Das Feuer der Freiheit
Story:
1848: Ein Feuerteufel in New York und der durch Feuer traumatisierte Polizist Timothy Wilde soll ermitteln. Ein Brandanschlag auf das Haus, in dem vor allem Heimarbeiterinnen ihre Näharbeiten verrichten, stellt den jungen Ermittler vor große Probleme. Das Haus gehörte Stadtrat Symnes und gegen eben diesen lässt sich sein Bruder Valentine bei der nächsten Wahl als Gegenkandidat aufstellen. Außerdem kommt seine große Liebe Mercy Underhill zurück nach New York.
Meinung:
Ein Brandanschlag in den ärmsten Vierteln der Stadt bei dem zwei junge Frauen sterben, gibt dem jungen Kupfersternpolizisten Timothy Wilde die Chance sich erneut unter Beweis zu stellen und gleichzeitig seine traumatischen Erlebnisse mit Feuer zu verarbeiten. Dabei weiß er selten wer nun Freund oder Feind ist, denn die Bewohner New Yorks lassen sich nur ungern in die Karten gucken.
Der dritte Roman der Timothy Wilde Trilogie ist im Februar dieses Jahres in Deutschland erschienen. Die Autorin, Lyndsay Fayne, hat damit ihre Reihe über den ersten Kriminalpolizisten New Yorks beendet. Die Wahl-Manhatterin recherchierte über ihre neue Heimat und in der Geschichte des ersten New York Police Departement. Das Ergebnis ist ein spannendes sehr authentisches Buch.
In dem Buch passieren mehrere Geschichten gleichzeitig, alle aus der Sicht von Timothy Wilde beschrieben und erlebt. Am Anfang fällt es nicht leicht den Überblick zu behalten, aber sobald das Buch an Tempo gewinnt zittert man sich von Geschichte zu Geschichte, welche am Ende doch, wie sollte es anders sein, miteinander verwoben sind.
Nicht nur die Erzählweise ist komplex, Frau Faye schafft es auch viele Thematiken in ihrem Roman anzukratzen. So erfährt der Leser etwas über die unmenschlichen Lebensumstände in New York, welches nicht umsonst als Vorlage für Gotham City diente, sondern auch Gründe für deren Entstehung und Aufrechterhaltung. Außerdem geht es um die Frauenrechtsbewegung, Politik, Sklaverei, den Bürgerkrieg und Irland.
Die düstere Problematik der Frauen wird besonders deutlich. Unverheiratet oder alleine haben Frauen um 1848 in Amerika eigentlich keine Chance zu überleben. Die einzige für die Gesellschaft mögliche Variante für eine Frau ist das verhungert. Erben darf sie nicht, arbeiten soll sie nicht. Viele Frauen wurden in die Prostitution gezwungen oder fristeten ihr Dasein unter schlimmsten Arbeitsbedingungen und kaum Lohn als Näherinnen.
Trotz aller Politik ist das Buch spannend. Seite um Seite verfolgt man Timothy Wilde durch die abscheulichsten Viertel New Yorks und hofft stark, dass ihm an der nächsten Straßenecke nichts passiert. Zum Glück gibt es seinen älteren Bruder Valentine. Der unangepasste Ältere passt nicht nur auf seinen jüngeren Bruder auf sondern tritt auch als Gegenkandidat zu Robert Symnes als Stadtrat an und bringt so nicht nur sich sondern auch nur seinen Lebensgefährten in große Gefahr.
Fazit:
Ein sehr spannender historischer Kriminalroman, informativ und authentisch aber mit genug fiktiven Ideen, dass aus einfachen Polizisten Helden werden können. Ein Roman, der es ganz ohne Entführung, Blutspuren und DNA schafft den Täter für ein grausames Verbrechen zu überführen
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