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Cyclop

Story:
Der Kohlenfrachter „Cyclop“ sank während des ersten Weltkriegs unter eigenartigen Umständen vor Kuba. 1990 macht sich der amerikanische Verleger Raymond LeBaron auf die Suche nach dem Wrack – und verschwindet. Das Luftschiff, mit dem er auf die Suche gegangen ist, wird eine Woche später bei Miami an Land getrieben und von Dirk Pitt eingefangen. Unterdessen braut sich auf einer Kuba vorgelagerten Insel Unheil zusammen, denn die Russen planen einen Umsturz und die Ermordung Fidel Castros. Und auch der Weltraum ist nicht mehr sicher. Denn eine heimlich auf dem Mond errichtete Basis soll von den Russen angegriffen und besetzt werden…

Meinung:
Es ist nicht ohne Grund, dass Goldmann bei der Gestaltung des Umschlages nichts davon erwähnt, dass hier nicht nur eine spannende Geschichte erzählt wird, sondern die Realität komplett über den Haufen geworfen wird. Man konzentriert sich bei der Kurzzusammenfassung auf die Geschichte rund um Raymond LeBaron, obwohl diese letztendlich nur einen kleinen Teil des Romans ausmacht. Der Rest beschäftigt sich mit Aktionen der Sowjetunion im kalten Krieg, der aber 1990 – zu diesem Zeitpunkt spielt der Roman – schon kurz vor dem Ende stand. Aus heutiger Sicht unvorstellbar, dass ein Bombenanschlag auf Fidel Castro, bei dem Havanna dem Erdboden gleich gemacht werden soll, und ein „Krieg der Sterne“ stattfinden sollen. Es ist mal wieder der Beweis, dass es für einen Autor nicht sonderlich gut ist, in die Zukunft zu blicken, und wenn es sich auch nur um vier Jahre handelt. Die wahre Entwicklung der Weltgeschichte kann die Geschehnisse in einem in der Zukunft liegenden Roman ad absurdum führen.

Clive Cussler hat im Interview mit Splashbooks sagt, dass er die Glaubhaftigkeit einer Geschichte auch schon einmal der Spannung opfert. Das ist mit Sicherheit bei dem Teil passiert, der auf dem Mond spielt. Höhlen wird es in dem geologisch weitestgehend inaktiven Mond schon einmal nicht geben. Dass Menschen dort jahrelang überleben, ist erst nach dem heutigen Stand der Technik wahrscheinlich, aber nicht nach dem Stand von 1983, als die Mondbasis angeblich errichtet wurde. Ein Rücktransport von sieben Mondbewohnern plus Minimum zwei Astronauten in einem Shuttle ist technisch schier nicht machbar, da es nur vier bis sechs Sitze in diesem Raumfahrzeug gibt. Einmal ganz davon abgesehen, dass es gar kein Shuttle mit dem Namen „Gettysburg“ gibt oder geben sollte. Hinzu kommt ein ziemlich unglaubwürdiger Pistolenkampf auf dem Mond, den keiner der Getroffenen hätte überleben können, wäre aus einem getroffenen Raumanzug doch sofort alle Luft entwichen. Spannend ist das dennoch alles und erinnert in seiner Realitätsferne ein wenig an „James Bond: Moonraker“, auch wenn Dirk Pitt nicht in den Weltraum startet. Interessanterweise lässt Cussler seinen Helden auch noch zweimal die Aussage treffen, dass er doch nicht James Bond sei. Einmal mehr eine kleine Hommage an den britischen Geheimagenten, dem Dirk Pitt trotz aller Beteuerungen immer sehr ähnlich ist.

Insgesamt gesehen muss man aber bescheinigen, dass sich Cussler einiges bei dem Roman gedacht hat. Es werden sehr gute Verknüpfungen zwischen den einzelnen Handlungssträngen hergestellt, die zunächst kaum etwas miteinander zu tun haben. Das ist dann wieder meisterhaft gemacht. Und es muss auch mal wieder die innere Verbundenheit der Romanreihe hervorgehoben werden, denn Cussler lässt einen alten Widersacher von Pitt aufleben, der ihm bereits in einem seiner früheren Romane das Leben schwer gemacht hat. Darüber hinaus wird auch ansonsten immer wieder auf frühere Ereignisse hingewiesen. Das bewirkt zwar, dass ein Quereinsteiger an diesen Stellen nur Bahnhof versteht. Dennoch ist der Roman aber auch als eigenständiges Werk konzipiert. Die Vorkenntnisse werden nicht zwingend vorausgesetzt, sind eher schmückendes Beiwerk.

Fast schon gemein ist die Tatsache, dass Cussler ab etwa Seite 300 das Tempo ungeheuer anzieht und einen Spannungsmoment nach dem anderen liefert. Der Leser wird geradezu gezwungen weiter zu lesen. Er hat gar keine andere Wahl als bis zum Ende dabei zu bleiben. Das kann und wird sicher für einige schlaflose Nächte führen. Denn zu diesem Zeitpunkt stehen dem Leser noch einmal gut 200 Seiten bevor. Über eine solche Länge so viel Spannung zu beizubehalten ist zweifelsohne meisterhaft zu nennen.

Fazit:
Ohne Frage ist Cyclop ein sehr spannender Roman. Man muss sich aber als Leser darauf einstellen, dass Cussler mit ihm endgültig die Ebene der Realität verlässt und sogar Science Fiction schreibt. Die Ereignisse in diesem Buch sind mehr als unrealistisch – und freilich von der Geschichte selbst längst überholt worden.

Cyclop - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Clive Cussler
Cyclop
Cyclops

Übersetzer: Michael Görden und W.M. Riegel
Erscheinungsjahr: 1986



Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Goldmann Verlag

Preis:
€ 8,95

ISBN:
3-442-09823-8

510 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Sehr spannende Geschichte, bei der man nicht loslassen kann
Negativ aufgefallen
  • Kein Bezug zur Realität mehr
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Rezension vom: 17.04.2006
Kategorie: Thriller
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