Das Todeswrack
Story:
Es sind scheinbar zusammenhanglose Ereignisse. Die Meeresarchäologin Nina Kirov entdeckt in Marokko ein Steingesicht, das auf einen Einfluss von Mayas schließen lässt. Doch dann wird ihre Expedition beinahe ausgelöscht. Nur sie kann sich mit Hilfe von Kurt Austin retten. Vor fast vierzig Jahren sinkt die Andrea Doria, der Stolz der italienischen Kreuzfahrt nach einem Zusammenstoss mit der schwedischen Stockholm. Und dann tauchen auch noch Hinweise auf eine fünfte Fahrt von Christoph Kolumbus auf, obwohl dieser eigentlich nach seiner vierten Fahrt gestorben sein soll. Die Verbindung zwischen diesen Ereignissen könnte die Welt in ihren Grundfesten erschüttern…
Meinung:
Es ist der erste Roman rund um Kurt Austin und seine Abenteuer in der NUMA. Er wurde ganz offensichtlich hinzugenommen, da Dirk Pitt schon deutlich gealtert ist und seine Abenteuer zunehmend unglaubwürdig werden. Erstmals hat Clive Cussler auch einen Co-Autor hinzugezogen. Paul Kemprecos ist noch deutlich kleiner auf dem Cover vertreten, aber er ist vertreten. Es darf also ruhig als gesichert angesehen werden, dass Cussler hier noch die Oberhoheit hatte, was bei späteren Abenteuern mit Kurt Austin sicher nicht mehr der Fall war.
Kurt Austin unterscheidet sich nur in Einzelheiten von Dirk Pitt. Natürlich an vorderster Stelle sein Aussehen und einige seiner Leidenschaften. Doch ansonsten gibt es auch sehr viele Gemeinsamkeiten, so zum Beispiel das Team, das den Abenteuern beiwohnt. Pitt hat Al Giardino zur Seite und Austin hat Joe Zavalla. Darüber hinaus gibt es weitere Grundmitglieder des Teams, die alle einen würdigen Erstauftritt in diesem Erstling haben. Jedem wird eine Actionszene auf den Leib geschrieben. Und natürlich gibt es auch etliche Szenen auf dem Meer und im Umfeld von Wasser. Darunter auch ein Ereignis rund um die Andrea Doria. Gerade deren Untergang nimmt einen großen Teil zu Beginn des Romans ein und wird sehr plastisch dargestellt. Daraus hätte man durchaus schon einen eigenen Film machen können.
Austins Charakter leidet freilich unter einem Defekt, den auch Dirk Pitt mit sich herum trägt: Er ist einfach zu gut. Er hat keine Schwächen, an denen man sich aufhängen könnte und wirkt dadurch wie auch Dirk Pitt immer mal wieder als etwas andere Version eines James Bonds. Es ist ein Defekt, den aber ein Leser von Clive Cussler-Büchern erwartet und ist somit zu verschmerzen. Schade ist allerdings, dass manche der Storyelemente schon aus früheren Pitt-Romanen bekannt sind. Andererseits werden Wiederholungen in dieser Serie nicht immer vermeidbar sein. Schade ist auch, dass der erste Roman weit weniger auf See spielt, als man dies von der NUMA erwarten würde. Es gibt etliche Einsätze auf Land, mit dabei die zentrale Actionsequenz rund um Gamay Trout, die zentrale Erkenntnisse für die gesamte Geschichte offenbart. Aber sie spielt eben an Land. Insgesamt werden die zentralen Erkenntnisse dann aber auch etwas zu schnell zusammengefasst und der Action zu viel Raum eingeräumt. Der Leser fühlt sich dadurch etwas überrumpelt.
Fazit:
Insgesamt ist Kurt Austins Einstand gut gelungen. Alleine die logischen Teile der Geschichte hätten weniger schnell präsentiert werden können. Der Action wird etwas zu viel Raum eingeräumt.
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Clive Cussler, Paul Kemprecos
Das Todeswrack
Serpent - A Novel from the NUMA Files
Übersetzer: Thomas Haufschild
Erscheinungsjahr: 1999
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Blanvalet
Preis: € 8,95
ISBN: 978-3-442-35274-6
572 Seiten
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