Hamburg Rain 2084: Risse im Fundament
Story:
Erdbeben erschüttern die Stadt Hamburg. Und diese sind keineswegs natürlichen Ursprungs. Ein kleines Team soll herausfinden, was die Ursache dafür ist. Doch dafür müssen sie in die tiefste Ebene der Metropole. Und der Erfolg ist ungewiss.
Meinung:
Langsam nähert sich die erste Staffel von "Hamburg Rain 2084" ihrem Ende entgegen. Mit "Risse im Fundament" liegt jetzt der vorletzte Band vor. Geschrieben wurde die Geschichte von Stella M. Lieran.
Die Autorin wurde 1984 in Stuttgart geboren. Hauptberuflich arbeitete sie als gelernte Ingenieurin bei einem Stuttgarter Automobilkonzern. Doch in ihrer Freizeit schreibt sie gerne Geschichten, die in der Zukunft spielen.
Eine Katastrophe sucht die Stadt Hamburg heim. Die Stadt bebt und ganze Stadtteile verschwinden im Abgrund. Bürgermeister van Dycken schickt daraufhin ein Team in die Tiefen der Stadt hinein. Bestehend aus dem Soldaten Kor und dem Wissenschaftler Dok sollen sie herausfinden, was genau die Ursache für diese Beben ist.
Ungefähr zum selben Zeitpunkt macht sich auch Rasmus auf den Weg. Er stammt aus einer kleinen Gemeinschaft an Gesellschaftsflüchtlingen, die ganz tief unten in den Eingeweiden Hamburgs ihre kleine Siedlung errichtet haben. Er soll den Bürgermeister vor der bevorstehenden Katastrophe warnen. Doch sein Weg wird alles andere als einfach werden.
Natürlich ist klar, dass die Wege der beiden Figuren sich kreuzen werden. Ebenso, dass dieser nicht reibungslos verlaufen wird. Doch es wäre deswegen falsch, daraus zu schließen, dass die Handlung langweilig und vorhersagbar ist. Im Gegenteil: Sie ist spannend und die Autorin bewegt sich auf Pfaden, die nicht ausgetreten sind.
Das fängt auch schon mit Rasmus an. Es handelt sich hierbei um jemanden, der behütet aufgewachsen ist. Eine Person, die viele Dinge, die in der Stadt Hamburg vor allem in den unteren Ebenen vorherrschen, nicht kennt. Und doch geht er alles andere als naiv oder blauäugig vor, wie es in anderen, vergleichbaren Romanen der Fall wäre. Er agiert durchaus vorsichtig, macht aber trotzdem Fehler. Doch handelt es sich bei diesen nicht um welche, die der Belustigung des Lesers dienen, sondern um natürlich, die sich aus der Situation heraus ergeben.
Sein Gegenpart ist Kor. Ein Soldat, durchtrainiert und gleichzeitig jemand, der aus dem Bauch heraus agiert. Doch das macht ihn nicht dumm oder dämlich. Denn gleichzeitig wird auch klar gemacht, dass er eine gewisse charakterliche Tiefe besitzt. Er ist jemand, den man nicht unterschätzen darf. Und gleichzeitig ist er allerdings auch jemand, der zu viel schweigt unter anderem über seine Emotionen. Was regelmäßig zu Konfrontation mit seiner Liebe Noora führt, die ebenfalls mit in die Expedition verwickelt wird.
Wie bereits geschrieben: Der Plot des Romans entwickelt sich vollkommen unvorhersehbar. Die Enthüllung, was hinter den Beben steckt ist ebenso überraschend, wie die Enthüllung über das Familienleben von Kor. Ständig gibt es eine neue Entwicklung, die man so nicht hat kommen sehen. Und das sorgt dafür, dass man von der ersten bis zur letzten Seite an dem Roman kleben bleibt.
Zu Recht hat dieser Roman die "Klassiker"-Wertung verdient. Es ist ein "Splashhit" und macht für das Finale Hoffnung.
Fazit:
Mit "Risse im Fundament" schreibt Stella M. Lieran den vorletzten Roman der ersten Staffel. Und der entwickelt sich spannend und unvorhersehbar. Die beiden Hauptprotagonisten Rasmus und Kor agieren anders, als man es vermuten würde. Und die Nebenfiguren erweitern die Handlung.
|