Bird Box - Schließe deine Augen
Story:
Dies ist die Geschichte von Malorie. In einer post apokalyptischen Welt versucht sie, gemeinsam mit ihren beiden vierjährigen Kindern zu überleben. Sie brauchen Hilfe, doch um an diese zu kommen dürfen sie sich nicht auf ihre Augen verlassen. Denn was diese erblicken ist der Tod!
Meinung:
Für uns Menschen sind Augen eines der wichtigsten Sinnesorgane überhaupt. Es ist möglich, ohne sie zu überleben, doch ist das nicht gerade angenehm. Josh Malerman hingegen setzt Blindheit allerdings für seine Protagonisten voraus, in seinem Roman "Bird Box: Schließe deine Augen".
Es ist das Debüt des US-Amerikaners. Dabei hat er ein Fable für Horrorfilme und Gruselliteratur. Vor seinem ersten Roman hatte er Kurzgeschichten und Gedichte geschrieben. Er ist Mitglied der Indie-Band The High Strung und lebt mit seiner Verlobten in Royal Oak, Michigan.
Die Welt, in der Malorie lebt, ist eine düstere. Jedes Tageslicht kann tödlich sein, jeder Kontakt mit der Außenwelt der letzte sein. Und doch bleiben ihr eines Tages keine Möglichkeiten, als sich nach draußen zu wagen. Sie tut dies für ihre Kinder, einen Jungen und ein Mädchen, beide vier Jahre alt. Mit Augenbinden macht sie sich auf den Weg, eine sichere Zukunft für sie zu finden.
Denn die Welt hat sich geändert. Es sind … Wesen erschienen, die, wenn man sie sieht, beim Betrachter Wahnsinn und am Ende Selbstmord verursachen. Die Zivilisation ist zusammengebrochen und nur wenig Immune existieren. Ist dies der Untergang der Menschheit?
Man merkt dem Roman die Vorliebe des Autors für Gruselgeschichten an. Denn eine Atmosphäre des Unheimlichen durchzieht die Geschichte. Und die wird geschickt erzeugt und zwar durch die Tatsache, dass draußen im Hellen der Tod lauert. So ist es jedes Mal ein Vabanquespiel, sich vor die Haustür zu wagen. Denn wenn man nicht entsprechend geschützt ist, wird man einen grausamen Tod erleiden.
Doch was nützt einem eine schön gruselige Atmosphäre, wenn die dazugehörige Handlung nicht überzeugen kann? Dann ist das Endergebnis ein Roman, der leider ein Reinfall ist. Wie eben "Bird Box".
Es sind zwei Handlungsebenen, die Josh Malerman schreibt. Da ist zum einen die Reise, die Malorie in der Handlungsgegenwart mit ihren Kindern unternimmt und welche Hindernisse sie unterwegs erwarten. Und da ist zum anderen die Vergangenheitsebene in der erzählt wird, was alles geschehen ist, bis man beim Anfangs-Status Quo angelangt ist. Keine der beiden kann überzeugen.
Das Problem ist einfach, dass beide langweilig geschrieben sind. Der berühmte Funke will nicht überspringen. Im Gegenteil: Man fühlt sich angeödet und gelangweilt. Zu keinem Zeitpunkt des Romans hat man das Gefühl, dass hier die Atmosphäre auch wirklich genutzt wird. Das liegt dabei vor allem an der mangelhaften Charakterisierung.
Malorie selbst wirkt zu keinem Zeitpunkt wirklich fassbar. Ihre Persönlichkeit erscheint unfassbar und zu vage. Klar, sie ist in der Handlungsgegenwart eine Löwenmutter, die um ihre Kinder kämpft. Doch darüber hinaus? Bleibt einem nichts in Erinnerung.
Auch die Tatsache, dass die Kinder erst auf der letzten Seite Namen erhalten, trägt mit dazu bei, dass der Roman enttäuscht. Denn dadurch erhalten sie auch keine Persönlichkeit. Sie sind Dinge, die einfach existieren.
Am Ende ist es die geniale Atmosphäre, die das Buch rettet. So ist es etwas "Nur Für Fans".
Fazit:
Josh Malermans Debütroman "Bird Box: Schließe deine Augen" hat eine interessante Ausgangsidee. Doch aus dieser macht der Autor wenig. Die Atmosphäre mag gut sein, die Story nicht. Die Handlungsebenen sind uninteressant und langweilig geschrieben. Die Charakterisierung ist mangelhaft, besonders bei den Kindern, die keine Namen erhalten.
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