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Der Fisch, der aus der Urzeit kam

Story:
Er ist wohl einer der berühmtesten Fische der Welt: Der Quastenflosser, wissenschaftlich der Gattung Latimeria zugeordnet. Seit Hunderten von Jahrmillionen lebt er kaum verändert in den Ozeanen. Evolutionsbiologisch betrachtet steht er ganz in der Nähe eines wichtigen Schritts in der Stammesentwicklung der Wirbeltiere. Nahe Verwandte von ihm wagten den Schritt an Land und wurden zu Stammvätern der Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere – inklusive des Menschen. Und schließlich ist seine Entdeckung und Erforschung selbst eine faszinierende Geschichte. Der Zoologe Hans Fricke, der den größten Teil seines beruflichen Lebens "Quasti" gewidmet hat, erzählt davon.

Meinung:
Kann biologische Forschung auch für Laien spannend sein? Aber sicher, vor allem, wenn die Geschichte so spannend ist wie die des Quastenflossers und der Autor solch erzählerisches Talent hat wie Hans Fricke. Er hat für viele populärwissenschaftliche Zeitschriften geschrieben und ist außerdem noch als Dokumentar- und Tier- -Filmer tätig.

"Der Fisch, der aus der Urzeit kam" ist weniger ein Buch über den Latimeria im engeren Sinne, sondern vor allem ein Text über "Die Jagd nach dem Quastenflosser", wie auch dementsprechend der Untertitel lautet. J. L. B. Smiths berühmtes Werk "Old Fourlegs" hatte in Fricke bereits als Kind geradezu eine Obsession für die uralten Fische geweckt, die sein weiteres Leben bestimmen sollte.

Der Leser erfährt, wie sich der Autor auf die Suche nach einem Tauchboot macht, um die Quastenflosser in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Aber kein solches Gefährt kann die Anforderungen erfüllen, also baut Fricke, mit finanzieller Unterstützung einer Zeitschrift, selbst eines. Mit der "Geo", so der Name des Vehikels, tauchen er und seine Kollegen dann auch im vermutlichen Habitat der Tiere vor den Komoren. Zunächst bekommen sie nicht mal die Schwanzflosse eines Urzeit-Fischs zu Gesicht – bis …

Später wird die "Geo" von der "Jago" abgelöst, die größere Tiefen erreichen kann. Das Team muss sich mit schlechtem Wetter, Bürokratie und Politik, Eifersüchteleien in der Wissenschaftlergemeinde, Tricksereien und regelrechtem Betrug herumschlagen. Sie tauchen auf den Komoren, als der Präsident des Landes erschossen wird. Sie sind in Mosambik, als das Land kurz vor einem Bürgerkrieg steht. Dutzende erfolglose Fahrten im engen Tauchboot zerren an den Körpern und den Nerven der Crew, bis der Erfolg dann doch noch für alle Mühen belohnt.

Frickes sehr reportagehafter Schreibstil macht es dem Leser sehr leicht, das Erzählte nachzuerleben. Man möchte regelrecht mit dem Team jubeln, wenn der erste Quastenflosser vor dem Fenster des Bootes auftaucht. Man spürt ihre Begeisterung, wenn neue Untersuchungen wieder ein wenig mehr Licht auf Latimeria werfen. Und man kann den Frust nachfühlen, wenn die raue See über Tage hinweg Tauchgänge unmöglich macht.

"Der Fisch, der aus der Urzeit kam" ist auch für biologische Laien gut zu lesen. Ein allgemeines Interesse an wissenschaftlicher Forschung und natürlich am Quastenflosser sollte man jedoch mitbringen. Etwas verwirrend können die vielen Namen sein, die der Autor erwähnt. Im Verlauf von rund 40 Jahren "Quasti"-Geschichte spielen naturgemäß viele Forscher, Schiffsbesatzungen, Vertreter von Organisationen, Behörden und Regierungen eine Rolle; hinzu kommen die Namen von Inseln, Städten und so weiter. Da muss man manchmal etwas zurückblättern und kurz das Gedächtnis auffrischen.

Hans Fricke hat mit "Der Fisch, der aus der Urzeit kam" ein Buch geschrieben, aus dem seine Faszination für den Quastenflosser mehr als deutlich spricht. Und diese Faszination ist ansteckend.

Fazit:
Der Zoologe Hans Fricke berichtet über die Entdeckung und Erforschung des Quastenflossers, an der er selbst großen Anteil hatte. Seine Faszination für die uralten Fische wird deutlich spürbar, und der Leser kann ein spannendes Stück Wissenschaftsgeschichte quasi aus erster Hand miterleben.

Der Fisch, der aus der Urzeit kam - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Hans Fricke
Der Fisch, der aus der Urzeit kam
Erscheinungsjahr: 2010



Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
dtv

Preis:
€ 14,90

ISBN:
978-3-423-34616-0

296 Seiten
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  • Ein direkt Beteiligter erzählt ein spannendes Stück Wissenschaftsgeschichte
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Rezension vom: 30.08.2010
Kategorie: Natur, Wissenschaft und Technik
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