Star Trek Die Eugenischen Kriege - Der Aufstieg und Fall des Khan Noonien Singh II
Story:
Nun sind die Kinder von Chrysalis erwachsen geworden und demonstrieren rasch, dass größere Fähigkeiten zu größerem Ehrgeiz führen.
Das bemerkenswerteste Exemplar dieser neuen Superrasse scheint der charismatische Khan Noonien Singh zu sein. Dieser intrigiert hinter den Kulissen der Geschichte als Kopf einer weltweiten Verschwörung, und schnell erstreckt sich seine Macht über ein Viertel des Planeten. Doch das ist nur der Beginn seines großen Plans. Er ist entschlossen, die Menschheit unter der aufgeklärten Herrschaft einer genetischen Elite zu vereinen und träumt davon, seine übermenschlichen Geschwister zu totaler Weltherrschaft zu führen.
Meinung:
Am Ende des ersten Bandes entwendet Khan die Daten der anderen Chrysalis-Kinder, um diese aufzuspüren. Sein weiteres Ziel ist es, eine neue Weltordnung herzustellen. Gewöhnliche Menschen finden darin kaum Bedeutung. So verwundert es auch nicht, dass der genmanipulierte Inder am Mururoa-Atoll eine neue Basis erbaut hat. Neben wissenschaftlichen Zielen verfolgt er aber auch kriegerische Absichten.
Er lädt seine Übermenschen ein, um diese davon zu überzeugen, dass nur Khan selbst für Ordnung auf dem Planeten sorgen kann. Auch mit der Androhung der Vergrößerung des Ozonlochs durch seinen Satelliten, lassen sich jedoch die anderen genmanipulierten Herrscher nicht dazu überreden. So steht der Inder nun alleine da und muss auch gegen seine ehemaligen Kumpanen vorgehen.
Wer sich jetzt allerdings ausufernde Gefechte und dergleichen erwartet hat, wird enttäuscht. Die eugenischen Kriege finden hauptsächlich im Hintergrund statt. Ein Giftgasanschlag in einer U-Bahn da, eine vereitelte U-Boot-Katastrophe dort, doch im Großen und Ganzen bleibt die Bedrohung und die Gefahr zu abstrakt.
Der Leser kann beobachten, wie Khan immer verzweifelter wird. Trotz seines überragenden Intellekts, muss er Niederlage um Niederlage einstecken. So sehr ihm auch das an seinen Mitmenschen angerichtete Leid schmerzt, so verbissen verfolgt er dennoch die Pläne die Weltherrschaft an sich zu reißen. Dafür sind Noonien alle Wege und Mittel recht.
Dieses Ziel will natürlich Gary Seven, der Agent aus der Zukunft verhindern. Wobei gerade im vorliegenden Band hauptsächlich seine Kollegin Roberta Lincoln die Außeneinsätze übernimmt, während Seven im Hauptquartier der Weltbeschützer werkt.
Aufmerksame "Star Trek"-Fan erkennen dann auch die Referenzen zur Deep Space Nine Episode "Kleine grüne Männchen", nachdem Roberta die NASA mit geheimen Informationen zum Bau eines Raumschiffs versorgt.
Während der Autor Greg Cox tatsächlich stattgefundene Ereignisse glaubhaft in die Geschichte einzubetten, kommt trotzdem nur wenig Spannung auf.
Selbst der Tod einer liebgewonnen Figur am Ende ist eher in die Kategorie unnötig einzustufen.
Natürlich wird auch die "Rahmenhandlung" von Captain Kirk und der Enterprise auf dem Planeten Sycorax aufgeklärt, wenngleich die Gemeinsamkeiten zur Khan-Story überschaubar sind.
Im redaktionellen Teil erklärt Greg Cox mit einem gewissen Augenzwinkern die Parallelen zwischen Fiktion und Wirklichkeit, während Julian Wangler die eugenischen Kriege als Entwicklungserlebnis der Menschheit näher beleuchtet.
Fazit:
"Die Eugenischen Kriege - Der Aufstieg und Fall des Khan Noonien Singh II" beschreibt vor allem letzteres. Den konstanten Fall des Despoten. Während die eugenischen Kriege in späteren Serien immer als einschneidendes Erlebnis in der Menschheitsgeschichte dargestellt werden, liest sich auch der zweite Band wie ein "James Bond"-Roman in einem Science-Fiction-Setting.
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