Star Trek TNG 8 "Kalte Berechnung 1": Die Beständigkeit der Erinnerung
Story:
Eine der wichtigsten technischen Errungenschaften der Galaxis wurde gestohlen. Captain Jean-Luc Picard und die Enterprise müssen herausfinden, wer es getan hat - und welchen finsteren Zweck derjenige damit verfolgt. Commander Worf hat nur eine Chance, das Schlimmste zu verhindern - aber wie hoch wird der Preis sein, den er für seinen Sieg zahlt?
Meinung:
Die Enterprise erhält einen Notruf von Galor IV. Dort befindet sich das Daystrom-Institut in dem Captain Bruce Maddox die Androiden von Dr. Noonien Soong, darunter auch B-4, beherbergt und untersucht. Genau diese Androiden wurden nun gestohlen. Zusätzliche Brisanz besteht darin, dass die Positronenmatrix von B-4 kurz vor einem Kaskadenversagen steht. In diesem Prototypen stecken auch alle Erfahrungen von Data, welcher sich vor einiger Zeit (Film: "Star Trek: Nemesis") für seine Kameraden geopfert hat.
Captain Picard beauftragt Commander Worf mit den Untersuchungen um somit den Klingonen auf ein eigenes Kommando vorzubereiten. Dass dieser bereits im Dominion-Krieg mit der Defiant in viele, ruhmreiche Schlachten gezogen ist, hat Autor David Mack wohl vergessen.
Nachdem ein weiterer, mysteriöser Android auftaucht, verfolgt die Enterprise diesen bis zu einem Planeten. Worf leitet ein kleines Außenteam, welches auf den Unbekannten trifft. Die Überraschung ist groß, als sich herausstellt, dass es sich um den tot geglaubten Noonien Soong handelt.
Von da an macht die Handlung einen kompletten Wandel durch. Soong erzählt aus der Ich-Perspektive seine Lebensgeschichte und die zahlreichen Erfahrungen welche er erlebt hat. So erfährt man die Hintergründe warum er seine Frau Juliana Tainer als Android nachgebaut hat.
Soongs einziges Bestreben liegt darin, den perfekten Androiden zu konstruieren, der an Stärke, Intelligenz und Empathie alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen soll. Daneben baute sich Soong unter dem Deckmantel diverser Identitäten ein kleines Firmenimperium auf, leitete Casinos, erschuf eine künstliche Intelligenz als Assistentin und machte diverse Reise zu unterschiedliche Planeten und Quadranten. Der Wissenschaftler wird in seinen Erzählungen nie müde, seinen überlegenen Intellekt zu erwähnen. Doch im Vergleich zu seinem ehemaligen Kollegen Emil Waslowick, hinkt Soong immer hinterher. Dies wird vor allem im späteren Handlungsverlauf nochmals wichtig.
Zwei Drittel des Buches handeln von den irrwitzigen Abenteuern von Datas Schöpfer. Danach kehrt David Mack, Autor der "Destiny"-Triologie, wieder in die Gegenwart zurück. Das Außenteam entdeckt eine Fabrik unter Kontrolle der Breen und eine riesige Armee an Androiden im Aussehen von Datas Bruder Lore. Der Spannungsbogen steigt wieder stark an. Als Leser bekommt man das Gefühl, dass zu viel Action auf zu wenig Seiten untergebracht worden sind.
Vor allem weil es schlussendlich zu einem Gefühlswirrwar kommt. Worf verliert mit Jasminder Choudhury wieder einmal eine geliebte Person. Warum gerade der Klingone wieder mal sprichwörtlich in den "sauren Apfel" beißen muss, bleibt im ersten Band der Reihe noch unbeantwortet. Dafür gelingt das Unglaubliche, indem Soong seinen Androidenkörper zur Verfügung stellt und Data's Erinnerungen transferiert. Inwieweit sich dieses Handlungselement zukünftig auswirken wird, bleibt auf jeden Fall spannend.
Abgerundet wird das Buch von einem redaktionellen Teil über künstliche Intelligenz von Julian Wangler.
Fazit:
Alles in allem, liefert David Mack mit "Die Beständigkeit der Erinnerung" einen soliden, ersten Teil der "Kalte Berechnung"-Reihe ab. Der ausführliche Teil über Soongs Vergangenheit ist durchaus interessant, während gerade der Tod eines Brückenmitglieds und die Wiederkehr von Data für die kommenden zwei Bücher Spannendes erwarten lässt.
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