Auferstehung
Story:
Die Toten erheben sich aus ihren Gräbern und gieren nach dem Fleisch der Lebenden. Zu letzteren gehört auch Jim Thurmond, ein Bauarbeiter. Er musste schon miterleben, wie seine schwangere Frau ein Zombie wurde. Als er einen Hilferuf seines Sohnes aus erster Ehe erhält, beschließt er, sich aufzumachen um seinen Sprössling zu retten und ihm so dasselbe Schicksal zu ersparen.
Meinung:
Es ist schon erstaunlich, was für eine Entwicklung die Zombies im Laufe der Jahre durchgemacht haben. Waren sie anfänglich noch langsam dahin schlurfende etwas dümmliche Wesen, wurden sie immer flotter und gefährlicher. Auch die Art und Weise, wie sie ins Leben gerufen wurden, ist immer ausgefallener geworden. In "Auferstehung" ist es ein wissenschaftliches Experiment, welches der Ursprung dieser Plage ist.
Geschrieben wurde das Buch von Brian Keene, einem US-Amerikaner. Nachdem er die Schule abgeschlossen hatte, arbeitete er beim Radio der U.S. Navy. Als seine Dienstzeit vorbei war, war er in diversen Jobs tätig, ehe er sich voll und ganz aufs Schreiben konzentrierte. Er ist mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Bram Stoker Award für sein Erstlings-Werk "The Rising". Dieses Buch liegt nun endlich übersetzt auf Deutsch vor. Der Titel: "Auferstehung".
Das Leben hat es mit Jim Thurmond nicht gut gemeint. Er hat eine schreckliche Scheidung hinter sich und sieht seinen Sohn nur in den Ferien oder darf mit ihm telefonieren. Und als er endlich wieder die Liebe seines Lebens gefunden hat, wird sie ihm auch genommen. Denn die Toten sind aus den Gräben wieder aufgestanden, und haben einen Heißhunger auf Menschenfleisch. Als seine im achten Monat schwangere Frau an einer Lungenentzündung stirbt, wird sie ebenfalls zu einem Zombie. Er selbst hat sich in einem Bunker verbarrikadiert und ist am Verzweifeln.
Da erhält er eine Nachricht seines Sohnes, der anscheinend überlebt hat. Jim ist es unmöglich, ihm zu antworten, weshalb er sich auf den Weg macht, um seinen Sprössling zu retten. Unterwegs trifft er auch auf andere Überlebende, die sich ihm anschließen. Doch kommt die Bedrohung für diese Gruppe nicht nur von Seite der Zombies, sondern auch aus einer militärischen Einheit, deren Anführer vollkommen durch geknallt ist.
Man kennt das Ausgangsszenario bereits: Zombies tauchen auf und die Zivilisation, wie wir sie kennen ist zusammengebrochen. Man kennt es unter anderem aus den George Romero-Filmen wie beispielsweise "Dawn of the Dead". Was also bietet Brian Keenes Debüt-Roman, um sich davon zu unterscheiden? Intelligenz! Seine Untoten sind keine stupiden daher laufenden Leichen, sondern höchst bösartige, äußerst kluge Wesen, die großen Appetit auf Menschenfleisch haben. Sie können auch sprechen und scheinen aus einer anderen Dimension zu stammen.
Dies ist eine ungewöhnliche Idee, die der Autor auch konsequent umzusetzen weiß. Seine Zombies sind damit noch bedrohlicher, noch gefährlicher, als man es ohnehin schon gewohnt ist. Doch leider ist dies das einzige Innovative an seinem Buch. Denn ansonsten ist der Roman stark vorhersehbar geworden und erfüllt sämtliche Klischees.
Man hat hier einen schwarzen Pfarrer, natürlich mit Militärvergangenheit, den tapferen Vater, der sich auf den Weg durch die Apokalypse macht, um seinen Sohn zu finden und man findet hier auch ein Mädchen vor, welches auf der Straße aufgewachsen ist. Sie finden sich zusammen und reisen miteinander. Und natürlich gibt es auch noch das böse Militär, welches die ohnehin schon schlimme Situation nur noch verstärkt.
Der Plot ist schwach, weshalb sich der Autor im Prinzip nur von Splatter-Szene zu Splatter-Szene hangelt. Und diese sind sehr detailreich beschrieben, weshalb sie auch nichts für Leute mit einem guten Vorstellungsvermögen und einem schwachen Magen sind.
Freunde und Anhänger von Zombies und gepflegten Splatter-Horror werden an dem Roman ihre Freude haben. Alle anderen Leser sollten auf einen Kauf eher verzichten, denn das Buch ist wirklich nur etwas "Für Fans".
Fazit:
Die Apokalypse ist über die Welt hereingebrochen und die Menschheit steht am Rande des Untergangs. Doch Brian Keene bietet mit "Auferstehung" durchaus einige innovative Aspekte. So sind seine Zombies hochintelligent und gefährlich. Auch ist ihr Ursprung außergewöhnlich. Nur, dass der Rest des Romans eher 08/15 ist und den bekannten Genre-Klischees nacheifert. Um die Schwäche des Plots etwas zu kaschieren, baut der Autor immer wieder Splatter-Szenen ein, die definitiv nichts für schwache Mägen sind. Daher ist das Buch nicht unbedingt empfehlenswert.
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