Der letzte Mensch
Story:
Nach den Abenteuern in einem Universum, in dem die Zeit rückwärts läuft, kehrt die Starbug scheinbar wieder zurück in ihre alte Heimat. Doch dann stoßen sie auf eine andere Starbug, deren Crew fast gänzlich ermordet wurde. Nur der andere Lister ist noch am Leben und wurde auf einer außerirdischen Welt zu eine virtuellen Albtraum verurteilt. Und diesen anderen will die Crew der Starbug retten. Doch was sie nicht weiß ist, dass eben jener in Wahrheit bösartig ist und etwas Bestimmtes vorhat. Und da sind ihm seine Retter eher im Weg.
Meinung:
Nachdem Rob Grant mit "Volle Kraft zurück" seinen eigenen "Red Dwarf"-Roman geschrieben hat, ist nun Doug Naylor an der Reihe, die andere Hälfte des Duos, das die Serie erfunden hat. Nachdem sich die beiden einvernehmlich getrennt haben, war er für siebte und achte Staffel verantwortlich. "Der letzte Mensch" ist der letzte Band der Buch-Reihe.
Dave Lister wacht eines Tages auf und bemerkt, dass die Zeit nicht mehr rückwärts läuft, sondern vorwärts. Und schon recht bald erfährt er, dass die Starbug endlich wieder in ihrem richtigen Universum angekommen ist und nur noch wenige Wochen von der Red Dwarf entfernt ist. Doch dann stoßen sie auf eine andere Starbug und schnell wird klar, dass sie doch in einem anderen Universum gelandet sind. Als sie das Raumschiff untersuchen, finden sie heraus, dass ein Großteil der Crew ermordet wurde. Nur die andere Kristine Kochanski lebt noch gerade genug, um die anderen zu bitten, nach dem anderen Dave Lister zu suchen.
Dieser wurde inzwischen zu 15 Jahren Haft auf dem Strafplaneten Cyberia verurteilt. Und so muss die Crew der Starbug alles unternehmen, um ihn zu befreien. Doch schon bald stellt sich die Frage, ob der andere Dave Lister vielleicht nicht doch Dreck am Stecken hat. Letzten Endes dreht es sich um ein lange verschollenes Raumschiff, in dem wahrscheinlich die letzten Überreste der Menschheit sind, sowie um einen merkwürdigen Planeten und eine Prophezeiung, die es zu erfüllen gilt.
Während Rob Grant mit seinem Vorgänger-Roman ein Buch schrieb, welches eher action-orientiert war, setzt Doug Naylor auf etwas mehr Humor. Seine Geschichte hat wesentlich mehr Szenen, in denen man sich ein Lachen nicht verkneifen kann. Dazu zählt unter anderem Dave Listers wiederkehrende Erkenntnis, welche Rolle Arnold Rimmer wirklich in seinem Leben gespielt hat.
Doch der Humor ist nicht das einzige Bestimmende des Buches. Es gibt auch ernste Szenen, wie beispielsweise der Tod der anderen Kristine Kochanski. Zwar sind solche Momente selten, doch auch sie tragen zur Atmosphäre des Romans bei, die man als gelungen bezeichnen kann.
Die Crew der Starbug ist mit Kristine Kochanski um eine Person gewachsen. Sie ist die Liebe des Lebens von Dave Lister, etwas was auch auf Gegenseitigkeit beruht. An dieser Stelle weicht der Roman deutlich von der TV-Serie ab, wo sie zwar auch eine prominente Rolle innehatte, aber eine Romanze mit dem primären Hauptcharakter der Fernsehsendung fand nicht statt. Es ist erstaunlich wie gut sie sich in die Crew einfügt. Sie ist zwar der Boss, aber hebt nur sehr selten ihren Rang hervor. Ansonsten passt sie perfekt in diese Chaos-Gruppe.
Leider führt Doug Naylor ab der zweiten Hälfte des Buches mehrere Konzepte und Ideen ein, die er auf Grund des nahenden Endes kaum vollkommen nutzen kann. Da gibt es zum Beispiel den Agenten McGruder, der Arnold Rimmer, seinen Vater, irrtümlich für einen Helden hält, was dieser nun wirklich nicht ist. Das Aufeinandertreffen mit seinem Erzeuger und die Erkenntnis der Wahrheit werden viel zu schnell abgehandelt. Auch die Tatsache, dass es an Bord des Schiffes, in dem er war, mehrere Leute gibt, die es auf die Körper der Crew der Starbug abgesehen haben, wird schnell abgehandelt.
Dennoch ist "Der letzte Mensch" der beste Roman der "Red Dwarf"-Reihe und perfekt zum "Reinschauen" geeignet.
Fazit:
"Der letzte Mensch" ist der letzte Band der "Red Dwarf"-Romanserie. Geschrieben von Doug Naylor, einem der Miterfinder der TV-Vorlage, ist das Buch in Sachen Humor sehr gut geworden. Doch die lustigen Sequenzen werden durch ernste Momente ausbalanciert. Schade ist, dass der Autor in der letzten Hälfte sehr viele Ideen und Konzepte einbaut, die er nicht mehr richtig entwickeln kann. Hier hätte man sich mehr Seiten gewünscht.
|