Der Aufstieg Nyphrons: Riyria 3
Story:
Ein neues Imperium ist entstanden und schickt sich an, alle anderen Länder zu unterwerfen. Die letzte Hoffnung des Königreichs von Melengar besteht in einer Allianz der bedrohten Staaten. Und das Diebespaar Ryria soll dabei helfen.
Meinung:
Und weiter geht es mit der "Ryria"-Reihe. Mittlerweile liegt der dritte Band vor. Und der wie üblich von Michael J. Sullivan geschriebene Roman hat den Titel "Der Aufstieg Nyphrons".
Nach den Ereignissen von "Der Turm von Avempartha" ist jetzt ein neues Imperium entstanden. Geleitet von einer scheinbaren göttlichen Vision, will es die gesamte Menschheit unter sich vereinen. Und wer sich dagegen wehrt, der wird halt unterworfen.
Auch das Königreich Melengar ist in dieser Gefahr. Seine einzige Hoffnung besteht da drinnen, eine Allianz mit anderen bedrohten Staaten einzugehen. Für die Schwester des Königs, Arista, alleine ist die Reise zu gefährlich. Doch dann ist da noch das Diebespaar Ryria, das die Prinzessin begleiten soll. Und das ist der Anbeginn eines spannenden Abenteuers.
Es hat sich bereits im letzten Band abgezeichnet: Ab jetzt wird die "Ryria"-Reihe durch eine übergreifende Handlung bestimmt. Es geht um einen innermenschlichen Konflikt, mit dem schier übermächtigen Imperium auf der einen Seite und denjenigen, die sich weigern, sich ihm zu unterwerfen auf der anderen. Wobei dies natürlich verallgemeinert ausgedrückt ist und in Wahrheit etwas komplexer ist.
Allerdings wird von Beginn an klar gemacht, dass das Imperium eben nicht im besten Sinne der Menschheit gegründet worden ist. Das wird schon dadurch deutlich, dass die mutmaßliche Imperatorin Thrace in einer Abstellkammer beheimatet ist und auch sonst sich keiner um sie kümmert. Das liegt auch daran, dass dieses Mädchen einen Schock hat, weil sie durch das Ungeheuer, dass sie im letzten Band getötet hat, sämtliche Freunde und Bekannte verloren hat.
Natürlich konzentriert sich der Roman auch auf die bekannten Protagonisten und lässt Hadrian, Royce und Arista ein gemeinsames Abenteuer erleben. Dabei ist interessant zu beobachten, wie die Prinzessin, die schließlich magisch begabt ist, auf Grund ihrer Reise mit den beiden anderen Charakteren wächst und selbstbewusster wird. Nicht minder bemerkenswert ist es, dass sie während dieser Reise kein einziges Mal dem Klischee der verwöhnten Prinzessin entspricht, sondern durchaus über ihre Schwächen Bescheid weiß und versucht, an diesen zu arbeiten.
Bei Ryria selbst lässt sich beobachten, wie die Protagonisten quasi auseinanderdriften. Hadrian war schon immer der Idealist unter den beiden und er kommt mit der neuen Realität und ihren letzten Aufträgen nicht mehr klar. Royce hingegen sieht die Dinge etwas anders. Und verheimlicht gleichzeitig seinem Freund eine wichtige Information über dessen Vergangenheit. Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, sind unüberschaubar und es stellt sich die Frage, ob es in den nächsten Bänden überhaupt noch ein Heldenduo geben wird.
Allerdings hat der Roman gleich mehrere Schwächen. Am augenfälligsten ist vor allem das letzte Drittel des Buches, das ziemlich viel Gutglauben verlangt. Denn mit Arista geschehen gleich mehrere Sachen auf ein Mal, die wie übers Knie gebrochen wirken und nicht gut durchdacht. Man kann es irgendwie nicht so recht glauben.
Auch wird großartig eine Figur zu Beginn eingeführt, die gefährlich sein soll. Doch ihr Tun und Wirken werden in dem Roman kein einziges Mal aufgegriffen. Sie taucht quasi auf und dann nie mehr wieder.
Und das letzte Manko ist das letzte Kapitel des Romans, in dem eine weitere Verschwörung auftaucht, die anscheinend nicht im Zusammenhang mit der vorherigen steht. Was dies soll wird nicht klar. Und man hat das Gefühl, dass sie nur eingeführt wird, weil es eben quasi Tradition ist.
Auf jeden Fall wird dieses Buch deshalb "Für Zwischendurch" empfohlen.
Fazit:
Michael J. Sullivans "Der Aufstieg Nyphrons: Ryria 3" ist eine durchwachsene Angelegenheit. Auf der einen Seite gefällt die Konzentration auf die Protagonisten und die Entwicklung des Bauernmädchens Thrace. Auf der anderen Seite wirkt die Entwicklung von Arista in dem letzten Drittel des Romans übers Knie gebrochen und die Einführung einer weiteren Verschwörung irritiert ebenso, wie das Nicht Auftauchen einer prominent eingeführten Figur.
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