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Maurice, der Kater

Story:
In der Unsichtbaren Universität, dem größten und wichtigsten magischen Institut der Scheibenwelt, ist auch der Abfall kein gewöhnlicher Müll. Und wenn sich ein Rattenclan von dem ernährt, was die Zauberer so alles über die Mauer schmeißen, kann es zu... Veränderungen kommen. Und so kommt es, daß Gekochter Schinken, Gefährliche Bohnen, Pfirsiche, Sonnenbraun und ihre Kameraden anders sind als gewöhnliche Ratten: Sie können denken, sprechen, manche sogar lesen. Und sie nutzen ihre neuen Fähigkeiten aus. Gemeinsam mit einem dumm aussehenden Jungen und unter der Führung des ebenfalls intelligenten Katers Maurice ziehen sie über die Dörfer. In jeder Stadt sorgen die Ratten dafür, daß die Menschen sie garantiert bemerken. Anschließend führt sie der dumm aussehende Junge sie mit seiner Flöte aus der Stadt – natürlich gegen eine großzügige Gebühr...

Aber die Ratten entwickeln noch etwas anderes, nämlich ein soziales Gewissen. Sie wollen die Menschen nicht mehr betrügen. Die nächste Stadt soll die letzte sein. Und das könnte auch tatsächlich stimmen, wenn auch eher unfreiwillig. Denn in dieser Stadt sind nicht nur andere Rattenfänger am Werk, die die Fallenentschärfer-Trupps des Clans vor einige Probleme stellen. Irgendwo, im Schatten der Keller und Gänge unter der Stadt, scheint noch eine viel größere Gefahr zu lauern.

Meinung:
„Maurice, der Kater“ ist ein Jugendbuch im Universum der Scheibenwelt, der Verlag nennt es „ein Märchen von der Scheibenwelt“. Entsprechend ist in diesem Buch die Moral von der Geschicht ein Stück deutlicher, als man es von einem „richtigen“ Scheibenweltroman gewohnt ist. Die verschiedenen Charaktere stellen prototypisch die verschiedenen Möglichkeiten dar, wie Menschen mit grundlegenden Veränderungen umgehen können. Dem alten Anführer Gekochter Schinken ist dieser ganze neumodische Kram eher suspekt, und er läßt sich sich nicht weiter darauf ein als unbedingt notwendig. Sonnenbraun ist der Pragmatiker, der sich auf die Erfordernisse des Augenblicks konzentriert, wobei es meist um die Entschärfung der nächsten Rattenfalle geht. Die Rolle des etwas weltfremden prophetischen Denkers übernimmt Gefährliche Bohnen, während Maurice versucht, aus den neuen Fähigkeiten der Ratten Kapital für sich zu schlagen. Malizia schließlich versucht, jede neue Information in ihr bestehendes Weltbild einzupassen, wenn nötig mit sanfter Gewalt gegenüber der Logik.

Auch das Ende bringt deutlich seine Botschaft an den Mann: Es ist nicht notwendig, gegeneinander zu arbeiten. Wenn wir miteinander reden, können wir eine Lösung finden, von der alle profitieren. Das soll aber nicht heißen, daß „Maurice der Kater“ seine Moral mit dem berühmten metaphorischen Holzhammer an den Leser bringt. Es ist immer noch ein Buch von Terry Pratchett, und der Autor versteht es auch hier, eine ebenso witzige wie spannende und charmante Geschichte zu schreiben. Die Figuren mögen etwas weniger komplex sein, als der Leser es aus anderen Romanen von der Scheibenwelt gewohnt ist, aber sie sind allemal glaubwürdig und dreidimensional. Und Terry Pratchett zündet auch hier wieder sein gewohntes Feuerwerk von Gags und skurrilen Einfällen.

„Maurice, der Kater“ ist merklich für ein jüngeres Publikum geschrieben. Das wird nicht nur in der Länge oder besser Kürze des Romans deutlich – mit rund 280 Seiten ist es vielleicht halb so dick wie ein typischer Scheibenwelt-Roman. Auch die Anspielungen und Bezüge auf den bekannten Rest des Scheibenwelt-Universums halten sich in Grenzen. Gerademal die Zauberer der Unsichtbaren Universität werden erwähnt, und natürlich hat Tod (inklusive Rattentod) seinen Auftritt. „Maurice, der Kater“ eignet sich also nicht nur als Mitbringels für eigene oder fremde Kinder, sondern auch gut zum Reinschnuppern in die Welt von Terry Pratchett – oder einfach nur für einen schönen Schmökerabend vor dem Kamin oder unter der warmen Bettdecke.

Fazit:
Terry Pratchett hat hier ein Jugendbuch auf der Scheibenwelt angesiedelt. Entsprechend sind Figuren, Geschichte und Botschaft ein Stück einfacher und plakativer als aus seinen anderen Büchern gewohnt. Der Autor schafft es natürlich trotzdem, daraus eine lustige und spannende Geschichte zu machen.

Maurice, der Kater - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Terry Pratchett
Maurice, der Kater
The Amazing Maurice and his Educated Rodents

Übersetzer: Andreas Brandhorst
Erscheinungsjahr: 2005



Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Goldmann Verlag

Preis:
€ 8,95

ISBN:
3-442-45513-8

288 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Terry Pratchett - das spricht eigentlich schon für sich
Negativ aufgefallen
  • Eher ein Jugendbuch als ein "klassischer" Scheibenweltroman - wenn man das als negativ betrachten will
Die Bewertung unserer Leser für dieses Book
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 24.02.2006
Kategorie: Fantasy
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