Unter Toten 1
Story:
Captain Lee Harden ist Teil eines besonderen Projekts. Tief unter der Erde in einem Bunker hat er dreißig Tage ausgeharrt, als die Welt über ihn unterging. Nun, nachdem die Zeit gekommen ist, begibt er sich an die Oberfläche, um wieder Ordnung in eine Welt des Chaos zu bringen.
Meinung:
Falls es wem entgangen sein sollte? Zombies sind gerade in. Die Untoten mit einer Vorliebe für Menschenfleisch sind nicht zuletzt dank der Comicserie "The Walking Dead" und der gleichnamigen und darauf basierenden TV-Serie bekannt und beliebt geworden. Und jeder Verlag, der etwas auf sich hält, versucht natürlich ein Stück vom Kuchen abzukriegen und seine eigene Serie mit Zombiethema im Programm zu haben. Bei Heyne, die auch die Romane zum Comic herausbringen, ist es anderem "Unter Toten 1", von D. J. Molles.
Drei Bände sind bislang hierzulande geplant. Band 2 wird im März erscheinen. Band 3 im September. Und fünf Bände gibt es bislang insgesamt.
Über den Autoren selbst ist wenig bekannt. Er ist verheiratet und lebt im Südosten der USA. Außerdem scheint "Unter Toten" sein erstes Werk zu sein, der auch gleichzeitig ein Überraschungserfolg ist.
Es gibt ein geheimes Programm des US-Militärs. Wann immer sich eine Krise abzeichnet werden ausgewählte Männer dazu befohlen, sich in geheime Bunker unter der Erde zu begeben. Dort sollen sie eine bestimmte Zeit warten, ehe sie dann zurück an die Erdoberfläche kommen. Dann ist es ihre Aufgabe, die Ordnung in den Vereinigten Staaten wiederherzustellen.
Auch Captain Lee Harden ist ein solcher Soldat. Und dieses Mal scheint es ernst zu sein. Denn eine Epidemie legt die USA lahm. Die Betroffenen werden schier wahnsinnig und blutrünstig und greifen alles und jeden an. Nur selten wird ihnen bewusst, was sie anrichten. Und so stößt der Captain in eine ihm fremde Welt vor, in der alle guten Pläne des Militärs bereits in dem Moment an Gültigkeit verloren hat, als er über die Türschwelle seines Bunkers getreten ist.
Beworben wird der Buch mit Zombies. Inhaltlich sind die Betroffenen jedoch nicht untot, sondern "nur" wahnsinnig und blutlüstern. Wobei das Endergebnis das gleiche ist: Die Zivilisation, wie wir und der Protagonist sie kennt, ist untergegangen.
Nun wäre es natürlich wünschenswert, wenn daraus wenigstens eine spannende Geschichte gesponnen werden würde. Eine Story, in der das Leiden der Menschen und ihr Versuch, die Zivilisation wieder aufzubauen, einem zu Herzen geht. Also exakt das, was "Unter Toten" vermissen lässt.
Denn das Buch ist vor allem eins: Langweilig und eintönig. Das fängt schon mit dem Protagonisten an, der flach wie ein Blatt Papier ist. Und mindestens ebenso blass wie ein ungeschriebenes. Man erfährt zwar viel über seine Vergangenheit und seine Gedanken. Doch das ändert nichts daran, dass nichts davon hängen bleibt. Man liest es und vergisst es im selben Moment.
Für D. J. Molles muss nur wichtig gewesen sein, dass sein Held ein aufrechter Patriot und Soldat ist. Alles andere ist gleichgültig. Nie stellt er seine Befehle allzu sehr in Frage, immer befolgt er sie. Stets im Bemühen, die Vereinigten Staaten von Amerika aus der Asche der Apokalypse wiederaufstehen zu lassen.
Der Plot? Leidet vor allem an der Vorhersehbarkeit der Dinge. Denn natürlich laufen die Dinge nicht so, wie sie sollten. Natürlich gibt es Verbrecher und andere Schurken, die das gute Werk des Helden verhindern und ihn jagen. Hier bemüht sich der Autor nicht wirklich darum, den doch ausgelutschten Plot zu variieren. Im Gegenteil: Die Geschichte liest sich wie Malen nach Zahlen. Vorhersehbar und langweilig.
Die anderen Protagonisten reißen da nichts heraus. Auch sie sind langweilig und bleiben blass.
Und so ist "Unter Toten" ein Roman, den keiner lesen sollte. "Keine Empfehlung"!
Fazit:
D. J. Molles "Unter Toten 1" ist kein guter Roman. Die Story ist ausgelutscht und vorhersehbar. Der Hauptcharakter ist so flach wie ein Blatt Papier und auch so interessant wie ein ungeschriebenes. Spannung? Kommt nicht auf. Langeweile regiert den Roman.
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