Phantom - Gefahr aus der Tiefe
Story:
Als an der Küste Floridas immer mehr Menschen verschwinden,
nimmt die junge Polizistin Jessica Sanchez Kontakt mit dem Meeresbiologen
Steven Schuster auf. Jener gilt als ein Experte, was Kraken angeht. Denn die
Taten sollen von einem ungewöhnlich großen Vertreter jener Art verübt worden
sein. Die Ermittlungen führen die beiden nicht nur in den Abgrund des illegalen
Tierhandels, sondern auch nach Südamerika. Und dort stoßen sie auf etwas Unheimliches.
Meinung:
Kraken gelten allgemein als äußerst intelligente Tiere.
Manche Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass in mehrere Millionen Jahren
die Mehrheit der Lebensformen sogar aus diesen Weichtieren bestehen könnten.
Markus Bennemann stellt diese Mollusken nun in den Mittelpunkt seines Romans "Phantom
- Gefahr aus der Tiefe".
Der Autor wurde 1971 geboren und hat Anglistik und
Germanistik studiert. Er hat als Redakteur für eine Tageszeitung gearbeitet,
Krimis fürs Fernsehen geschrieben und arbeitet heute als Autor, Übersetzer und
freier Journalist in Wiesbaden. Ein Großteil seines publizistischen Werkes
besteht aus Sachbüchern. "Phantom: Gefahr aus der Tiefe" ist sein erster
Thriller.
An den Küsten Floridas geht ein Untier um. Irgendetwas
scheint Menschen anzugreifen. Es ist in der Lage sich perfekt zu tarnen und höllisch
intelligent. Es wartet auf den passenden Augenblick, und schlägt dann zu. Es
ist nicht klar, worum es sich handelt. Manche behauptet, es währe ein
Alligator, andere, dass es sich um einen Kraken handelt. Doch dies ist
unmöglich, da diese Weichtiere nicht außerhalb von Salzwasser existieren
können, und die Morde immer in der Nähe von Süßwasser stattfinden.
Aus einem Bauchgefühl heraus bittet die junge Polizistin
Jessica Sanchez den Meeresbiologen Steven Schuster um Hilfe. Er gilt als ein
Experte, was Kraken angeht. Gemeinsam untersuchen sie den Fall, und stoßen
dabei auf eine Fährte, die sie tief in den illegalen Tierhandel hineinführt.
Derweil ist ihnen ein penetranter Journalist auf den Fersen, der diese
Ermittlungen dazu nutzen will, um groß herauszukommen. Doch am Ende könnte es
sich herausstellen, dass alle Beteiligten sich einer größeren Bedrohung
gegenübersehen als zuvor angenommen.
Es ist dem Buch anzumerken, dass Markus Bennemanns vorherige
Werke allesamt Sachbücher über Tiere waren. Alles, was er in Sachen Natur
beschreibt, wirkt auf den Leser stimmig und richtig. Besonders seine Erklärung
des illegalen Tierhandels ist eindrucksvoll. Hier hat sich wirklich jemand
ausgiebig mit der Materie beschäftigt.
Dies macht sich besonders bei der Arbeit bemerkbar, die
Steven Schuster macht. Um die Intelligenz der Weichtiere zu beweisen hat er
einen von ihnen trainiert, einen bestimmten Hindernisparkour zu bewältigen.
Gleichzeitig forscht er auch daran, ob das Blut der Kraken gegen bestimmte
menschliche Krankheiten hilft. Auch dies beruht auf Fakten.
Doch am eindrucksvollsten ist der Gegenspieler, gegen den
die Polizistin und der Wissenschaftler antreten müssen. Es ist eine
intelligente und bösartige Kreatur. Was jedoch bei einem Menschen klischeehaft
wirkt, passt hier perfekt. Dieser Antagonist ist nicht zu unterschätzen und
sorgt im Laufe der Handlung für so manche Überraschung. Es ist dieser Gegner,
der für Spannung sorgt.
Denn leider hat der Autor bei seinen Figuren tief in die
Klischee-Kiste gegriffen. Da ist die taffe Polizistin, die dies auf Grund eines
traumatischen Ereignisses ist. Dann der Journalist, der zu Gunsten der Chance
des Aufstiegs gerne schon mal überdramatische Schlagzeilen produziert. Und dann
natürlich auch noch die Verantwortlichen, die äußerst engstirnig agieren. Alles
Charakter-Details, die man schon oft genug in anderen Romanen vorgesetzt
gekriegt hat.
Trotzdem macht das Buch Spaß, und ist durchaus zum "Reinschauen"
zu empfehlen.
Fazit:
Markus Bennemann schreibt mit "Phantom - Gefahr aus der
Tiefe" seinen allerersten Thriller. Das Buch ist vor allem dann gut, wenn der
Autor von der Natur berichtet. Seine detaillierten Schilderungen der Fauna und
des illegalen Tierhandels sind beeindruckend. Der große Gegenspieler ist ihm
dabei besonders gut gelungen. Hier hat man es mit einem ebenbürtigen
Antagonisten zu tun. Schade ist, dass die Protagonisten hingegen eher
klischeebehaftet sind. Man kennt die Rollen die sie einnehmen schon zur Genüge.
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