Splashpages  Home Books  Rezensionen  Rezension  Il Gusto di Lauro: Lucas Rezepte
RSS-Feeds
Podcast
https://www.splashbooks.de/php/images/spacer.gif


In der Datenbank befinden sich derzeit 2.451 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Gesammelte Leseproben

Il Gusto di Lauro: Lucas Rezepte

Story:

Für Luca Lauro geht ein langgehegter Traum in Erfüllung, als er endlich seine Ausbildung zum Koch im Restaurant seiner Familie antreten darf. Schnell wird klar, wie talentiert er ist und wie sehr ihm das Kochen am Herzen liegt. Einziger Wehrmutstropfen ist die Ankündigung seines Vaters, dass ein weiterer Auszubildender eingestellt wird: der Halbjapaner Shiro, der in Lucas Alter ist. Trotz gewisser Vorbehalte freunden sich die beiden an und schon bald entwickelt sich mehr zwischen Shiro und dem jüngsten Sprössling der Lauros. Im katholischen Italien ein Unding und als die Beziehung der beiden jungen Männer auffliegt, kommt es zum Bruch zwischen Luca und seiner Familie und der gemeinsamen Flucht mit Shiro nach Genova. Dort bauen sich die beiden ein neues Leben auf - Shiro nimmt eine Stelle als Barkeeper an, Luca arbeitet sich von seiner Stelle als Aushilfskoch, über seine Arbeit als exklusiver Caterer zu seiner eigenen Kochshow hoch, die ihn schlagartig zum jüngsten und beliebtesten Fernsehkoch Italiens macht. Doch das Leben ist ein beständiges Auf und Ab und vielen Änderungen unterworfen - was Luca immer wieder am eigenen Leib erfährt, und weder bei seinem Geliebten, noch bei neuen wie alten Freunden Halt macht …



Meinung:

Der Roman "Lucas Rezepte" ist der erste Teil der Duologie "Il Gusto di Lauro" von Jobst Mahrenholz und gleichzeitig das Debüt des Autors. Die Geschichte um Luca Lauro und seine Freunde wird in "Herzberührer" fortgesetzt, der ebenfalls im deadsoft Verlag erschienen ist. Seiner Vorliebe für Italien frönt Jobst Mahrenholz auch in seinem aktuellen Roman "Der linke Fuß des Gondoliere".

Die Geschichte handelt von Luca und seinen Freunden und deckt rund drei Jahre im Leben des jungen Kochs ab. Man lernt ihn im Schoß seiner Familie kennen, die für ihn zu Beginn des Buches alles bedeutet du begleitet ihn auf seinem schwierigen Weg nach Genova und in ein eigenständiges selbstbestimmtes Leben. Dabei beleuchtet Jobst Mahrenholz das ewig Auf und Ab im Lucas Leben, seinen Werdegang, seine Gefühle und die Fehler, die er im Laufe der Zeit macht. Insgesamt ist "Lucas Rezepte" ein klassischer, authentischer Entwicklungsroman: Luca muss erwachsen werden und einen Platz im Leben finden - mal gelingen ihm Dinge, da er sehr einnehmen und charismatisch sein kann, mal scheitert er dank seiner direkten, mitunter aggressiven Art. Ihm zur Seite steht Shiro, wenngleich dieser immer wieder eigene Wege geht: die monatelange Reise nach Japan, seine Arbeit als Barkeeper und später Clubbesitzer.

Jobst Mahrenholz legt hierbei keine Liebensgeschichte inklusive Beziehungsdrama vor, sondern konzentriert sich auf die Entwicklung der Charaktere und die unterschiedlichen Probleme, denen sich Luca und seine Freunde stellen müssen. Dabei scheut er sich auch nicht vor tiefgängigeren Themen wie Partnerwechsel, Bruderliebe und dem Bruch mit der Familie, was den Leser zum Nachdenken anregt. Natürlich spielt auch die Liebe zwischen Luca und Shiro eine Rolle, doch sie trägt nicht die komplette Handlung, sondern ist nur ein kleiner Teil davon. Das merkt man auch daran, dass der Autor glücklicherweise auf explizite Erotikszenen verzichtet, sie lediglich kurz zusammenfasst, was perfekt zur Atmosphäre des Buches passt.

