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Der Canyon

Story:

Ein Schatzsucher wird in einem Canyon erschossen. Im Sterben überreicht er dem Ranch-Besitzer Tom Broadbent ein Tagebuch, was dieser der Tochter des Glücksjägers übergeben soll. Und damit löst er eine Kette an Ereignissen aus, die nicht nur das Leben seines "Testament-Vollstreckers" in Gefahr bringt, sondern auch dass seines Kindes. Denn irgendjemand hat es auf das Buch abgesehen und er schreckt vor nichts zurück, um an sein Ziel zu kommen.



Meinung:

Der Amerikaner Douglas Preston ist einer der bekanntesten Thriller-Autoren überhaupt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Lincoln Child hat er schon viele Romane geschrieben, die größtenteils den Ermittler Aloysius Pendergast als Hauptcharakter haben. Aber auch solo hat er diverse Bücher produziert, von denen einige Sachbücher sind. Auch er hat diverse naturkundliche Artikel geschrieben, die unter anderem im National Geographic erschienen sind.

Sein Buch "Der Canyon" ist ein Roman, der für sich alleine steht, aber auch gleichzeitig mit der Figur von Tom Broadbent einen Hauptcharakter hat, der schon einmal in einem anderen Buch des Autors aufgetreten ist. "Der Codex", so der Name jenes Werkes, ist in den USA ein Jahr vor diesem Band herausgekommen. Dass man davon jedoch nichts mitkriegt, spricht deutlich für die Stärke des Autoren.

Der Ranch-Besitzer Tom Broadbent macht gerade einen Ausflug in die Wüste von Neu Mexiko, als er Schüsse hört. Er geht den Geräuschen nach und findet im sogenannten Tyrannosaurus-Canyon einen tödlich verwundeten Schatzgräber. Jener übergibt ihm mit letzter Kraft sein Tagebuch, mit der Bitte, es an seine Tochter weiterzuleiten. Wie er heißt und so sein Kind zu finden ist, bleibt unbekannt, da er schon recht bald an seinen Verwundungen stirbt. Das Tagebuch selbst ist anscheinend verschlüsselt, weshalb Tom Broadbent es an einen guten Freund gibt, den ehemaligen CIA Analysten Wyman Ford, der in einem örtlichen Kloster Mönch werden will.

Der Mörder des Prospektoren, ein Mann mit dem Namen Maddox, übergibt seinem Auftraggeber, dem Kuratoren am American Museum of Natural History, Ian Corvus, eine erbeutete Gesteinsprobe. Jener will diese analysieren lassen, und das Ergebnis unter seinem Namen veröffentlichen, so dass er den ganzen Ruhm absahnen kann. Doch er braucht auch noch den exakten Fundort, und dieser ist nur im Tagebuch verzeichnet. Also wird Maddox wieder losgeschickt, um mit allen Mitteln in den Besitz der Notizen zu kommen.

Vielleser dürften die Grundzüge des Plots schon in vielerlei Variationen gelesen haben. Douglas Preston präsentiert hier also nichts wirklich Neues. Und er versucht auch erst gar nicht, irgendetwas Innovatives mit der Handlung anzustellen. Dadurch kann sie stellenweise etwas banal klingen, doch letzten Endes geht es dem Autor nur um eines: Zu Unterhalten. Und dies gelingt ihm, wenn man, wie bei einem Action Film, sich nicht allzu sehr an dem simplen Plot stört.

Spannung ist es also, was Douglas Preston erzeugen möchte. Und dies schafft er ohne Probleme. Man fiebert mit seinen Protagonisten mit, die aus dem einen oder anderen Grund in die Affäre rund um den Canyon verstrickt werden. Besonders Wyman Ford sticht dabei aus der Gruppe an Handlungsträgern hervor, einfach deshalb, weil man hier einen Menschen hat, der eigentlich versucht, sich von seiner Vergangenheit zu lösen. Doch das geheimnisvolle Notizbuch lässt ihm keine Ruhe, so dass er am Ende doch wieder das macht, was er am besten kann: Das Analysieren von Dokumenten, die Entschlüsselung von Geheimnissen. Anfänglich macht ihm dies Gewissensbisse, weshalb er es auch eher heimlich tut. Doch schon recht bald muss er sich dafür entscheiden, ob er wirklich ein Mönch werden will, oder zurück in sein altes Leben möchte.

Auch Ian Corvus ist ein guter Gegenspieler, sieht man mal davon ab, dass er doch stellenweise stark zweidimensional geraten ist. Seine Motivation, sein Wunsch nach Ruhm und Reichtum, sowie der Wille für das Erreichen dieser Ziele alles zu tun, sind es die die Figur antreiben. Er wird so sehr wie ein Schurke dargestellt, dass Douglas Preston eher das Gegenteil von dem erreicht, was er eigentlich wollte: Man findet Covus sympathisch.

Umso verwundeter ist man, wenn im letzten Viertel des Romans plötzlich ein brandneuer Antagonist auftaucht, der den ursprünglichen komplett ersetzt. Man weiß nicht, was Douglas Preston zu dieser Entscheidung getrieben hat, da er nun innerhalb weniger Seiten, den neuen Gegenspieler charakterlich ausbauen muss. Und dies misslingt ihm vollkommen. An keiner Stelle schafft er es auch nur annähernd, an die sympathische Hassliebe zu Ian Corvus heranzukommen. Im Gegenteil: Er ist einfach nur langweilig.

Trotz guter Ansätze schafft es "Der Canyon" nicht über ein "Für Zwischendurch" hinaus.



Fazit:

Douglas Preston schreibt mit "Der Canyon" einen durchaus unterhaltsamen Thriller. Wenn man über den simplen Plot hinwegsieht, findet man einiges interessantes, wie den ehemaligen CIA Analysten Wyman Ford. Aber auch der Gegenspieler weiß zu gefallen, weshalb es umso mehr verwundert, dass er nach drei Vierteln des Romans durch einen neuen ausgetauscht wird. Denn jener ist einfach nur eins: Langweilig!



Der Canyon - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Dougles Preston
Der Canyon
Tyrannosaur Canyon

Übersetzer: Katharina Volk
Erscheinungsjahr: 1. Juni 2007



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Knaur

Preis:
€ 8,95

ISBN:
978-3-426-63375-5

560 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Interessante Charaktere
Negativ aufgefallen
  • Simpler Plot
  • Austausch des Antagonisten im letzten Viertel des Romans
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Rezension vom: 23.06.2011
Kategorie: Thriller
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