Perry Rhodan Neo 24: Welt der Ewigkeit
Story:
Die beiden in der Zeit verschollenen Gruppen kommen endlich an ihr Ziel: Wanderer, der Planet der Unsterblichkeit. Doch der Empfang ist alles andere als herzlich und schon bald müssen sie fliehen, um ihr Leben zu rennen. War die Odyssee also umsonst?
Meinung:
Mit "Welt der Ewigkeit" liefert Frank Borsch seinen fünften Roman innerhalb der "Perry Rhodan Neo"-Serie ab. Damit ist der Autor, der auch gleichzeitig für das Exposee verantwortlich ist, innerhalb der Reihe derjenige mit den meisten Romanen. Seine Geschichte markiert den Abschluss der dritten Staffel.
Crest, Tatjana, Trker-Hon und die verwirrte Halbarkonidin Quininu Soptor kommen durch den Transmitter auf einer neuen Welt heraus. Sie werden bereits erwartet. Ein Wesen, welches sich als Homunk bezeichnet und der von einer Zwergin begleitet wird, kümmert sich um sie. Sie sollen auf ES warten, den Herren der Welt.
Auch die Gruppe von Perry Rhodan hat es nach Wanderer verschlagen. Sie befinden sich an Bord der kobaltblauen Walze von Carfesh. Der hat ihre Anwesenheit schon längst bemerkt, bemüht sich jedoch nicht um sie sondern verschweigt sogar ihre Existenz Homunk gegenüber. Dennoch müssen die blinden Passagiere irgendwann das Schiff verlassen. Dabei hilft er ihnen, indem er sie absetzt und sie mit Deflektoren versorgt. Doch Homunk kriegt dies mit und befielen die Elimination der Eindringlinge. Und so droht die gesamte Expedition am Ende doch noch zu scheitern.
Die Suche nach der Unsterblichkeit ist vorbei. Die Helden landen am Ziel und sehen sich neuen Herausforderungen entgegen. Und fast ist man geneigt "Endlich" zu schreiben.
Der dritte Zyklus der "Perry Rhodan Neo"-Serie überzeugte bis auf wenige Ausnahmen fast überhaupt nicht. Das Hauptmanko war der langsame Gesamthandlungsfortschritt. Und man musste gegen Ende von "Zuflucht Atlantis" sogar befürchten, dass Frank Borsch im Abschlussband zu viele Handlungsfäden hätte abschließen müssen, so dass der eine oder andere auf der Strecke hätte bleiben können. Doch diese Befürchtung entpuppt sich beim Lesen des letzten Bandes als umsonst. Der Autor liefert eine solide Arbeit ab, in der fast kein Plot zu kurz kommt.
Frank Borsch nimmt sich sogar die Zeit, um auf das Schicksal der Ilts einzugehen, denen man vor drei Bänden begegnete. Er führt diesen Handlungsfaden auf eine Art und Weise zu Ende, wie sie für "Neo" schon fast typisch ist. Es ist ein gutes Ende, allerdings mit einem etwas faden Beigeschmack, weil es eben nicht hundertprozentig positiv ausfällt.
Ansonsten konzentriert sich der Schriftsteller auf die Charaktere. Die wichtigsten Figuren wie Reginald Bull oder Crest werden weiter ausgebaut. Aber auch die Nebenfiguren wie Sue erhalten einen kurzen Augenblick, in denen sie zur Handlung beitragen. Dabei ist es sogar egal, wie niedrig dieser Beitrag auch ausfallen möge.
Allerdings gibt es auch diverse Elemente, die einem beim Lesen übel aufstoßen. So begrüßt Homunk Crest & Co. als Auserwählte, weil sie eine Reihe von Prüfungen absolvierten. Allerdings muss man sich beim Lesen fragen, von welchen Aufgaben er redet. Denn die Abenteuer, die die Figuren absolvierten, zeichneten sich vor allem dadurch aus, dass die Protagonisten die Geschehnisse der Vergangenheit passiv verfolgten und hauptsächlich damit beschäftigt waren, den nächsten Transmitter zu finden. Von bestimmten Herausforderungen, die ihnen gestellt worden wären, fehlte und fehlt deutlich jede Spur.
Aber auch die Verhaltensweise der Figuren wirkt undurchdacht. Viele Protagonisten agieren aus dem Impuls heraus, was entsprechende Konsequenzen hat. So absentiert sich Chaktor von der Gruppe von Perry Rhodan um die Aufmerksamkeit von ihnen weg zu ziehen. Eine Handlungsweise, die auf lange Sicht allerdings nicht sehr erfolgversprechend ist und auch nicht zum Charakter passt.
Doch am meisten stößt die abschließende Passage des Romans auf. Endlich kommt es zur Begegnung zwischen Perry Rhodan und ES. Und diese verläuft sehr enttäuschend ab. Einerseits, weil sich der Titelheld idiotisch verhält und versucht die Wesenheit in eine Diskussion über Moral zu verwickeln. Zum anderen, weil von dem Ruf, dem Rhodan insgeheim gefolgt ist, kaum noch die Rede ist. Fast hat man den Eindruck, als ob um dieses Thema herum geschrieben wurde.
Am Ende ist "Welt der Ewigkeit" mal wieder ein Roman "Für Zwischendurch". Er hat einige Stärken aber auch viele Schwächen. Am besten, man macht einen mentalen Haken unter den Zyklus und konzentriert sich auf den nächsten, der dann hoffentlich besser wird.
Fazit:
Frank Borschs Band "Welt der Ewigkeit" schließt den
aktuellen "Perry Rhodan Neo"-Zyklus ab. Dabei schafft es der Autor die vielen
Charaktere und Handlungsstränge fast unter einen Hut zu bringen. Jede Figur
erhält einen Moment, in dem sie etwas zur Handlung beitragen, egal wie winzig
dieser Beitrag auch ausfällt. Ansonsten überzeugt der Roman eher weniger. Die
Begründung für die Begrüßung von der Gruppe von Crest wirkt unlogisch. Und
nicht minder undurchdacht agieren viele Figuren. Besonders übel stößt das Ende
der Geschichte auf, das überhaupt nicht gefällt.
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