Homo Sapiens 404 2: Die Ausgestossenen
Story:
Zum ersten Mal seit langer Zeit sind die Jockeys verwundbar. Eine Schwachstelle wurde entdeckt und ausgenutzt. Doch damit sind die Dinger immer noch nicht zum Besten für die Menschheit. Denn da sind immer noch die Zombies …
Meinung:
Auch mit dem zweiten ihrer "Homo Sapiens 404"-Reihe bleibt Claudia Kern dem Motto "Zombies im Weltall" treu. Wobei sie mit dem zweiten Band "Die Ausgestossenen" mehr Licht ins Dunkel der Hintergrundgeschichte bringt. Teil 3 der Reihe ist übrigens seit dem 22. Juni erhältlich.
Die Crew der T. S. Auckland ist eine ungewöhnliche Truppe. Da ist der geheimnisvolle John Auckland, der Hacker Kipling, die Pilotin Rin und das Brüderpaar Lanzo und Arnest. Komplettiert wird das Ensemble von der Jockey Ama'ru.
Nach den Ereignissen des letzten Bandes, als Kipling ein Programm hoch lud, das eine Schwachstelle bei den Jockeys ausnutzte, sind nur wenige Minuten vergangen. Doch diese Zeit reichte aus, um sie zu Gejagten zu machen. Sie sind Gesuchte und müssen fliehen. Ihre Flucht führt sie dabei zu einer einsamen Welt, auf der sie neben Zombies auch Menschen begegnen. Und gleichzeitig hat der Planet ein großes Geheimnis, das für viel Aufregung sorgen wird.
Nachdem Claudia Kern mit dem letzten Band quasi den Status Quo der Reihe eingeführt hat, macht sie das, was viele andere Autoren ebenfalls in einer solchen Situation tuen: Sie dreht ihn durch die Mangel! Gegen Ende des Romans, der wie üblich sechs der ursprünglich als Ebooks erschienen Ausgaben sammelt, wird es viele Veränderungen gegeben haben, die man so nicht erwartet hat.
Gleichzeitig baut sie allerdings auch den Hintergrund der Serie aus. Zum ersten Mal erfährt man mehr darüber, was die Figuren vor dem Start der Reihe gemacht haben. Und man wird dabei einige interessante Details erfahren.
An vorderster Stelle ist natürlich zunächst Kipling, der Hacker. Und er ist damit auch gleichzeitig der prominenteste Vertreter, der zeigt, wie real die Figuren wirken. Seine Naivität, bezüglich des Verwendungszwecks des Programms wirkt real und nachvollziehbar. Er ist quasi der Nerd, der nicht versteht, was seine Aktionen nach sich ziehen.
Interessant ist auch die Interaktion zwischen der Jockey Ama'ru und der Crew der T. S. Auckland. Hier nutzt Claudia Kern die Figur, um mehr über die Jockeys und ihre Motivationen zu schreiben. Und man darf sich hier auf einige Überraschungen gefasst machen, da sie allem Anschein nach nicht der typische Vertreter ihrer Rasse ist. Sie wirkt zwar fremdartig, ist aber trotzdem auf Grund einiger Verhaltensmuster "menschlich" und vertraut. Und gerade deshalb ist sie der beste Weg um den Leser die Mentalität der Jockeys näherzubringen.
Doch das ist nicht das einzige, worüber man in diesem spannenden Roman erfährt. Ebenso erhält man auch erste Informationen über den Ursprung der Zombies und wie es damals überhaupt erst zur Evakuierung der Erde gekommen ist. Und auch hier gilt, dass man sich über einige Überraschungen freuen darf.
Ebenso präsentiert Claudia Kern einige Erklärungen dafür, wieso Google, YouTube und Co. Auch in der Zukunft existieren können. Doch so glaubwürdig das auch wirkt, ändert das nichts an der Tatsache, dass man sich immer noch daran stößt. Das Internet ist schnelllebig und der Gedanke an die Koexistenz solcher Seiten und Internetaktivitäten Seit an Seit mit VR-Geräten irritiert doch stark.
Dennoch ist dies ein guter Roman und man sollte "Reinschauen".
Fazit:
In "Homo Sapiens 404 2: Die Ausgestossenen" konzentriert sich Claudia Kern darauf, die Hintergründe der Serie auszubauen. Es wird viel enthüllt und angedeutet. Vor allem die Figuren profitieren davon, da sie in ihrer Charakterisierung enorm viel Tiefe kriegen. Dabei ist der Roman auch sehr spannend. Nur die ständig penetrante Erwähnung von Geek-Stoff und bekannter Internetseiten nervt.
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