Spider Wars 1: Dunkelheit in Flammen
Story:
Captain Abraham Idaho Cleveland ist eigentlich ein Kriegsheld. Dennoch wird er auf eine abgelegen Raumstation versetzt. Er soll helfen, sie abzuwracken. Doch schon bald steht fest, dass einiges an Bord der Station nicht stimmt. Doch was ist die Ursache dafür?
Meinung:
Wenn es um Horror im Weltraum geht, wird oft Ridley Scotts "Alien"-Film genannt, der das meisterhaft umsetze. Seitdem haben sich viele Autoren daran versucht, so etwas auch in Buchform zu machen. Und Adam Christopher macht es mit "Spider Wars 1: Dunkelheit in Flammen" genau richtig.
Er schreibt neben Büchern auch Comics und gewann als Redakteur den Sir Julius Vogel-Award, die höchste Auszeichnung für SciFi-Autoren in Neuseeland. Er ist in diesem Land geboren und lebt seit 2006 in Großbritannien. "Spider Wars 1" ist sein Deutschlanddebüt. Teil 2 wird im August dieses Jahres herausgebracht.
Die Spinnen sind fürchterliche Gegner. Diese mechanischen Lebensformen sind kaum zu besiegen und vernichten Planeten und Sterne in ihrem Weg. Doch Captain Abraham Idaho Cleveland ist das Unmögliche gelungen. Allerdings auf Kosten eines Knies.
Eigentlich sollte er jetzt in den Ruhestand gehen. Doch er erhält einen letzten Auftrag. Er soll sich um die Abwrackung einer Raumstation kümmern. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass seine Anwesenheit nicht erwünscht ist. Niemand weiß von seiner Heldentat und man hält ihn für einen Hochstapler. Noch schlimmer ist, dass schon bald etwas Merkwürdiges auf der Station geschieht. Und er weiß nicht, was er dagegen unternehmen soll.
Wer sich dieses Buch mit dem Gedanken kauft, Military SciFi zu lesen, der sollte sich vorsehen. Denn der titelgebende Spider Wars findet nur im Hintergrund statt. Er ist zwar essentieller Bestandteil der Geschichte, aber Adam Christopher konzentriert sich auf andere Dinge.
Wie zum Beispiel die vielen Mysterien an Bord der Station zu beschreiben. Denn jedes Besatzungsmitglied scheint ein Geheimnis mit sich herumzutragen. Und manche davon sind schon sehr gruselig.
So lauscht Ida, wie der Captain auch genannt wird, mit einem Empfänger in den Subraum. Und fängt eine Nachricht ab, in der eine russische Frau spricht. Eine Frau, zur Zeit der 1960er Jahre in Russland lebte, ehe sie bei einem Raumfahrtunglück ums Leben kam.
Interessant ist dabei, dass Adam Christopher sein Buch mit lauter Figuren bevölkert, die keine strahlenden Helden sind. So ist Carter jemand mit einen dunklen Geheimnis. Ebenso gehört er zu denen, die Captain Ida keinen Respekt zollen, weil sie ihm seine Heldentaten nicht glauben. So mobbt er ihn regelrecht. Dass dieser Charakter trotzdem eine durchaus sympathische Figur ist, liegt daran, dass eben seine Vergangenheit tragisch ist und es auch genügend Momente gibt, die ihn in einem besseren Licht dastehen lassen.
Die Mystery-Atmosphäre ist dem Schriftsteller hervorragend gelungen. Immer mehr Rätsel tauchen auf, immer mehr Geheimnisse werden angedeutet. Und gleichzeitig verschwinden immer mehr Leute von der Raumstation. Wie alles zusammenhängt muss man gelesen haben. Auf jeden Fall kriegt man beim Lesen nach und nach Gänsehaut, weil der Autor alles so hervorragend gruselig schreibt.
Der Horror entsteht dabei durch die dunkle und schon fast unheimliche Atmosphäre. Die Station befindet sich in der Nähe einer Sonne, die den treffenden Namen "Schatten" trägt. Und dieser Stern ist essentieller Teil der Ereignisse, die da passieren.
Ein weiterer Bestandteil der Atmosphäre ist die Raumstation. Dadurch, dass sie abgebaut wird, entsteht ein heruntergekommener und desolater Eindruck. Den Adam Christopher im Laufe der Handlung immer mehr verstärkt.
Die Endauflösung ist grandios gelungen und verbindet gekonnt Science Fiction und Mystery miteinander. Man kriegt Lust auf mehr, denn der erste Teil ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".
Fazit:
Mit "Spider Wars 1: Dunkelheit in Flammen" schreibt Adam Christopher einen Mystery SciFi-Roman, der seinesgleichen sucht. Das Buch hat eine dichte, unheimliche Atmosphäre, die durch viele Dinge entsteht und getragen wird. Der Roman ist dabei keine Military SciFi, sondern hat starke Grusel-Tendenzen. Die Charaktere sind keine Helden sondern haben ihre düsteren Seiten, denen der Autor jedoch geschickte Gegentendenzen gibt, um sie nicht zu stark werden zu lassen.
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