Perry Rhodan Taschenheft 20: Der Club der Königinnen
Story:
Nach dem Ende der Schreckensherrschaft der Herrn der Straßen befindet sich die Milchstraße in einer Phase des Wiederaufbaus. Doch dann werden in einer fernen Galaxie merkwürdige Phänomene geortet, die sich nicht erklären lassen. Aus diesem Grund bricht Perry Rhodan mit einer ausgewählten Mannschaft auf, um die Situation zu klären.
Meinung:
Die Liste der Autoren, deren Werke bislang in der "Taschenheft"-Serie eine Neuauflage erlebten, liest sich abwechslungsreich. Neben viel zu früh von uns gegangenen Schriftstellern wie Peter Terrid oder Robert Feldhoff gibt es auch solche wie Hubert Haensel, die immer noch für die Erstauflage schreiben. Und doch fehlt der eine oder andere Name, wie beispielsweise der von H. G. Francis. Das ändert sich mit "Der Club der Königinnen".
Hans Gerhard Franciskowsky wurde 1936 in Itzehoe geboren und starb mit 75 Jahren 2011 in Hamburg. Er war einer der aktivsten Perry Rhodan-Autoren, der von 1971 bis 2004 für die Erstauflage Romane schrieb. Doch nicht nur für "Die größte Science Fiction"-Serie war er aktiv. Auch für "Die Drei ???", "TKKG" oder "Wendy" brachte er diverse Geschichten zu Papier. Besonders im Hörspiel-Bereich war er aktiv und erhielt dort diverse Goldene Schallplatten.
Es ist das Jahr 1158. Monos ist tot und die Schreckensherrschaft der Herrn der Straßen ein für alle Mal beseitigt. Es geht an den Wiederaufbau und an einen Neuanfang für die Bewohner der Milchstraße. Doch auch die Forschung soll nicht vernachlässigt werden, weshalb man die kosmische Umgebung der Galaxie erforscht. Und dabei stößt man auf etwas Ungewöhnliches: In der fernen Galaxie Wolf-Lundmark scheinen diverse Sterne ihre Position zu ändern.
Für Perry Rhodan ist dies ein Grund, sofort eine Expeditionsmannschaft zusammenzustellen und mit der ODIN, dem Flaggschiff der Menschheit aufzubrechen. Doch noch ehe sie ihr Ziel erreichen, müssen sie den Flug abbrechen. Und während der Unsterblich mit einigen Leuten sich auf einer nahe gelegenen Welt auf die Suche nach der Ursache begibt, bricht auf der ODIN der Terror aus. Etwas scheint großen mentalen Einfluss auf die Besatzung auszuüben und macht dabei vor niemanden halt. Selbst die Gruppe, die sich auf der Welt befindet, muss schon sehr bald die Beeinflussung bekämpfen.
Der Plot des Romans liest sich etwas 08/15. Die Menschheit stößt auf ein ungeahntes Phänomen, hinter dem eine höhere Macht zu stecken scheint und muss um ihr Überleben kämpfen. Als Vielleser der Perry Rhodan-Romane kennt man das Ergebnis schon. Es überrascht einen nicht, weshalb es also auf die Darstellung der Figuren kommt, um einen dazu zu bringen, das Buch bis Ende durchzulesen.
Tatsächlich sind es weniger die Charaktere, als vielmehr die phantastische Darstellung der Umgebung, die "Club der Königinnen" lesenswert machen. H.G. Francis baut eine ungewöhnliche Welt auf, die mit diversen Überraschungen aufwartet. Stellenweise gibt es auf jeder Seite eine neue Entdeckung, die das Umblättern erleichtert.
Doch ansonsten ist die Geschichte schwach. Zu keinen Zeitpunkt kommt Spannung auf. Stattdessen langweilt man sich furchtbar, wenn man den Roman liest.
Auch wirkt es zu Beginn etwas… ungewöhnlich, dass Perry Rhodan auf eine bloße Beobachtung hin mal eben mit dem Flaggschiff der Menschheit aufbricht, um das Phänomen vor Ort zu untersuchen. Hier wird schon viel Gutglauben seitens des Lesers verlangt, was im weiteren Verlauf des Romans noch weiter strapaziert wird. So erinnert sich Perry beim Anblick bestimmter Blätter daran, dass er sie schon einmal auf einer anderen Welt gesehen hat. Dabei hat der Protagonist kein fotografisches Gedächtnis, das ihm bei dieser Erinnerung hilft.
Die anderen Figuren wirken dabei sehr blass und man verliert schnell das Interesse an ihnen. Schlimmer noch, man vergisst nach wenigen Sätzen, wer sie waren. Das ist allerdings nicht so tragisch, da ihr Beitrag zur Handlung eigentlich nur darin besteht, in Not zu geraten und Perry Rhodan die nötigen Stichwörter zu liefern.
"Der Club der Königinnen" ist ein schwacher Roman. Und man fragt sich, ob alle Geschichten des Autors so langweilig sind, was angesichts seiner Gesamtarbeit eher unwahrscheinlich ist. In jedem Fall ist das Taschenheft "Nur Für Fans" zu empfehlen.
Fazit:
Mit "Der Club der Königinnen" feiert H. G. Franics sein "Taschenheft"-Romandebüt. Die Geschichte überzeugt vor allem durch die phantasievolle Alienwelt, die der Autor kreiert. Doch ansonsten wirkt der Roman eher wenig gelungen. Vor allem Perry Rhodan ist es, der vom Leser viel Gutgläubigkeit verlangt. Die anderen Charaktere wirken dabei im Vergleich blass und tragen auch nicht wirklich viel zur Handlung bei.
|