Gambler-Zyklus III: Schwärme
Story:
Der Moment ist gekommen, vor dem sich alle gefürchtet haben. Neue Schwärme kommen ins System und es stellt sich die Frage, ob alle auch gut genug vorbereitet sind. Besonders auf Danny Sims lasten hohe Erwartungen. Kann er diese überhaupt erfüllen?
Meinung:
Mit "Schwärme" biegt der "Gambler-Zyklus" auf die Zielgerade ein. Mit dem nächsten Band wird diese, bislang sehr überzeugende Serie, zu Ende gehen. Gelingt es Frau Gavènis das bislang hohe Niveau der Romane zu halten?
Danny Sims ist ein Gambler, ein Mensch der sich durch seine Fähigkeiten von anderen unterscheidet. Und er ist die einzige Hoffnung der Erde im Kampf gegen die mysteriösen Schwärme. Wenn er schwächelt, sterben tausende. Die Erwartungshaltung, die auf seinen Schultern lastet, ist also enorm. Es wird auch nicht leichter gemacht, dass es einige Personen gibt, die ihn richtiggehend hassen und lieber ihre Vorurteile pflegen, als auf ihn einzugehen. Doch der Moment, wo er sich beweisen kann, rückt näher.
Eines Tages ist es soweit: Ein neuer Schwarm taucht auf, und endlich kann Danny Sims zeigen, dass er dem Vertrauen würdig ist. Tatsächlich gelingt es ihm und seiner Mannschaft die Hewits, wie die Aliens auch genannt werden, vollständig zu vernichten. Dabei zeigt sich ein neuer Aspekt seiner Fähigkeiten, der sich jedoch als zweischneidiges Schwert entpuppt. Und auch die Menschen, die ihn nicht mögen, ruhen nicht. Im Gegenteil: Es gibt einen Plan, wie man ihn vollständig eliminieren kann, egal was für Konsequenzen diese Tat hat.
Endlich! Endlich sind die Schwärme wieder da. Und endlich kann Danny Sims zeigen, was in ihm steckt. Das die Verteidigungsschlacht allerdings nicht reibungslos abläuft, ist fast zu erwarten. Sonst wäre ja der Roman zu vorhersehbar geworden und damit auch langweilig. Dies wäre das exakte Gegenteil von dem, was Frau Gavènis sicherlich vorhatte.
Und so führt sie die Existenz eines bestimmten Booster-Hormons ein, dass die besonderen Fähigkeiten von Danny Sims nochmal verstärkt. Doch handelt es sich hierbei um kein simples Kräfte-Upgrade. Man hat es hier schließlich nicht mit einer simplen Action-Serie zu tun. Stattdessen sorgt die Entdeckung dieses Botenstoffes für einige Komplikationen, die den Jungen an den Rand des Todes führt. Das ist übrigens beileibe keine leere Phrase.
Die Entdeckung des Hormons nutzt Frau Gavènis auch gleichzeitig dazu, um einen Konflikt zwischen dem Arzt und Wissenschaftler Hewitt und dem Captain Elaine Wilding aufzubauen. Beide machen sich Sorgen um Danny. Doch während der Captain diese beiseiteschiebt und das größere Ganze sieht, ist es beim Arzt anders. Ihm wäre es am liebsten, er könnte den jungen Gambler ganz aus der Gefahrenzone rausnehmen.
Die Autorin macht klar, dass beide Seiten sowohl recht als auch unrecht haben. Und ebenso deutlich wird, dass die Motivationen der zwei Parteien keine pure Nächstenliebe ist. Jede von ihnen hat nicht uneigene Interesse daran, dass ihr jeweiliger Wunsch umgesetzt wird. Vorläufig hat das Militär den Vorrang, die Rettung der Erde. Gleichzeitig muss man sich jedoch auch fragen, was für Konsequenzen die Entscheidungen haben werden. Es bleibt also weiterhin spannend.
Interessant ist, was Frau Gavènis über die Hintergründe des Zyklusses schreibt. Einige Details, die man als Leser in dem Buch erfährt, verschlagen einem den Atem. Es ist vor allem die Kaltblütigkeit, mit der vor langer Zeit einige Entscheidungen getroffen wurden, die den aktuellen Ist-Zustand herbeiführten. Es überkommt einem das kalte Grauen, wenn man sich die langfristige Planung vergegenwärtigt, die auf nichts und niemand Rücksicht nimmt.
Was Danny Sims angeht, so erhöht die Autorin immer mehr und mehr den Druck auf ihn. Und langsam machen sich auch erste Anzeichen bemerkbar, dass es zu viel für ihn wird. Ein wesentlicher Anteil daran hat, dass er sich um die Menschen rings um ihn herum Sorgen macht. Ihm ist seine Verantwortung nur allzu klar, weshalb die Attacken jener, die ihn hassen, besonders zu Herzen gehen. Interessant ist, dass eine bislang angedeutete Beziehung zwischen ihm und einer Schützin langsam Gestalt annimmt.
Und dann ist da Tad Thornsberg. Und leider muss man sagen, dass die Figur jetzt endgültig den Status von totaler Langeweile erreicht hat. Wann immer er auftaucht und seine Hasstiraden von sich gibt, desto größer wird die Apathie ihm gegenüber. Seine Worte erreichen den Leser nicht mehr, sie sind einem nur noch gleichgültig.
Dennoch bleibt unterm Strich ein guter Roman zum "Reinschauen". Man kann sich jetzt schon auf den nächsten Band freuen. Man sich sicher sein, dass dieser ebenfalls das hohe Niveau halten wird.
Fazit:
Mit "Gambler-Zyklus III: Schwärme" führt Frau Susanne Gavènis ihre Serie auf die Zielgerade ein. Mit dem nächsten Band wird die Reihe enden. Und bereits dieser Roman macht Lust auf das Finale. Die Geschichte hält das hohe Niveau der vorherigen Ausgaben. Im Mittelpunkt steht der Kampf gegen die Hewitts, der endlich ernste Formen annimmt. Für Danny Sims hat die Begegnung mit den Außerirdischen ernsthafte Folgen, als seine besondere Begabung lebensbedrohliche Formen annimmt. Gleichzeitig beschreibt die Autorin auch, wie der Ist-Zustand in dem Zyklus zu Stande kam. Dabei ruft die Darstellung das kalte Gruseln hervor. Die Figur von Tad Thornsberg langweilt inzwischen nur noch. Sie ist uninteressant und man reagiert auf ihre Tiraden apathisch.
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