Gambler-Zyklus II: Countdown
Story:
Die Zeit läuft. Verzweifelt versucht die Menschheit eine Streitkraft gegen die außerirdischen Amöboiden aufzustellen. Dabei setzen sie viel Hoffnung auf den jungen Gambler Danny Sims. Doch gibt es Kräfte, denen ein Scheitern des jungen Mannes nur recht käme. Und um dies zu erreichen, schrecken sie vor nichts zurück.
Meinung:
"Der Angriff" war ein beeindruckender Auftakt zu dem "Gambler-Zyklus". Eindrucksvoll führte die Autorin Susanne Gavènis den Leser in eine Zukunft ein, in der die Menschheit sich einerseits mit dem drohenden Angriff Außerirdischer auseinandersetzen muss, aber andererseits auch mit ihrer unbegründeten Furcht vor den Gamblern fertig werden muss. Vier Bände wird die Reihe umfassen, die alle bereits erschienen sind. Teil 2 der Serie heißt "Countdown".
Die Gambler sind von außen her normale Menschen. Doch in Wahrheit sind ihre Reflexe und Reaktionen wesentlich stärker als die eines durchschnittlichen Erwachsenen. Auch verfügen sie über ein perfektes Gedächtnis sowie einen ebenso perfekten Orientierungssinn. Deshalb werden sie von der Menschheit gefürchtet und bevorzugen es, für sich alleine zu leben. Doch das ändert sich, als die Erde von außerirdischen angegriffen. Die Amöboiden, auch Hewitts genannt, konnten nur unter vielen Opfern aufgehalten werden. Und schon jetzt ist klar, dass wahrscheinlich ein weiterer Schwarm jener Wesen die Erde bald erreichen wird.
Die einzige Hoffnung ruht auf zwei Raumschiffen, der Ace und der Joker. Doch Simulationen haben erwiesen, dass kein Mensch in der Lage ist, die Schiffe so zu lenken, dass die Besatzung gleichzeitig überleben und die Hewitts vernichten können. Da kommt der junge Gambler Danny Sims gerade recht. Er übersteht die Probeläufe problemlos und wird so zum ersten Piloten, sehr zum Ärger von Leutnant Thad Thornburg. Dieser beginnt seinen Konkurrenten gnadenlos zu hassen und versucht zu jeder Gelegenheit ihm zu schaden. Doch dabei ist er nicht der einzige, mit dem sich Danny auseinandersetzen muss. Auch einige Menschen fürchten ihn aufgrund seiner Fähigkeiten und hegen ihre eigenen Vorurteile. Nur wenige stehen ihm beiseite. Und so vergrößert sich allmählich der ohnehin starke Druck auf den jungen Piloten.
Band II knüpft nahtlos an den vorherigen Teil an. Und das ist durchaus wortwörtlich zu nehmen. Dadurch hat man stellenweise den Eindruck, als ob Frau Gavènis die diversen Teile einst als ein einziges Buch schrieb, ehe sie sich entschloss, den Inhalt doch auf vier verschiedene Bände aufzuteilen. Doch ist dies nur eine Beobachtung, die über die Qualität der einzelnen Romane nichts aussagt. Denn die ist hoch.
In "Countdown" konzentriert sich die Autorin darauf, mehr über die Hintergründe ihres Zyklusses zu schreiben. Endlich erfährt man mehr über die Gambler, worauf ihre Fähigkeiten beruhen und wie sich der Hass der Menschen ihnen gegenüber äußert. Dabei steht naturgemäß Danny Sims im Mittelpunkt der Geschichte, ist er schließlich der einzige seiner Art, der bei der Verteidigung der Erde hilft.
Stellenweise hat man den Eindruck, als ob der Druck auf ihn schon fast zu viel wird. Das wird besonders dann deutlich, wenn er sich mit den eindrucksvoll geschilderten Vorurteilen der Menschen ihm gegenüber konfrontiert sieht. Unterstützung kriegt er nur von wenigen, die ebenfalls das Gefühl haben dürften, gegen eine Wand zu rennen. Denn wie es mit solchen vorschnellen Urteilen ist: Sie sind schnell gefällt und werden nur selten revidiert.
Sehr schön ist auch, dass die besonderen Fähigkeiten der Gambler auf festen Grund gestellt werden. Bislang wurde nur über die Gaben jener geschrieben, ohne dass einem konkret erklärt wurde, worauf diese basieren. Das ändert sich mit einer eindrucksvollen Sequenz, die eine wissenschaftliche Erklärung liefert. Dabei wirken diese Passagen alles andere als staubtrocken.
Nur die Rolle von Leutnant Thad Thornsberg ist ein Wehrmutstropfen, den man leider hinnehmen muss. Seine Funktion als Antagonist verlangt es zwar, dass er auf Danny Sims alles andere als gut zu sprechen ist. Doch gibt es kaum Variationen in seinem Hass. Vielmehr ermüden seine Tiraden sehr schnell, weil sie seine Plattheit als Charakter nur noch mehr hervorheben.
Doch davon abgesehen ist auch "Countdown" ein gelungenes Werk. Die Spannung und Erwartung auf die nächsten beiden Romane steigt. Also sollte man definitiv in das Buch "Reinschauen".
Fazit:
"Gambler-Zyklus: Countdown" führt die Reihe von Frau Gavènis weiter fort. Die Geschichte ist gewohnt hochspannend und knüpft nahtlos an den ersten Teil an. Band Nummer zwei beschreibt die Hintergründe der Serie. Vor allem über die Gambler erfährt man viel Interessantes. Und man hat den Eindruck, als ob der Druck auf Danny Sims immer größer wird. Nur Thad Thornsberg nervt. Als Antagonist wirkt er blass und flach.
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