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Sergej Lukianenko: Das Schlangenschwert
Obwohl Verfilmungen erfolgreicher Fantasy-Reihen heute zur cineastischen Normalität gehören, sorgten die ersten Ankündigungen zur Umsetzung der "Wächter"-Trilogie Lukianenkos für Erstaunen. Schließlich gehören russische Autoren nicht unbedingt zu klassischen Vorlagen im angloamerikanischen Raum, auch wenn sie wie im Falle dieses Autoren immense Verkaufszahlen vorzuweisen haben.

Aber Lukianenkos Werk erschöpft sich nicht in den epischen Schlachten zwischen den Kräftens des Lichts und der Finsternis, der Autor hat mehr zu bieten. So hatte ihn die Frankfurt Rundschau zu einem Gespräch über seinen Jugendroman "Das Schlangenschwert" geladen, wobei neben diesem Werk aber natürlich auch die "Wächter"-Romane und auch die Lage in Russland zur Sprache kamen.

Auf den Vergleich zwischen einer jugendlichen und einer erwachsenen Zielgruppe angesprochen, gab Lukianenko ein Sprichwort aus der Literaturszene seiner Heimat zum Besten, demnach "man gut sein müsse, um für Erwachsene schreiben zu können, besser um das für Jugendliche zu tun". Das liege daran, dass Erzählungen für jüngere Leser zum Einen kompromissloser sein müssten, um die Lebenseinstellung eines radikaleren Publikums einzufangen. Außerdem müsse der Stoff, um Jugendliche zu fesseln, deutlich schneller und kompakter Spannung erzeugen als bei reiferen Lesern, da sie sonst schnell die Aufmerksamkeit verlieren würden. Das mache auch der Vergleich der Werke innerhalb seiner Arbeiten deutlich.

Die Spannung im "Schlangenschwert" erwachse, ähnlich wie auch im Falle seiner Trilogie, aus einem Konflikt zwischen zwei Prinzipien, dem logisch-männlichen und dem emotional-weiblichen. Der Held suche seinen Weg zwischen diesen Lagern, es läge durchaus ein "Entwicklungsroman" vor. Letztendlich entscheide er sich für ein Lager und unterstütze dieses in einem erbitterten Kampf.

Bei der Schilderung seiner Geschichte wies Lukianenko besonders auf die Bezugspunkte zwischen realer und seiner phantastischen Welt hin. Beide vereine der Kampf für die Demokratie und gegen die Meinungslosigkeit der Bürger, hervorgerufen durch riesige, meinungsbildende Medienkonglomerate. Die bei dieser Schilderung (zumindest für den West-Europäer) naheliegende Verbindung zu Russland verneinte er aber lachend. Natürlich sei der Kampf zwischen Gut und Böse real, die europäische Einteilung der Lager teile er aber nur bedingt. Darüber hinaus werde Putin in Russland einfach sehr respektiert, das sei nicht zu leugnen. Lukianenkos Meinung nach handele es sich beim russischen Staatsoberhaupt keineswegs um die Tyrannen, den der Westen aus ihm machen wolle, sondern um einen fähigen Mittler zwischen den politischen Extremen.


Daten dieses Berichts
Bericht vom: 12.10.2007 - 17:36
Kategorie: Tagebuch
Autor dieses Berichts: Max Link
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