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Die Gnadenfrist

Story:
Während Falco und Helena außerhalb Roms unterwegs waren, ist ihrem Freund Petronius ein schwerer Schlag gegen die organisierte Kriminalität der Stadt gelungen: Balbinus Pius, der Boss eines mächtigen Syndikats, wird zum Tode verurteilt. Praktisch läuft das auf eine Verbannung aus dem Imperium hinaus. Falco begleitet seinen alten Freund, als der sich persönlich davon überzeugt, dass Balbinus auch wirklich abreist.

Aber schon am nächsten Morgen wird einer der wichtigsten Märkte für Luxusgüter ausgeräumt. Der spektakuläre Einbruch muss von langer Hand vorbereitet worden sein und soll offenkundig allen zeigen, dass es einen neuen starken Mann in der Unterwelt Roms gibt. Aber wer könnte das sein? Den offiziellen Ermittlern steht viel Arbeit bevor, da fällt auch für einen befreundeten Privatschnüffler ein Auftrag ab.

Falco soll der ehemaligen zweiten Garte aus Balbinus' Organisation auf den Zahn fühlen. Hat vielleicht einer von ihnen die Nachfolge seines alten Chefs angetreten? Aber skrupellose Verbrecher nehmen es nicht unbedingt gut auf, wenn man ihnen zu neugierige Fragen stellt. Und auch neue Entwicklungen in seiner Familie bereiten dem Detektiv Kopfzerbrechen.

Meinung:
Die Regelung geht noch auf Sullas Zeiten zurück: Einem Bürger des römischen Imperiums darf nicht die Freiheit entzogen werden. Selbst wer zum Tode verurteilt ist, bleibt zwischen dem Prozess und der Hinrichtung auf freiem Fuß. Es ist nicht schwer zu erraten, dass fast jeder vor dem Termin beim Henker das Weite sucht. Mittlerweile ist diese Gnadenfrist, die dem Roman den deutschen Titel gegeben hat, offizielles Gesetz geworden.

Auch der Verbrecherboss Balbinus, den Falcos Freund Petro nach jahrelangen Ermittlungen endlich festnageln kann, nutzt die Chance und verlässt Stadt und Imperium. Dabei hinterlässt er jedoch eine Lücke in der Unterwelt Roms, die andere zu füllen versuchen.

Neben der Suche nach dem neuen starken Mann steht wieder einmal das Privatleben des Ermittlers im Blickpunkt. Die Reise nach Arabien hat unerwartete "Nachwirkungen", die das Leben unseres Paares auf Dauer verändern dürften. Lindsey Davis räumt beiden Handlungssträngen wie gewohnt ausreichend Raum ein, und der Kriminalfall und die Familiengeschichte(n) sind geschickt miteinander verknüpft. Nachdem selbst Falco mittlerweile begriffen und akzeptiert hat, dass Helena seine Seite nicht mehr verlassen wird, hält die Autorin mit anderen Mitteln die Spannung aufrecht.

Daneben spielt der Humor wie schon in den früheren Bänden der Reihe eine große Rolle. Beispielsweise die Kommentare des Schnüfflers zu den eher formalisierten als ergiebigen Befragungen einiger Verbrecher – er droht mit Konsequenzen, sie wissen von nichts, und beide wissen, dass sie lügen – dürften dem Leser immer wieder ein Grinsen auf das Gesicht zaubern. Eine andere verlässliche Quelle für lustige Szenen sind die Interaktionen zwischen Falco und Helena.

Ob es die titelgebende Gnadenfrist tatsächlich gegeben hat, sei einmal dahingestellt, aber die historische Einbettung des Romans funktioniert gewohnt gut. Davis konfrontiert ihre Leser mit den Seiten der Ewigen Stadt, die man kaum im Geschichtsbuch findet, nämlich mit der kriminellen Halb- und Unterwelt Roms. Das betrifft nicht nur die unteren sozialen Schichten; einige von Balbinus' Untergebenen haben mit ihren Verbrechen beachtlichen Reichtum angehäuft, und bei Ermittlungen in einem Bordell taucht ein V.I.P., ein valde interest patricius, auf.

Der mittlerweile siebte Band der Reihe bietet alles, was die Fans von einem Falco-Roman erwarten dürfen. Die vorherigen Geschichten muss man nicht zwingend gelesen haben, aber eine Vielzahl kleinerer und größerer Anspielungen werden nur mit den entsprechenden Vorkenntnissen verständlich und erhöhen die Freude an dem Buch noch ein Stück. Und wer die Abenteuer von Falco, Helena und beider Freunde und Familien von Beginn an verfolgt hat, wird sich in jedem Band erneut auf ein Wiedersehen mit den "alten Bekannten" freuen.

Fazit:
Ein weiteres Abenteuer von Marcus Didius Falco im alten Rom, das alle Qualitäten aufweist, die die Fans der Serie schätzen gelernt haben. Und einige neue Entwicklungen versprechen Auswirkungen auf lange Sicht.

Die Gnadenfrist - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lindsey Davis
Die Gnadenfrist
Time to Depart

Übersetzer: Susanne Aeckerle
Erscheinungsjahr: 1998



Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Knaur

ISBN:
978-3426631133

470 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Die Geschichte bietet alle Qualitäten, die Falco-Fans lieben gelernt haben
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Rezension vom: 19.02.2011
Kategorie: Historisches
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