Drachenbann
Story:
Nach Tausenden von Jahren könnte sich endlich eine
geheimnisvolle Prophezeiung erfüllen: Die Wurrlinge Faeril und Gwylly sollen
dem Bösen für immer Einhalt gebieten, das seit der Herrschaft des grausamen
Baron Stoke ganz Mithgar überzieht. Gemeinsam mit den beiden Elfen Rhiata und
Avaran brechen die Gefährten auf in den eisigen Norden, an den Ort ihrer
Bestimmung. Doch die Aufgabe, die vor ihnen liegt, birgt schreckliche Gefahren…
Meinung:
Beim Lesen kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, gewisse Elemente schon in der einen oder anderen Form bei dem Ahnherren der High-Fantasy, Tolkien, gelesen zu haben. Was allerdings in diesem Fall allerdings durchaus Absicht ist. McKiernan hat nämlich sein Werk ursprünglich als Fortsetzung zu Herr der Ringe konzipiert, ehe er sich dann doch dafür entschied, es eigenständig werden zu lassen. Nun sind aus Mithgar schon 11 Bände herausgekommen und mit Drachenbann ist es nun bereits der zwölfte. Der Auftakt zu einem neuen, mehrbändigen Abenteuer. Ein Abenteuer, indem schon mal kein „Drachenbann“ den zentralen Mittelpunkt des Abenteuers bildet. So ein „Bann“ kommt nämlich im Roman nicht vor. Aber das ist typisch für die deutschen Übersetzungen, in denen der Verlag häufig Titel wählt, die mit dem Roman rein gar nichts zu tun hat.
Im Roman geht es hauptsächlich um die Jagd nach Baron Stoke, einem Gestaltwandelndem Wesen, das auf das Leben der unsterblichen Protagonisten ziemlichen Einfluss genommen hat. Und dadurch, dass wir Stoke niemals direkt in Aktion erleben, sondern immer nur Berichte über seine Taten lesen, gewinnt er an wahrhaft furcheinflüßenden Format. Also der perfekte Gegner für dieses epische Buch.
Wenn es denn ein Manko gibt dann, das es ein Weilchen braucht, bis die Haupthandlung richtig in die Gänge kommt. McKiernan verbringt ein bisschen zuviel Zeit darauf, dem Leser näher zu bringen, was die Verbindung zwischen den Protagonisten und Baron Stoke ist. Das ist zwar interessant zu lesen, aber es bringt die Haupthandlung nicht weiter. Was man ebenfalls bemängeln sollte ist die Gestaltung der Gegenspieler. Hier wirft McKiernan mit Namen um sich, ohne wirklich viel Zeit darauf zu verwenden, zu diesen Namen auch Bilder zu erschaffen. So bleiben diese verschiedenen Völker vollkommen gesichtslos. Dafür, dass dieses Buch eigentlich der zwölfte Band von McKiernans Mithgar-Universum ist, ist es sehr Neuleserfreundlich. An keiner Stelle wird vom Leser eine Art von wichtigem Vorwissen verlangt, alles wird im Buch erläutert.
Fazit:
Drachenbann ist für alle Fantasy-Fans ein absolutes Muss. McKiernan
schreibt einen epischen Plot, der einen unfassbaren Zeitraum überspannt und
vergisst dabei nicht, sein Buch überschaubar zu halten. So ist „Drachenbann“
nicht nur für Alt-Fans interessant, auch für Neuleser ist das Werk absolut
verstehbar. Allerdings dauert es ein bisschen, bis die Handlung Fahrt
aufnimmt und gerade dann, wenn es spannend wird, kommt ein Cliffhanger. Das ist
schade, bedauerlich, aber durch den guten Roman wird so nur noch die Vorfreude
auf den nächsten Teil erhöht.
|