Neben der realistischen Geschichte können auch die Figuren überzeugen: Luca und seine Freunde sind sehr authentisch und lebendig. Der Leser kann sich von Anfang an hervorragend mit den Figuren identifizieren und versteht ihre Gedanken und Gefühle. Natürlich lernt man Luca am besten kennen - immerhin wird die Geschichte aus seiner Sicht erzählt, doch auch Shiro, Lucas Familie, Jack und Lorenzo bekommen genügend Raum, um sich weiterzuentwickeln. Natürlich legt Luca den größten Sprung hin - innerhalb des ersten Romans wird sowohl stärker und selbstbewusster, als auch sturer und unsensibler. Er ist im Grunde permanenten Änderungen unterworfen, da er sich verschiedenen Problemen entgegenstellen muss. Ein Pluspunkt ist hierbei, dass Jobst Mahrenholz nicht nur positive Charaktere erschafft, sondern jeder der Protagonisten auch seine dunklen bzw. schlechten Seiten hat. Sie sind nicht perfekt, sondern menschlich und dadurch greifbar. Sie handeln logisch, mal durch Gefühle geleitet, mal fast schon berechnend. All das macht "Lucas Rezepte" spannend und mitreißend, obwohl es sich "nur" um einen soapigen Entwicklungsroman eines italienischen Kochs handelt.

Stilistisch legt Jobst Mahrenholz ein beeindruckendes, gut geschriebenes Debüt vor. Er hat einen sehr klaren, direkten Stil, der sich gänzlich auf Luca und seine Entwicklung konzentriert und alles aus dessen Sicht beschreibt. Der Autor weist dabei großes sprachliches Geschick und einen hohen Wortschatz auf, zudem hat man das Gefühl Fano, Genova und die italienische Küche hautnah zu erleben. Die Beschreibungen der Städte sind ebenso lebendig, wie die über das Kochen, so dass man unwillkürlich Fernweh verspürt und geneigt ist irgendwann al nach Italien zu reisen und den Spuren von Luca und Shiro zu folgen.



Fazit:

"Lucas Rezepte" ist ein wundervoller schwuler Entwicklungsroman, der sowohl mit einer authentischen Geschichte, als auch mit lebendigen, realistischen Figuren punkten kann. Jobst Mahrenholz hat einen sehr soliden, schlichten Schreibstil, der dem Leser die Sonne Italiens näher bringt und die Lust aufs Leben (und Kochen) weckt. Wer ernste, realistische Romane sucht, der sollte sich "Lucas Rezepte" nicht entgehen lassen. Er ist eine willkommene und gelungene Abwechslung zu den Gay Romance Büchern, die den deutschen Markt fluten. Uneingeschränkt zu empfehlen.

Mit freundlicher Genehmigung von Like A Dream



Il Gusto di Lauro: Lucas Rezepte - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Jobst Mahrenholz
Il Gusto di Lauro: Lucas Rezepte
Originalsprache: 13,95
Erscheinungsjahr: 6. März 2014



Autor der Besprechung:
Juliane Seidel

Verlag:
Dead Soft Verlag

Preis:
€ 13,95

ISBN:
978-3944737379

388 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Authentische Geschichte
  • Lebendige Charaktere
  • Solider Schreibstil
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für dieses Book
Bewertung:
Keine Bewertung vorhanden
Bewertung
Du kannst dieses Book hier benoten. Oder schreib doch einfach selber eine Rezension!

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 01.10.2015
Kategorie: Allgemeine Belletristik
«« Die vorhergehende Rezension
Miss Jemimas Journal: Mit Thomas Cook auf der ersten Reise in die Schweizer Alpen
Die nächste Rezension »»
Der Krähenwolf
Leseprobe
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier...
Das sagen unsere Leser
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser. Wenn Du möchtest, kannst Du eine Rezension zu diesem Titel beisteuern. Klicke dazu hier...