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Die Welt ohne uns

Story:
Alan Weisman geht hier der Frage nach, was nach dem Menschen kommt. Was bleibt übrig, wenn der Mensch plötzlich ausstirbt? Welche Stoffe bleiben zurück, welche Kettenreaktionen setzen ein, welche Art nimmt unseren Platz ein, was passiert mit den Bauwerken? Diese und unzählige weitere Fragen versucht Alan Weisman zusammen mit Wissenschaftlern, Forschern, Geologen, und Ingenieuren zu beantworten. Dabei wird klar, wie schnell sich die Natur ihren Platz zurück erobert.

Meinung:
Dieses Buch ist auf den Sachbuchmarkt eingeschlagen wie eine Bombe. Das Time Magazine hat "The world without us" sogar zum Sachbuch des Jahres gekürt. Alan Weisman geht hier der Frage nach, was hinterlässt der Mensch der Erde, sollte er plötzlich aussterben. Dabei beschäftigt er sich wohlwissend um dessen Brisanz nicht mit der Frage, wie der Mensch ausstirbt, sondern nur mit den Folgen des ehemaligen Daseins. Der Autor entwirft also ein Szenario bei dem der Mensch von einer Sekunde zur anderen von der Erde verschwindet. Wohin? Das ist hier Nebensache.

Mit dieser Basis startet Alan Weisman nun das mutige Experiment, die Zukunft ohne den Menschen vorauszusagen. Dabei bezieht er sich nicht auf esoterische oder astrologische Weissagungen, sondern er erarbeitet mit vielen anderen Helfern einen möglichen Zeitstrang, welcher die Auswirkungen der Hinterlassenschaften des Menschen beinhaltet.

Um halbwegs verlässliche Aussagen treffen zu können, geht der Autor auf der Suche nach der Zukunft der Erde tief in deren Vergangenheit zurück. Er besucht Orte in Afrika, die völlig von der Welt abgeschnitten sind. Dort beobachtet er beispielsweise das Verhalten der Affen, welche sich kurzzeitig von den Bäumen in die Steppe trauen. Oder er bereist Städte in Europa und Asien, die aufgrund von Kriegen verlassen sind und nicht mehr vom Menschen betreten werden dürfen. Dort dokumentiert er den Eroberungskampf der Natur, welche die Bauwerke der Menschen innerhalb kürzester Zeit zerstört.

Alan Weisman reist in diesem Buch quasi über alle Kontinente und sucht Orte auf, welche von Menschen seit langer Zeit nicht bewohnt wurden, bzw. noch nie berührt wurden (bspw. den Bialoweza-Urwald in Polen). Aber er trifft auch Vertreter von Organisationen und Vereinen, welche schon länger die Auswirkungen des Menschen auf die Umwelt und vor allem des Verschwindens der Menschheit untersuchen. Dabei kommen so erstaunliche Sachen zum Vorschein, dass der Leser das ein oder andere Mal die Luft aufgrund der hier vorgetragenen Brisanz anhalten muss.

Neben all diesen spektakulären und unglaublichen Infos vermittelt der Autor aber auch einige Auswirkungen des Menschendaseins auf die Umwelt, welche nur für fachkundige Leser von Interesse sein dürfte. So sind Alan Weismans Aussagen über die Chemie im Ackerboden stellenweise arg langatmig und ein wenig zu komplex. Freunde der Chemie dürften hier dran aber ihre helle Freude haben. Für den Rest wird es etwas zu kompliziert. Aber dies ist nur ein Kapitel von vielen, und der Großteil des Buches ist nachvollziehbar und kurzweilig.

So greift der Autor das Thema von vielen verschiedenen Seiten an. Er setzt sich mit den Auswirkungen der Menschheit in ihrer kompletten Geschichte auseinander, zu Land, zu Wasser und natürlich in der Luft. Das er dabei besonders die Gen-Revolution so gut wie außer Acht lässt, ist ein kleiner Minuspunkt in diesem Sachbuch.

Zum Schluss weicht der Autor dann aber doch von seiner kompromisslosen Linie ab und thematisiert die möglichen Gründe für das Aussterben der Menschen. Dabei befasst er sich eingängig mit den Maya, welche ebenfalls plötzlich verschwunden sind, und er befragt zahlreiche Organisationen zu den möglichen Ursachen für das menschliche Aussterben. Das sich darunter einige zwielichtige amerikanische Vereine verstecken, welche Misanthropie eher groß statt klein schreiben, ist ein Punkt, an welchen einige Leser sicherlich anecken werden. Doch Alan Weisman schreibt die Aussagen von allen Personen ohne Wertung nieder, und der Leser kann sich eine eigene Meinung zu den Gründen, welche eventuell zum Aussterben der Menschheit bzw. zur Reduzierung der Spezies Mensch führen, machen.

Fazit:
"Die Reise über eine unbevölkerte Erde", so der Untertitel des Buches, entpuppt sich als ein äußerst lesenswertes Buch voller überraschender Fakten, vor denen niemand mehr die Augen verschließen kann. Da der Autor keinerlei Wertung mit ins Spiel bringt, liegt es an dem Leser, inwieweit er diesen Aussagen folgen mag. Alan Weisman hat hier ein Buch veröffentlicht, dessen Inhalt den Leser nicht so schnell los lässt und das sicherlich auch Auswirkungen auf die eigenen zukünftigen Verhaltensweisen haben kann. 

Die Welt ohne uns - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Alan Weisman
Die Welt ohne uns
The World Without Us

Übersetzer: Hainer Kober
Erscheinungsjahr: 2010



Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Piper

Preis:
€ 9,95

ISBN:
978-3492253055

383 Seiten
Positiv aufgefallen
  • äußerst interessantes und aktuelles Thema
  • sehr viele Fakten
  • angenehmer lockerer Schreibstil
Negativ aufgefallen
  • Gentechnik wird so gut wie nicht thematisiert
  • etwas zu viel Chemie in einem Kapitel
Die Bewertung unserer Leser für dieses Book
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 20.07.2010
Kategorie: Natur, Wissenschaft und Technik
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