Perry Rhodan Taschenheft 17: Der Alpha-Asteroid
Story:
Die HARDEN FAST ist ein Schiff mit einem experimentellen Antrieb. Das Conochal-Aggregat soll die Fortbewegung eines Raumschiffes im Hyperraum erleichtern. Doch dann gerät das Vehikel in eine Falle. Und nur eine Wissenschaftlerin und ein Mutant können die Besatzung noch retten.
Meinung:
Aus der relativen Frühzeit der "Perry Rhodan"-Serie bekannt, sind die Oldtimer immer noch eine faszinierende Rasse. Wesen, deren Technologie der der Menschen bei weitem überlegen war und die schon vor Jahrtausenden verschwanden. Kein Wunder also, dass viele Autoren wiederholt auf diese Spezies und ihre Hinterlassenschaften zurückgriffen. Genauso wie es Robert Feldhoff mit "Der Alpha-Asteroid" macht.
Die Wissenschaftlerin Sonja Conchal hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht. Und diese soll getestet werden. Doch die Forscherin ist deswegen nervös und will sich am Abend vor dem Testflug etwas vergnügen. Leider wird sie daraufhin von Leuten entführt, deren Heimat sich vom Solaren Imperium abspalten will. Sie kann allerdings gerettet werden und findet sich am nächsten Tag in der HARDEN FAST wieder.
Die Mission wird allerdings von Fellmer Lloyd, einem der unsterblichen Mutanten Perry Rhodans, beobachtet. Sie hegt starke Antipathien gegen die Zellaktivatorträgern und lässt dies den Orter und Telepathen auch spüren. Doch dann kommt es zu einem Vorfall. Während des Fluges stößt das Raumschiff auf einen im Hyperraum eingebetteten Asteroiden. Es handelt sich hierbei um eine alte Station der Oldtimer. Und sie beginnt, die Energie des Raumschiffes abzusaugen. Mit Mühe und Not kann die Crew sich retten. Und die einzige Hoffnung, mit dem Leben davon zu kommen, liegt in den Händen von Fellmer Lloyd und Sonja Conchal.
"Der Alpha-Asteroid" ist ein besonderer Roman. Weniger inhaltlich, als vielmehr vom Autor her. Es handelt sich hierbei um Robert Feldhoffs zweites "Perry Rhodan"-Werk, beziehungsweise um seinen ersten Planetenroman. Im Laufe der Jahre sollten noch weitere Beiträge folgen und irgendwann stieg er sogar zum Expokraten auf, der die Geschicke des Perryversums lenkte. Leider verstarb er viel zu früh an einer schweren Krankheit.
Doch wie liest sich dieses "Erstlingswerk". Allgemein wird ja davon ausgegangen, dass die ersten Romane eines Schriftstellers nie dieselbe Güte haben, wie seine späteren. Einfach deshalb, weil jener noch am Beginn seines Werkes steht und ihm dementsprechend viele Erfahrungen fehlen.
Für "Der Alpha-Asteroid" gilt dies nicht, beziehungsweise nur im begrenzten Rahmen. Der Roman hat seine Schwächen, doch im allgemeinen Eindruck überwiegen die Stärken. Es sind dabei unter anderem die kleinen Details, die die Geschichte so lesenswert machen.
Es fängt schon mit dem Beginn und der Entführung von Sonja Conchal an. Dass die Täter vom Solaren Imperium los wollen, kann man als Hinweis auf die kommenden Ereignisse verstehen. Die Handlung spielt schließlich vor dem Zyklus "Die Cappins", wo die Ausgangslage eine in viele Machtgruppen zersplitterte Milchstraße war, von denen viele etwas gegen Terra hatten.
Auch die Darstellung der Oldtimer-Station gefällt. Es gelingt Robert Feldhoff das Mysteriöse und Faszinierende der legendären Rasse einzufangen. Die Technologie die teilweise eingesetzt wird, bleibt mysteriös und nicht nachvollziehbar. Hier verzichtet der Autor darauf, das Rätsel dieser Wesen zu enthüllen.
Auch die Beziehung zwischen Sonja und Fellmer gefällt. War sie zu Beginn noch ihm gegenüber vorsichtig und misstrauisch, merkt man, wie beide schon bald anfangen sich gegenseitig zu respektieren. Und das Ende der Geschichte impliziert sogar, dass da noch mehr entstanden sein könnte.
Allerdings muss man auch sagen, dass es einem schwer fällt, mit dem Charakter Sonja warm zu werden. Besonders zu Beginn wird sie alles andere als sympathisch dargestellt. Ihre Antipathie gegenüber den Zellaktivatorträgern kann man nachvollziehen. Doch übertreibt es Robert Feldhoff bei der Darstellung dieser.
Interessant ist noch eine "Merkwürdigkeit". So wird Sonja bei einer Rettungsaktion betäubt. Diese fand noch auf der Erde statt. Als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich auf einem Raumschiff. Um genauer zu sein auf der HARDEN FAST, was sie sofort und ohne Begründung weiß. Es ist ein kleiner Fehler nur, der wohl beim Lektorat nicht auffiel.
"Der Alpha-Asteroid" beweist schon recht früh, welche Qualitäten Robert Feldhoff hatte. Und nur auf Grund der anfänglichen Charakterisierung von Sonja muss die Geschichte als ein "Reinschauen" bewertet werden.
Fazit:
Robert Feldhoffs Planetenroman-Debüt "Der Alpha-Asteroid"
zeigt, was für Qualität der viel zu früh verstorbene Autor hatte. Die
Geschichte überzeugt durch kleine Anspielungen, durch die Faszination der
Oldtimer-Station und durch die Beziehung zwischen Sonja und Fellmer. Allerdings
wird die weibliche Protagonistin besonders zu Beginn sehr unsympathisch
dargestellt. Trotzdem hat man es hier mit einer gelungenen Geschichte zu tun.
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