweilig wird.
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